Frauenpower für die städtischen Museen

Hanau
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Im Frühjahr 2019 hatte Dr. Victoria Asschenfeldt die befristete Stabsstelle Profil- und Sammlungsstrategie der Hanauer Museen übernommen.



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In den knapp zwei Jahren ihrer Tätigkeit wurden von ihr und dem Museumsteam viele Projekte erfolgreich auf den Weg gebracht. Nun erhielt sie von Oberbürgermeister Claus Kaminsky zum 1. Januar 2021 einen unbefristeten Vertrag sowie die Gesamtverantwortung für die städtischen Museen. "Wir freuen uns sehr, dass mit Dr. Asschenfeldt eine versierte Historikerin und Museumsfachfrau gewonnen werden konnte, die durch ihre Leistungen konzeptioneller, inhaltlicher und persönlicher Art bestens überzeugen konnte", sind sich Kaminsky und Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, einig. Die Leitung des Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseums Wilhelmsbad bleibt weiterhin unter Asschenfeldts Regie. Zu den bisherigen Aufgaben Asschenfeldts, die sie gemeinsam mit dem Team der Städtischen Museen bewältigte, zählen unter anderem vier große Masterprojekte: Die Federführung des von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten Sanierungsprojekts Schloss Philippsruhe samt Überarbeitung, Neufassung und Finalisierung der Neukonzeption des Historischen Museums. Dazu gehören die Abteilung zur Moderne in Hanau, die Geschichte der Hanauer Neustadtgründung, das Papiertheatermuseum und die Neukonzeption der historisch-politischen Bildungsprogramme mit den wichtigen Schwerpunkten Demokratiebildung und Partizipation sowie die Akquise von Fördermitteln.

In Angriff genommen wurde die Planung und Umsetzung der Inventarisierung und Digitalisierung der Sammlungen und Neustrukturierung der Depots. "Hier ist insbesondere die weitere Vernetzung der Hanauer Museen zu nennen, vor allem durch das gemeinsame Inventarisierungs-/Digitalisierungsprojekt, das auch eine Depot-Neustrukturierung und die Planung eines Zentraldepots beinhaltet", so Asschenfeldt und erläutert: "Wir sprechen vom ‚erweiterten Museum´ da hier wesentliche neue Tätigkeitsfelder hinzukommen: Von der Hard- und Software, der Definition digitaler Instrumente und Kanäle bis zur Schulung der Mitarbeiter – in Verwaltung, Sammlung, Ausstellungen, Museumspädagogik und Kommunikation entstehen durch die Digitalisierung neue Aufgaben, Kommunikationskanäle, wissenschaftliche Instrumente und Möglichkeiten, die die Aufgaben der Museen verändern und erweitern."

Parallel zu diesen Vorhaben wurde unter Leitung von Asschenfeldt eine neue Organisationsstruktur für die Städtischen Museen erarbeitet und umgesetzt. Die neuen Sachgebiete sind: Verwaltung, Ausstellungsmanagement, Sammlung und Forschung, Archäologie und Bodendenkmalpflege, Bildung und Vermittlung sowie Kommunikation. "Diese personelle und finanzielle Neustrukturierung bildet besser als zuvor alle Arbeitsfelder der musealen Tätigkeiten ab und hilft die knappen personellen und finanziellen Ressourcen effizienter einzusetzen", erläutert Kultur-Chef Martin Hoppe.

Maßgeblichen Anteil hatte Asschenfeldt an der Konzeption des RadWerks Klein-Auheim, das 2019 an den Start ging, gleich zum "Museum des Monats" des Landes Hessen avancierte und den Museumspreis der Sparkassenstiftung Hessen-Thüringen erhielt. Quasi "nebenbei" konzipierte sie die Sonderausstellung "Leben im Krieg", schrieb die Texte der Präsentation und legte eine Begleitpublikation vor. Die Ausstellung in der Galerie von Schloss Philippsruhe ist wegen der Pandemie derzeit geschlossen und wurde vorsorglich bis mindestens Ende 2021 verlängert. OB Kaminsky ist überzeugt, dass Asschenfeldt die Neuausrichtung der Museen im digitalen Zeitalter und deren Neuverortung in der Metropolregion FrankfurtRheinMain mit der notwendigen Wissenschaftlichkeit und Kommunikationsstärke weiter vorantreiben wird. "Wir freuen uns sehr, Sie als festes Teammitglied bei der Stadt Hanau zu begrüßen und die Entwicklung der Hanauer Museen in Ihre Hände zulegen", sagte er.

Foto:Mit Blumen begrüßte OB Claus Kaminsky Dr. Victoria Asschenfeldt als festes Mitglied im städtischen Team. Zum 1. Januar 2021 erhält sie einen unbefristeten Vertrag sowie die Gesamtverantwortung für die städtischen Museen. Foto: Stadt Hanau


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