Keine Mieterhöhungen bei der Baugesellschaft Hanau

Hanau
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"Bei uns wird es das nicht geben!", stellt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) als Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Baugesellschaft in Hanau klar, dass er sich über die jüngst bekannt gewordenen Mieterhöhungen der Nassauischen Heimstätte des Landes Hessen nur wundern kann.



Die Baugesellschaft Hanau stehe ihren Mieter*innen immer zur Seite, aber ganz besonders in solch herausfordernden Zeiten einer weltweiten Krise. "Daher werden mit mir als Aufsichtsratsvorsitzenden in 2021 keine Mieterhöhungen durchgeführt. Die Anhebung der Nassauischen Heimstätte ist das völlig falsche Signal für die Bürger*innen."

Schon im vergangenen Jahr hat die Baugesellschaft Hanau bis zu 35 Prozent der Miete erlassen oder die Miete gestundet, wenn Mieter*innen aufgrund der Corona-Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten waren. "Es war uns wichtig, ihnen in diesen unsicheren Krisenzeiten eine Planungssicherheit zu bieten", so Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, und ergänzt, dass dieses verantwortungsvolle Vorgehen ganz früh in der Krise entschieden wurde. "Losgelöst noch vor der Entscheidung der Bundesregierung zur Abmilderung der Folgen der Corona-Krise haben wir uns dazu entschlossen, den Menschen in unseren Liegenschaften ein Gefühl der Hilfe zu vermitteln und sie wirtschaftlich ein Stück weit zu entlasten." Wie der Geschäftsführer sagt, haben insgesamt 90 Mietparteien von dem Angebot des Mietteilerlasses und der Mietstundung Gebrauch gemacht und die angebotene Unterstützung dankend angenommen.

Aber auch auf Mieterhöhungen hat die Baugesellschaft Hanau 2020 größtenteils verzichtet. Die Ausnahme bilden nach den Worten von Gottwald eine Liegenschaft, in der die Kaltmieten bei durchschnittlich 3,81 €/m² lagen, sowie Mieterhöhungen aufgrund umfassender Modernisierungsmaßnahmen in zwei Liegenschaften. Diese Erhöhungen seien schon lange zuvor angekündigt gewesen und zum Wohle der Mieter*innen sogar zwei Monate später als ursprünglich geplant umgesetzt. Außerdem wurden fällige Mieterhöhungen für den größten Teil der Stellplätze in der Innenstadt zurückgestellt.

In 2021 wird es ebenfalls keine gesetzlichen Mieterhöhungen geben. "Lediglich in der Philipp-Reis-Straße müssen aufgrund der abgeschlossenen umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen die Mieten wie schon lange angekündigt erhöht werden", so Gottwald. Auch die vertraglich vereinbarten Staffelmieten in den Neubauten gelten weiterhin. "Auf alles andere verzichten wir im Jahr 2021", erklärt Gottwald.

"In der Krise gilt es, näher zusammenzurücken und achtsam gegenüber seinen Mitmenschen zu sein", mahnt Kaminsky. "Besonders als kommunales Wohnungsunternehmen sollte man in derart schwierigen Zeiten seine soziale Verantwortung wahrnehmen und die Mieterschaft entlasten, auch wenn das bedeutet, dass geplante Projekte und Mieterhöhungen zurückgestellt werden. So zeigt man sich als verlässlicher Partner seiner Mieterschaft. Das Vorgehen der Landesregierung in Bezug auf die Mieterhöhungen der Nassauischen Heimstätte ist deshalb in keiner Weise nachzuvollziehen und darf nicht kommentarlos hingenommen werden."


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