Erstmals Wahlprogramm in „leichter Sprache“

Hanau
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Erstmals präsentiert mit der SPD eine Partei in Hanau ihr Kommunalwahlprogramm auch in „leichter Sprache“.



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Der Begriff bezeichnet eine Ausdrucksweise, die besonders auf Verständlichkeit zielt und Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern soll. Damit ermögliche man auch diesen Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe am demokratischen Geschehen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des SPD-Stadtverbandes.

Eine erste Fassung dieser Übersetzung des Kommunalwahlprogramms hat jetzt die Hanauer Stadtverordnetenvorsitzende und SPD-Spitzenkandidatin Beate Funck an Herrn Lars Schaffer vom Lebenshilferat überreicht. Die Lebenshilfe Hanau ist einer der drei Träger des Behinderten-Werks Main-Kinzig Das 1974 gegründete BWMK hilft mit zahlreichen Einrichtungen und Programmen Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Gefördert wird der Verein seit 2003 auch durch die „Stiftung Behinderten-Werk“, deren Vorsitzende Beate Funck ist. Zur Arbeit der Stiftung gehört auch die Hilfe bei Kommunikationseinschränkungen, zum Beispiel durch die von der Stiftung geförderte „Beratungsstelle für frühe Dialoggestaltung“.

Die Empfehlungen der „leichten Sprache“ beziehen sich auf Sprach- und Rechtschreibregeln, auf Typographie und Mediengebrauch. „Wir erreichen damit nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, also zum Beispiel Lernbehinderungen“, so Beate Funck bei der Übergabe, „sondern auch Menschen, die Deutsch nicht als Erstsprache haben“. Ihnen müsse die Möglichkeit erleichtert werden, sich über Politik zu informieren und so eine Grundlage für die demokratische Willensbildung und Mitbestimmung zu bilden, fordert die SPD-Spitzenkandidatin.

Gerade mit Blick auf Menschen mit Behinderungen seien diese Maßnahmen wichtig, erklärte Funck. Es sei eine Schande, dass über viele Jahrzehnte einem Teil dieser Bürger das Wahlrecht verweigert worden sei. Erst 2019 wurde das „inklusive Wahlrecht“ von Bund und Land verabschiedet, nachdem das Bundesverfassungsgericht diesen Ausschluss als Verstoß gegen das Grundgesetz gebrandmarkt hatte. Der rein rechtlichen Möglichkeit müsse auch konkretes Tun folgen, so Funck, und dazu sei die erstmalige Übersetzung des Kommunalwahlprogramms in „leichte Sprache“ ein wichtiger Baustein. Zudem biete diese Form auch denjenigen Menschen einen Zugang zur Politik, die erst in den vergangenen Jahren aus anderen Ländern nach Hanau gekommen sind und sich mit der deutschen Sprache noch etwas schwertun.

Während das eigentliche SPD-Kommunalwahlprogramm unter dem Titel „Gemeinsam stark für Hanau“ sehr konkret und detailliert die Vorstellungen der Sozialdemokraten beschreibe, konzentriere sich das „einfache Programm“ auf die Kernforderungen und arbeite verstärkt auch mit Grafiken, heißt es abschließend in der SPD-Pressemitteilung. Dadurch biete sich für alle Wähler auch ein schneller Überblick über die sozialdemokratischen Vorhaben für die neue Wahlperiode. Beide Programme findet man auf der Wahlkampfseite www.gemeinsam.fuerhanau.de im Internet.

Foto: Lars Schaffer vom Lebenshilferat und SPD-Spitzenkandidatin Beate Funk bei der Überreichung des Wahlprogramms vor dem „Gärtnerhaus“ der Lebenshilfe an der Landstraße.


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