Nordmainische S-Bahn: Optisch ansprechende Lärmschutzwände statt Alu-Lochblech

Hanau
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"Der für die Weiterentwicklung Hanaus enorm wichtige Zubau der Nordmainischen S-Bahn wird prägenden Einfluss auf die Stadt, das Stadtbild und die hier lebenden Menschen haben", blickt Stadtrat Thomas Morlock (FDP) in die Zukunft.



Es sei vom Steinheimer Tor bis zur Gemeindegrenze nach Maintal künftig mit einer rund 25 Meter breiten Eisenbahnschneise und teils bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwänden zu rechnen. "Und das alles durch das Herz der Stadt", sagt Morlock. Daher bedürfe es "optisch anspruchsvollerer Lärmschutzwände als die bei DB und Eisenbahn-Bundesamt üblichen monotonfarbenen Alu-Lochblechwände", gibt er zu bedenken. In Abstimmung mit der DB Netz AG und zusammen mit dem Planungsbüro CNK und dem Büro netzwerkarchitekten arbeitet die Stadt an Designlinien für ansehnlichere, weniger für Graffiti geeignete Lärmschutzwände. Dafür und für eine eingeschaltete Lärmschutz-Gutachterin hat der Magistrat jetzt entsprechende Finanzmittel bewilligt; die Stadtverordneten haben das Thema am Montag, 8. Februar auf der Tagesordnung.

Unter anderem weil die Stadt Hanau mit den ersten DB-Plänen für den Schallschutz nicht einverstanden war, kam es 2017 zu keiner Planfeststellung des Hanauer Abschnitts der Nordmainischen S-Bahn. In der Folgezeit bewegte sich die DB Netz AG, so dass die Stadt Hanau mit ihr als Vorhabenträgerin sowie mit einem Schallgutachter übereinkam, beim Büro CNK ein grobes Gestaltungskonzept für Stadtbild-verträglichere Lärmschutzwände zu beauftragen. 2019 zogen sie das Frankfurter Designbüro unit-design und das Büro netzwerkarchitekten hinzu mit dem Ziel einer Projektstudie unter dem Titel "Lärmschutz und Akzeptanz".

Im Ergebnis entstanden drei Designlinien, die mit verschiedenen gestalterischen Modulen arbeiten für die Lärmschutzwände. Diese verlaufene gemäß aktuellem Schallgutachten in herausgehobener Innenstadtlage über jeweils rund fünf Kilometer auf beiden Seiten der vier Gleise und sind auf etwas mehr als der Hälfte sechs Meter hoch sind.   Als nächster Schritt soll durch unit-design in Zusammenarbeit mit netzwerkarchitekten ein Konzept ausgearbeitet werden, wie die in der Projektstudie entworfenen Designlinien auf die neuen Lärmschutzwände angewendet werden können. Dazu ist zunächst eine Bestandserhebung und städtebauliche Analyse unter verschiedenen gestalterischen und funktionalen Aspekten wie  Sichtbehinderungen/Sichtachsen, Verschattung, Funktion/Nutzung und Denkmalschutz erforderlich. "Anschließend wird abzuwägen sein, an welchen Stellen im Stadtbild sechs Meter Wandhöhe gemäß Schallgutachten nicht akzeptabel sind", erläutert Morlock.

Zusätzlich dazu sollen Bereiche ausgearbeitet werden, in welchen transparente oder andere innovativen  Wandelemente eingesetzt werden. Abschließend werden die Erkenntnisse aus den 2019 erstellten Modulkatalogen auf die nordmainische Strecke übertragen und erste, grobe Gestaltungskonzepte an 20 ausgewählten Orten erstellt. Die Erkenntnisse dieser Betrachtung sollen letztlich in die Stellungnahmen zur zweiten Offenlage der Planfeststellungsunterlagen fließen, welche voraussichtlich   Ende des ersten Quartals 2021 erfolgen wird. Um bereits vorher die Genehmigungsfähigkeit der in Hanau beabsichtigten Wandelemente einschätzen zu können, soll das eine von der Stadt Hanau beauftragte Gutachterin vorab untersuchen. "Mit dieser Vorgehensweise wird die Planfeststellung beschleunigt", hofft Morlock. Daran habe auch die DB Netz AG ein Interesse, weil sie die Hanauer Pläne für alterative Lärmschutzwände "als eine Art Pilotprojekt auch für andere Bahnstrecken ansieht".


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