Kulturloge Hanau: Kompletter Vorstand wiedergewählt

Hanau
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Mit Beständigkeit durch schwere Zeiten: Bei der Hanauer Kulturloge wurde das komplette Führungsteam um Vorsitzende Beate Funck wiedergewählt.



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Es sind schwierige Zeiten für Kultur – und damit auch für Kulturschaffende und Kulturmacher… Die Kulturloge Hanau e.V. weiß um diese Probleme und trotz dieser Schwierigkeiten ist man optimistisch, dass man gemeinsam die Dinge in den Griff bekommen und einen Re-Start für die Kultur in all‘ ihren Facetten ermöglichen können wird. „Denn Kultur ist mehr als systemrelevant, sie gehört sozusagen zu unserem täglich Brot, ist ein gesellschaftliches Grundnahrungsmittel“, wie es die Beate Funck formulierte.

Die diesjährige Mitgliederversammlung fand unter Einhaltung aller Corona-Regeln an einem ungewohnten Ort statt, in der Sachsenhäuser Feinbäckerei in der Kesselstädter Kantstraße. Dort wurde vor den Wahlen ein realistisches Bild der schwierigen aktuellen Lage und der ebenso problembeladenen Zukunft unter Corona-Bedingungen gezeichnet. Einigkeit bestand darüber, dass Gesundheit und Sicherheit stets oberste Priorität haben. Dennoch wird der Verein selbstverständlich seine Bemühungen weiterführen:„Wir konnten Menschen viel Freude bereiten und ihnen Teilhabe an der Kultur ermöglichen – wir tun dies trotz eingeschränkter Programmangebote auch jetzt, wo immer möglich - und werden es auch in Zukunft weiter tun.“

Aber der Verein blick zuversichtlich nach vorne. So hat die Kulturloge gemeinsam mit dem Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation (Kurz KUZ) und der IG HanauRockt! das Projekt „Unerhört? - Das Nicht-Festival für die Hanauer Musikszene“ ins Leben gerufen. Dabei wurden bereits mehr als 3.000.- Euro gesammelt und demnächst sollen die ersten konkreten Projekte, die aus diesen Mitteln finanziert werden, öffentlich vorgestellt werden. In die Zukunft gerichtet ist auch der neue Flyer des Vereins – inklusive eines Einlegeblatts in 15 verschiedenen Sprachen. Diese Zukunft gestalten wird bei der Kulturloge der „neue alte Vorstand“, mit Beate Funck an der Spitze; als ihr Stellvertreter wurde Hans-Otto Bienau ebenso bestätigt wie Schriftführer Wolfgang Kischel, Kassierer Moritz Eßer, und die Beisitzerinnen und Beisitzer Gabriele Bromboszcz, Lisa Uibel, Martin Hoppe und Nicole Rautenberg.

Der Vorstand kann mit imposanten Zahlen punkten: 48 Sozialpartner arbeiten mit der Kulturloge, 40 Veranstalter unterstützen dies, so dass in den vergangenen drei Jahren rund 2.500 Karten an 525 Kulturgäste (davon 259 Kinder) vermittelt werden konnten. Das Vorstandsteam will diese erfolgreiche Arbeit fortführen. Denn vielen Menschen werde jetzt erst durch den Mangel an Kulturveranstaltungen bewusst, wie bedeutsam Kultur für uns alle ist und dass auch das Internet nicht wirklich etwas mit der realen Erfahrung von Kultur zu tun habe. Deshalb baut man darauf, „dass wir bald wieder unsere segensreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern revitalisieren und vielleicht sogar ausbauen können.“

Die Grundvoraussetzungen der Arbeit der Kulturloge haben sich nicht verändert: Wenn die verfügbaren Mittel im Haushalt knapp sind, wird an allem gespart. Gerade der Besuch von Kulturveranstaltungen ist für einkommensschwächere Personen oder Familien oft nicht realisierbar. Um hier Hürden abzubauen und einen kostenfreien Zugang anzubieten, gründete die Marburgerin Hilde Rektorschek im Februar 2010 die erste Kulturloge und schuf mit dem Bundesverband Deutscher Kulturlogen e.V. ein Netz aus inzwischen über 30 Kulturlogen bundesweit.

Ehrenamtlich bemüht man sich seitdem um die Vermittlung von Eintrittskarten. Das bewährte Konzept soll finanziell Schwächeren die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Interessierte brauchen sich dazu bei der Kulturloge jedoch nicht als Anspruchsberechtigte zu legitimieren, sondern lediglich bei den Sozialinitiativen oder Institutionen, mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen, einen Anmeldebogen ausfüllen. Ergeben sich passende Karten, werden sie von der Kulturloge angerufen. Die Eintrittskarten werden auf den Namen der Kulturgäste an der Abendkasse hinterlegt, genau wie alle anderen zurückgelegten Eintrittskarten. Man will keine zusätzlichen Verwaltungshürden aufbauen und auch nicht riskieren, jemanden zu beschämen. Daher muss niemand nachweisen, dass er sich die Karte nicht selbst kaufen kann. Unkompliziert und wertschätzend hilft man denen, die Kultur lieben, sie sich aber nicht leisten können. Als wirklich willkommene Kultur-Gäste sollen sich die Kartenempfängerinnen und -empfänger fühlen, die dann kostenfrei als Gast an den Veranstaltungen teilnehmen können. „Nach allem, was wir heute wissen, erleben unsere Gäste die Kulturveranstaltungen als absolute Bereicherung ihres Lebens“, so die Vorsitzende Beate Funck.


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