Drohungen und Repressalien: Hanauer Paar aus Kellerwohnung gerettet

Hanau
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Eine Krise kann manchmal einen erfreulichen Neuanfang bringen, so auch für Giuseppantonio Mangiacotti. Gemeinsam für ihn und seine Lebensgefährtin Silvana Costa gab es nach einer langen Odyssee an Ärgernissen doch noch ein gutes Ende, als die beiden schließlich in eine Wohnung der Baugesellschaft Hanau einziehen konnten. Wie er selbst sagt, sind seine Lebensgefährtin und er überglücklich, dass sie ihre alte Wohnung dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Sozialberatung der Baugesellschaft verlassen konnten.



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Die beiden bewohnten jahrelang ein 30 Quadratmeter großes Einzimmer-Kellerappartement in einem Zweifamilienhaus in Hanau- Nordwest. Bad und WC des Appartements befanden sich auf dem Hausflur, ein Kellerraum gehörte zum Appartement dazu. Dafür war die Miete bei dem privaten Wohnungsanbieter mit 200 Euro erschwinglich. Als dann der Hausbesitzer wechselte, verschlimmerten sich jedoch die Wohnzustände. Wo bisher das Paar allein im Keller lebte, zogen weitere Mieter ein. „Plötzlich haben bis zu 30 Personen in dem Haus gewohnt und ständig kamen neue dazu, “ so Mangiacotti. Er musste mit den fremden Kellernachbarn Bad und Toilette teilen, ohne dass ihn der neue Hauseigentümer darüber informiert hätte, dass weitere Mieter in den Keller einziehen würden. „Gerade auch mit Blick auf Corona waren die hygienischen Zustände zunehmend gefährlich.“ Die vielen Menschen im Haus sorgten für bedrückende Enge. Die Flure und Zugangswege des Hauses waren mit Möbeln, Gegenständen und Mülltüten zugestellt. Die Mülltonnen ständig überfüllt,“ schilderte Mangiacotti im Gespräch mit der Sozialberatung der Baugesellschaft die unerträgliche Situation im Haus.

Auch das Benehmen der neu eingezogenen Nachbarn bereitete dem Paar Sorge: „Müll und Putzwasser wurden aus dem Fenster und vom Balkon geschüttet, so dass beides direkt vor dem Fenster meiner Kellerwohnung landete.“ Alle vermittelnden Gesprächsversuche blieben ohne Erfolg. Nachdem sich nachts auch ständig völlig fremde Menschen im Haus aufhielten, traute sich die Lebensgefährtin gar nicht mehr allein aus der Wohnung. Als der neue Vermieter schließlich die Miete auf 430 Euro erhöhen wollte, weigerte Mangiacotti sich zu unterschreiben. Drohungen und Repressalien des Vermieters, eine defekte Heizung und ein gestörter Empfang des Fernsehers machten den beiden in der Folge das Leben schwer. folgten. In seiner Not wendete sich das Paar auch an das Ordnungsamt der Stadt Hanau, um eine Überprüfung der unhaltbaren Zustände im Haus zu veranlassen. Im März dieses Jahres erhielten Giuseppantonio Mangiacotti und seine Lebensgefährtin vom Bauamt dann einen Brief, dass der Keller nicht für Wohnzwecke geeignet sei und er unverzüglich ausziehen müsse.

Auf die Schnelle eine neue und bezahlbare Wohnung zu finden, wäre schon unter normalen Umständen eine große Herausforderung, aber in Zeiten einer Pandemie erschien das Problem unüberwindbar. Nach vielen erfolglosen Versuchen auf dem privaten Wohnungsmarkt bot sich den Paar die Gelegenheit, ihre missliche Lage dem Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, Jens Gottwald, zu schildern. Der schaltete umgehend Petra Weinzettel der Sozialberatung der Baugesellschaft ein.

Über die Notfall-Liste der Baugesellschaft bekamen die beiden bereits Anfang April ein erstes Wohnungsangebot, das sie sofort dankend annahmen. Sämtliche Formaltäten mit dem Amt konnten schnell geklärt werden. Dabei begleitete die Sozialberatung Giuseppantonio Mangiacotti und seine Lebensgefährtin und unterstützte bei allen Formalitäten, beispielsweise auch bei der Beantragung von Hilfen für neues Mobiliar, da die alten Möbel durch Feuchtigkeit im alten Keller-Appartement unbrauchbar geworden waren. Über das Kommunale Center für Arbeit (KCA) und dessen Beschäftigungsprojekt AQA konnten Küche, Bett, Kleiderschrank und Kleinmobiliar besorgt werden. Über eine Mitarbeiterin der Baugesellschaft Hanau, die privat gerade eine Wohnung auflöste, bekam das Paar dann noch eine neuwertige Wohnzimmerwand geschenkt. „Die Zusammenarbeit mit dem KCA war hervorragend. Die Zusage zur Anmietung der Wohnung kam prompt und auch die Genehmigung für die Erstausstattung wurde zügig vom KCA abgewickelt. Daneben haben die Kolleginnen und Kollegen hier im Haus alles gegeben, um die neue Wohnung schnell bezugsfertig zu machen und die mietrechtlichen Formalitäten zügig abzuwickeln“, erklärt Petra Weinzettel die Abwicklung der Hilfen.

Bereits im Mai kamen die ersten Möbel für die Wohnung, im Juni konnte Giuseppantonio Mangiacotti mit seiner Lebensgefährtin einziehen. Jens Gottwald und Petra Weinzettel ließen es sich nicht nehmen, im Juli vorbeizuschauen und sich einen eigenen Eindruck vom Happy-End zu machen. „Die Geschichte von Herrn Mangiacotti und seiner Lebensgefährtin ist ein anschauliches Beispiel der vielseitigen, aber immer zielführenden Arbeit der Sozialberatung der Baugesellschaft Hanau“, kommentierte Gottwald. Weinzettel ergänzte, dass sich an diesem Fall gut aufzeigen lasse, welche sozialen Hilfen möglich sind und was bewegt werden könne, wenn alle Beteiligten – insbesondere auch die Hilfesuchenden selbst - zusammenarbeiten. Für Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Baugesellschaft ist, dokumentiert dieser Einzelfall, wie wichtig und richtig es gewesen ist, eine Sozialberatung bei der Baugesellschaft Hanau zu installieren. „Die Geschäftsführung hat hier sehr vorausschauend die richtigen Weichen gestellt.“

Quelle: Baugesellschaft Hanau


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