„Gewalt kommt nicht in die Tüte“

Hanau
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Weltweit setzen Frauen alljährlich am 25. November ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen.



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Das Datum geht zurück auf die Ermordung drei aus der Dominikanischen Republik stammenden Widerstandskämpferinnen am 25. November 1960, durch das Trujillo-Regime. 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum "Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen" zu erklären. Weltweit finden seither an diesem Tag Aktionen statt, die auf das Thema aufmerksam machen.

Auch in Hanau nehmen der "Facharbeitskreis gegen Gewalt an Frauen" und das Frauenbüro der Stadt Hanau den "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" zum Anlass, um einmal mehr durch eine besondere Aktion auf das Thema aufmerksam zu machen und Hilfeangebote ‚an die Frau‘ zu bringen. Bereits im dritten Jahr wurden Papiertüten, wie sie üblicherweise von Bäckereien verwendet werden, mit dem Aufdruck "Gewalt kommt mir nicht in die Tüte" versehen. Auf der Rückseite sind eine Vielzahl regionaler Hilfeangebote für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, abgedruckt.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), der auch Schirmherr der Aktion ist, übergab die ersten Tüten gemeinsam mit der kommunalen Frauenbeauftragten der Stadt Hanau, Monika Kühn-Bousonville an Sandra Heberer, die das Projekt von Anbeginn unterstützt und in allen ihren Bäckerei-Filialen verteilt. "Dies ist ein großartiges Projekt, dass genau an der richtigen Stelle ansetzt, denn Brot oder Brötchen gibt es in fast jedem Haushalt. Mit Hilfe der Marktbeschicker, die ebenfalls mitmachen, erreicht diese wichtige Information viele Frauen!", sagte der OB. Häusliche Gewalt, so Kaminsky weiter, komme in allen gesellschaftlichen Schichten, Kulturen und Religionen vor. "Leider ist die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch. Glücklicherweise trauen sich immer mehr Frauen, der Gewaltspirale zu entfliehen und sich Hilfe zu holen! Die Brötchentüte mit allen wichtigen Informationen zu Hilfsangeboten, kann diese Entscheidung unterstützen!", schloß der Bürgermeister.

Kühn-Bousonville wusste zu berichten, dass aufgrund der Corona-Pandemie ein Anstieg psychischer und körperlicher Gewalt gegen Frauen und Kinder zu verzeichnen sei. "Die Menschen sind gehalten, zu Hause zu bleiben. Doch für viele Frauen und Kinder ist genau dort kein sicherer Ort. Die Begrenzung aller Familienmitglieder auf den häuslichen Bereich, der Anstieg von Stressfaktoren sowie finanzielle Sorgen können Auslöser für vermehrte Gewalteskalationen sein", erläutert sie.  Hier sei auch die Aufmerksamkeit und Solidarität der Nachbarn gefragt. Bei Anzeichen und Befürchtungen von Gewalt in der Nachbarschaft, sei es daher sehr wichtig sofort die Polizei zu informieren, plädiert die Frauenbeauftragte.

Kaminsky dankte den Sponsoren, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die Realisierung überhaupt erst möglich gemacht haben. Zu ihnen zählen: die Bürgerstiftung der Sparkasse Hanau, Evonik, der Weiße Ring, die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt des Landes Hessen, der Zonta Club Hanau, Hanauer Straßenbahn GmbH, Pro Familia, Lichtblick, das Lokale Bündnis für Familien Hanau, Frauenreferat der Stadt Bruchköbel, Frauen- und Gleichstellungsbüro Maintal, der Verein zur Förderung der Bewährungshilfe in Hessen, BÄKO Untermain-Franken-Thüringen und das Forum Hanau.

Derzeit werden 200.000 Tüten an Bäckereien in Hanau, Bruchköbel, Nidderau und Maintal sowie zahlreiche Hanauer Marktbeschicker ausgegeben. In diesem Jahr beteiligen sich Heberer, Mangelmann/Rosen Hanau, Reber Hanau, Hagel Hanau, Kolb Hanau, Kesselstädter Backstube Hanau, Arnold Hanau, Keil Hanau, Händschke Hanau, Altstadtbäckerei A. von Eiff, Nolte Bruchköbel, Naumann Bruchköbel, Brückner Nidderau, Eifler Maintal, Petra`s Brotkörbchen Maintal, Burger Erich Maintal, Bäckerei Weber Maintal, Pearson & Puppe Maintal sowie Snack & Weck Maintal. Auf dem Hanauer Wochenmarkt mit dabei sind die Verkaufsstände der Bäckereien Ten, Knopp, Mulinbeck, Fink und Andrés Backhaus sowie auch die Metzgereien Neun, Kaiser, Remmel, Niedental, Landmetzgerei Andreas Kemmler und Eckhard, sowie Hüttenberger Handkäse, Krönckes Käseparadies und "Gut zum Leben", Allgäu Pur, Fischfeinkost Feyh, Tiroler Bauernstand, Wild und Geflügel Scherer, Nudel-Angelotti, die Imbisse Beyer und Keebe, außerdem die Stände von Albrecht, Bequiri, Burkart, Ackerlei, Barget, Frühauf, Scharf, Preischel, Harrys Obstecke und Rühr.

Foto: Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der auch Schirmherr der Aktion ist, übergab die ersten Tüten der Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte" gemeinsam mit der kommunalen Frauenbeauftragten der Stadt Hanau, Monika Kühn-Bousonville (1.v.l.) an Sandra Heberer (3.v.l.), die das Projekt von Anbeginn unterstützt und in allen ihren Filialen verteilt.

Foto: Stadt Hanau


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