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"Allmählich wird am Bahnübergang Frankfurter Landstraße sichtbar, dass statt der Schranken dort ab Mitte 2023 dem Straßenverkehr eine Unterführung zur Verfügung stehen wird", sagt Stadtrat Thomas Morlock (FDP).
Denn auf beiden Seiten der Gleise wächst die Baugrube allmählich in die Tiefe. Auf der Westseite fallen vor allem die großen Mengen mit Erdaushub ins Auge, der dort zwischenlagert wird. Seit Ende August 2020 ist die Frankfurter Landstraße an dieser Stelle für den Kfz-Verkehr gesperrt, während der Fuß- und Radverkehr über einen provisorischen beschrankten Bahnübergang verläuft.
Wie groß der Aufwand ist, zeigen am besten einige Zahlen: Über 15.800 Kubikmeter Trocken-Erdaushub koffert die von der DB beauftragte Baufirma aus, zusätzlich 17.300 Kubikmeter Nassaushub, sobald bis zum Frühjahr 2021 die Grundwasserschwelle unterschritten ist. Dann wird unter Wasser betoniert, um mit dem eigentlichen Unterführungsbauwerk beginnen zu können. Das Wasser aus der Baugrube wird über ein Absetzbecken gereinigt und dann in die städtische Kanalisation abgepumpt oder über eine noch entstehende Leitung in den etwa 300 Meter entfernten Salisbach weitergeleitet. Damit die Baugrube nicht einstürzt, sind längs der Straße Spundwände entstanden. Querschote sorgen zusätzlich für Stabilität. Zusammen genommen waren 365 Spunddielen nötig, um diese Stützwände zu errichten. Zusätzlich sind entlang der Spundwände zuvor bereits 170 Bohrpfähle hergestellt worden.
Zwischen den Spundwänden wird der Erdaushub mittels von starken Traktoren gezogenen großen Kippanhängern abtransportiert. Die Zugmaschinen sind PS-stark, damit sie die Steigung aus der Grube zur asphaltierten Straße bewältigen können. Der Aushub wird über Rosenau, Beethovenplatz und Kastanienallee von der Ost- zur Westseite der Baustelle gebracht. Die großen Erdhügel am Rand der Kleingartenanlage Baumweg werden dann per Lastwagen weiter auf Erddeponien im Umkreis abtransportiert. Vorgeschaltet sind Proben, ob im Aushub Schadstoffe enthalten sind – was bisher nicht der Fall war. Die derzeit niederschlagsstarke Witterung führt dazu, dass die Straßenstücke mit Erdtransport darauf teils verschlammen. Daher ist auf der West- und der Ostseite vom Bahnübergang bereits eine große Kehrmaschine ständig im Einsatz. Im Februar kommt zusätzlich eine Waschanlage für Lkw-Reifen hinzu.
"Uns ist bewusst, dass die Bauarbeiten für die Anliegerinnen und Anlieger eine Herausforderung sind", verdeutlicht Stadtrat Morlock. Daher wurden Gutscheine für Autowäschen ausgegeben. Zudem steht Sebastian Brieger, Projektkoordinator Schienenverkehr beim zuständigen städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS), in ständigem Kontakt mit ihnen. Das gilt vor allem für diejenigen an der Westseite des Bahnübergangs entlang der Frankfurter Landstraße, wo eine provisorische Zuwegung entlang der Baugrube vorübergehend die dortigen Grundstücke erschließt. Die Eisenbahnunterführung entsteht im Vorgriff auf die Nordmainische S-Bahn. Während der Bauzeit wird der Durchgangsverehr umgeleitet vom Beethovenplatz aus über die Kastanienallee und die Gustav-Hoch-Straße – und umgekehrt. Anlieger können fast durchgängig ihre Grundstücke erreichen. Die Inbetriebnahme der Straßenunterführung ist für Juni 2023 vorgesehen.
Foto: Auf beiden Seiten des Bahnübergangs sind Spundwände längs und quer zu erkennen, welche die Baugrube absichern.
Foto: Rund 32.000 Kubikmeter Erde sind auszuheben.
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