Hanauer Wirtschaft zeigt sich robust

Hanau
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Die aktuelle Situation der hessischen und Hanauer Wirtschaft war Gegenstand des Gesprächs zwischen dem CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Jens Böhringer und dem Geschäftsführer der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Dr. Gunther Quidde.



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Dieser konnte berichten, dass sich die Konjunktur in Hessen gegen die Corona-Krise stemmt, sich die Erwartungen für die kommenden Monate auch bei den Hanauer Betrieben aber weiter eingetrübt haben. Der CDU-Landtagsabgeordnete, Heiko Kasseckert, konnte ebenfalls von vielen Rückmeldungen und Gesprächen berichten und machte vor allem die schleppende Abwicklung der Corona-Hilfen und die fehlende Perspektive für die Lockerungen verantwortlich. Neben ihm nahmen auch die CDU-Fraktionsvorsitzende, Isabelle Hemsley, und der CDU-Vorsitzende, Joachim Stamm, an dem Gespräch teil. Dieser wies vor allem auf die Verluste im stationären Einzelhandel hin. Ein Thema, das die Stadt auch in Zukunft beschäftigen werde, da sich große Teile des Einzelhandels in Zeiten von Corona auf den Online-Handel verschoben haben. „Wir müssen zukünftige noch mehr Aufenthaltsqualität in die Städte bringen, um den Einzelhandel wieder beleben zu können und Leerstände im der Innenstadt zu vermeiden.“

Die Christdemokraten sind davon überzeugt, dass sich Qualität durchsetzen wird, allerdings bedarf es großer Anstrengungen seitens der öffentlichen Hand, um Hanau auch wieder als Einkaufserlebnis zu positionieren. Hierfür werde man sich verstärkt einsetzen, unterstrich Isabelle Hemsley. Quidde konnte aber auch über positive Aspekte in Hanau berichten. Ähnlich wie in Gesamthessen hält die Industrie die Gesamtwirtschaft in der Spur. Dabei sind vor allem die traditionsreichen und neuen Hanauer Unternehmen im Bereich Chemie und Forschung wichtige Stabilitätsfaktoren. Es zeige sich, dass sich die ausgewogene Exportstruktur der Hanauer Betriebe in der Krise als robust erweist. Die Exportleistungen der Hanauer Unternehmern verbleiben zu etwa ein Drittel im Inland, ein Drittel in Europa und ein weiteres Drittel exportiert weltweit. Sorgen bereiten das Gastgewerbe, die Reisewirtschaft und der stationäre Nonfood-Handel. Auch der Ausbildungsmarkt geht laut Quidde zurück. Hier gelte es, die Initiativen von Handel, Handwerk und Industrie wieder aufzustocken. Auch perspektivisch sind sich IHK und Christdemokraten einig, werde Hanau an der Bereitstellung von Gewerbeflächen arbeiten müssen.

Die großen militärischen Konversionsflächen sind nahezu aufgebraucht. Es gehe nun darum, neue Flächen zu erschließen, aber auch innerstädtische Brach- und Umstrukturierungsflächen zu nutzen. Dabei, so Böhringer, will die CDU auch auf eine kleinflächige Aufteilung achten, um kleineren Dienstleistungs- und Handwerkbetrieben eine Chance zur Ansiedlung oder Erweiterung ihrer Unternehmen in Hanau zu geben. Insgesamt konnten Böhringer und Quidde trotz allem ein positives Fazit ziehen. Die Hanauer Innenstadt sei gut vorbereitetet für eine Wiederbelebung der Wirtschaft. Dazu braucht es interessante Ideen und aktives Marketing. Die Vertreter der CDU wiesen jedoch darauf hin, dass auch die Vernachlässigung der Stadtteile in Angriff genommen werden müsse. Hierzu strebt die CDU Profilierungen der Quartiere wie in Großauheim oder Steinheim an. „Die alles kann nur funktionieren, wenn sich Politik mit Wirtschaft im engen Schulterschluss abstimmt“, so Böhringer abschließend.


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