"Zentrum für Demokratie und Vielfalt wichtig für unsere Stadtgesellschaft!“

Hanau
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Die Vorbereitungsarbeiten für das im September von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau beschlossene ‚Zentrum für Demokratie und Vielfalt‘ laufen auf Hochtouren.



Ein Planungsteam der Stadt prüfe derzeit Immobilien auf ihre Tauglichkeit, führe Verhandlungen und halte nach Personal Ausschau, berichtet Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD), der für das Projekt verantwortlich zeichnet. Geplant sei es, das Zentrum möglichst noch im ersten Halbjahr 2021 zu eröffnen.

"In Zeiten wie diesen, ist die Implementierung eines Zentrums für Demokratie und Vielfalt wichtiger denn je für unsere Stadtgesellschaft und ein Zeichen, dass wir mit allem Nachdruck setzten wollen!", betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Terrorismus und Gewalt – sowohl von Rechtsgesinnten, als auch durch radikale Islamisten – seien in unserer Gesellschaft inzwischen allgegenwärtig und gefährdeten stark die demokratischen Werte. "Terroristen und Attentäter – egal welcher Gesinnung - sind Feinde der Demokratie!", stellt der OB klar, "das sage ich nicht nur im Hinblick auf die rassistisch motivierten Terroranschläge in Hanau in der Nacht des 19. Februar hier in Hanau, sondern auch im Lichte des islamistisch motivierten Attentats auf den Lehrer Lehrer Samuel Paty in unserer Partnerstadt Conflans-Sainte-Honorine!" In Hanau stelle man sich dem Thema mit dem geplanten Zentrum für Demokratie. "Die Nacht des 19. Februar 2020 war ein tiefer Einschnitt für unsere Stadt und hat eine Wunde hinterlassen, die nie ganz heilen wird. Sie hat auch Fragen offengelassen, die wir vielleicht nicht alle werden beantworten können", sagt Kaminsky. Doch das Zentrum für Demokratie und Vielfalt sei zumindest eine wichtige Antwort auf einen Teil dieser Fragen. "Es soll dazu beitragen, demokratische Werte zu vermitteln und unsere Gesellschaft zu befrieden", sagte der OB. Auf diese Art und Weise ehre die Stadt auch der Opfer der Terrornacht des 19. Februar und setze ihnen ein würdevolles Andenken. Mit dem Zentrum für Demokratie und Vielfalt übernehme die Stadt Hanau bei zentralen Zukunftsfragen des Zusammenlebens Verantwortung für seine Bürgerinnen und Bürger. Ziel der Arbeit dort sei die Stärkung des Zusammenhalts der lokalen Hanauer Zivilgesellschaft über kulturelle und ethnische Unterschiede hinweg. "Das Zentrum soll helfen, das Vertrauen der Menschen in die Demokratie zu stärken und sie dazu motivieren, sich gegen Gewalt, Extremismus und Menschenfeindlichkeit zu engagieren", schloss der OB.

Hintergrund: Unter dem Motto ‚Vom Nebeneinander zum Miteinander‘ sollen im Zentrum bestehende Angebote zusammengebunden und neue entwickelt werden. Zu diesem Zweck wird sich das Zentrum intensiv mit den städtischen sowie nichtstädtischen Organisationen und Einrichtungen in der Stadt vernetzten. Im Zentrum verortet sind zukünftig die städtischen Verantwortlichen der neuen Fachstelle Vielfalt, des mit Bundesmitteln ausgestatteten Programms "Demokratie Leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" und der mit Landesmitteln geförderten Programme "WIR – Wegweisende Integrationsansätze realisieren" sowie der "Fachstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention" (DEXT) der Volkshochschule, das Büro des Ausländerbeirates und die Behindertenbeauftragten. Als weitere mögliche Nutzende für das "Zentrum für Demokratie und Vielfalt" sind Bürger-Initiativen, Migranten-Vereine- und -bürgerschaftliche Organisationen, Selbsthilfegruppen, Geschäftsstelle für "Internationale Wochen gegen Rassismus" und Antidiskriminierungsstelle, externe Opferberatung für Opfer rassistischer und sexualisierter Gewalt denkbar. Inhaltliche Zusammenarbeit wie z.B. mit Hanauer Hilfe e.V., dem Weissen Ring und Frauenhaus können darüber hinaus entwickelt werden.

Beispiele möglicher gemeinsamer interkultureller Arbeit sind Bildungspatenschaften, Inklusion von Menschen mit Behinderungen, außerparlamentarische Aktivitäten, Kooperationen mit Schulen und weiteren Einrichtungen, menschenrechtsorientierte Weiterbildung, Demokratiebildung, Flüchtlingsarbeit, Sport und Integration, Sprachintegration, Gemeinwesenarbeit, Initiativen für mehr Akzeptanz vielfältiger Lebensweisen, gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit, für Willkommens- und Anerkennungskultur sowie niederschwellige Beratungsangebote. Im "Zentrum für Demokratie und Vielfalt" solle Raum für Dokumentation und für analoge sowie digitale Schulungen und Erinnerungsarbeit für verschiedenste Zielgruppen sein. Der Empfang von Besuchergruppen aus Deutschland und der Welt ist ebenso vorgesehen wie die Organisation von internationaler Begegnung und das gemeinsame Lernen für Schülerinnen und Schülern. Das Zentrum solle digitale Konzepte der politischen Bildung sammeln und entwickeln, um neben (Weiter-)Bildungsformaten auch Beteiligungsformate zu ermöglichen und bereitzustellen. Die Finanzierung des Zentrums für Demokratie und Vielfalt erfolgt durch Mittel der Stadt Hanau und Förderprogramme des Bundes und des Landes. Eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen politischen Gremien sowie mit Landes- und Bundesministerien ist vorgesehen.


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