Ausfallbürgschaften für Montessori Hanau e.V. und Großauheimer Pfadfinder

Hanau
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"Freien Träger greifen wir gerne mit Ausfallbürgschaften unter die Arme, wenn sie unser Gemeinwesen bereichern, uns als Stadt entlasten und mutig neue Projekte angehen", erklärt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD).



Das gelte aktuell sowohl für den Verein Montessori Hanau wie auch den Freundes- und Förderkreis der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) des Großauheimer Stamms Sankt Paul, der zudem einen Zuschuss erhält. In beiden Fällen müssen die Stadtverordneten noch zustimmen, der Magistrat hat die Hilfe bereits bewilligt.

Die modifizierte Ausfallbürgschaft für die Montessori-Schulinitiative beträgt maximal 456.000 Euro. Sie dient dazu, einen Kredit abzusichern. Der Montessori Hanau e.V. möchte ein Kinderhaus und eine Schule im denkmalgeschützten alten Großauheimer Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert samt Nebengebäude eröffnen. Es ist geplant, dass die Grundschule mit Förderstufe im kommenden Herbst startet. Begonnen werden soll zunächst mit einer jahrgangsübergreifenden Gruppe mit den Klassen 1 bis 3 und einer Kinderhaus-Gruppe für Drei- bis Sechsjährige.  Für die kommenden Jahre sind jeweils zwei Gruppen in festen Verbänden geplant. Eine Gruppe soll höchstens 24 Kinder umfassen.

Der Verein mietet die Immobilie an, die Sanierung erfolgt durch die private Eigentümerin, während die notwendige Ausstattung der Schule durch den Verein erfolgt. Für die Gründung der Schule steht noch die Genehmigung des Staatlichen Schulamts aus, die aber schon beantragt wurde. Die Schule erhält erst nach drei Jahren die staatliche Anerkennung und wird somit auch erst ab dem vierten Jahr vom Land gefördert. Für eine Finanzplanung ist daher ein Kredit in Höhe von 570.000 Euro nötig, um die laufenden Kosten in den ersten Jahren begleichen zu können. Dieser soll durch eine Bürgschaft der Stadt Hanau besichert werden. Die Schule soll aus Gebühren, Krediten, Spenden etc. finanziert werden. Die Rückzahlung des Bürgschaftskredites ist auf zehn Jahre festgelegt, wobei die ersten drei Jahre tilgungsfrei sind, in welchen noch keine Zuschüsse vom Land Hessen gezahlt werden. Die jährliche Tilgung für das Darlehen ist mit 90.000 Euro eingeplant.

Das alte Pfarrhaus hatte bisher der Großauheimer DPSG-Stamm Sankt Paul genutzt. Nach der Entscheidung des Bistums Mainz zum Verkauf der Immobilie mussten die Pfadfinder dieses Ende 2018 verlassen. Nun geht es im Rahmen eines Erbbaupachtvertrags um einen Neubau auf einem 900 Quadratmeter großen städtischen Grundstück an der Bahnstrecke Frankfurt-Würzburg. Das 160 Quadratmeter messende Pfadfinderheim soll in ökologisch-nachhaltiger Weise ab Mitte 2021 errichtet werden. Nach Kostenschätzung des Freundes- und Förderkreises belaufen sich die Kosten auf rund 402.000 Euro. Dem Verein stehen 160.000 Euro Eigenmittel zur Verfügung. Zusammen mit Spenden und Zuschüsse durch Firmen und Privatpersonen sowie durch die Stadt Hanau werden insgesamt 263.000 Euro gedeckt. Für die verbleibenden Kosten in Höhe von 139.000 Euro soll ein Darlehen aufgenommen werden, für das die Stadt Hanau eine modifizierte Ausfallbürgschaft übernehmen soll. Der Zuschuss über 80.000 fließt aus dem Etat für Jugendarbeit.


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