Wirtschaftsstandort Hanau neu gedacht

Hanau
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Die Corona-Pandemie hat nicht nur Unternehmen aller Branchen betroffen, sondern auch Entwicklungen – wie beispielsweise die Digitalisierung der Arbeitswelt – beschleunigt.



Aus diesem Anlass hat die Stadt Hanau die künftige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Hanau neu gedacht und Perspektiven für die nächsten Jahre entwickelt. Angeknüpft wurde dabei an Erkenntnisse aus dem „Zukunft Hanau"-Debattenwochenende vom März 2019.

"Wie werden wir zukünftig in Hanau arbeiten, wie leben, wie uns bilden und fortbewegen? Das sind einige der Fragen, die mich in dieser kritischen Zeit umtreiben und nun neu gedacht werden müssen, weil es ein ‚weiter so wie bisher‘ nicht geben kann", sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) bei der Veröffentlichung von Hanau neu gedacht. Denn vieles hat sich während der Corona-Pandemie geändert: Der Digitalisierungsschub hat Homeoffice und Videokonferenzen zum Alltag werden lassen, der Online-Handel wurde ausgebaut, während Kunst, Kultur, Restaurants, Einzelhändler und Hotels um ihre Existenz bangen.

Bereits im September letzten Jahres hat daher Oberbürgermeister Kaminsky eine Befragung von Hanauer Unternehmen durch die Wirtschaftsförderung beauftragt. "Wir wollten vor der Lage sein, das heißt frühzeitig den Input derjenigen zu ihrer Situation, aber vor allem zu ihrer Einschätzung der zukünftigen Entwicklung bekommen, die unseren Wirtschaftsstandort ausmachen," erläutert Kaminsky. Im Mittelpunkt sowohl der Onlineumfrage als auch der persönlichen Interviews mit einem Expertenkreis von Geschäftsführern verschiedener Branchen standen die aktuelle Betroffenheit durch die Pandemie ebenso wie die künftige Beschäftigung, Digitalisierung, innovative Zukunftsprojekte und die Frage, was die Unternehmen von der Stadt brauchen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.

Kerstin Oberhaus, Standortleiterin des Industriepark Wolfgang, unterstützt den Ansatz von Kaminsky, eine im Dialog mit den Unternehmen erarbeitete Wirtschaftsstrategie zu verfolgen. "Ich bin sofort bereit, weiter an der Umsetzung der künftigen Wirtschaftsentwicklung mitzuarbeiten. Gerade in dieser für uns alle sehr schwierigen Pandemie-Zeit ist es äußerst wichtig, von Seiten der Stadt Hanau eine klare und zukunftsfähige Wirtschaftsstrategie vorzulegen. Hanau schafft damit wichtige Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung auch unseres Industrieparks." Für die meisten befragten Unternehmen hat das Thema "Bildung" eine große Priorität. "Neu sind hier die Schwerpunkte, die sich aus den immer wichtiger werdenden digitalen und interkulturellen Kompetenzen ergeben," erläutert Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH. "Unser wirtschaftlicher Erfolg steht und fällt mit gut ausgebildeten Fachkräften. Hier zählen wir auch künftig auf die innovativen Lernmethoden der Hanauer Schulen und unsere hohe Qualität unserer Ausbildung," ergänzt Oberhaus.

Ein weiteres gemeinsames Schwerpunktthema ist die Qualität des städtischen Lebens. "Wir waren nicht überrascht, dass Urbanität für unsere Stadt gefordert wird, mit einer Innenstadt mit Flair, mit kulturellen Angeboten und einem attraktiven Stadtraum – insbesondere, wenn öffentliches Leben wieder möglich sein wird. "Gefreut hat mich persönlich dabei besonders, dass auch Weltoffenheit als wichtiger Standortfaktor gesehen wird," fasst Kaminsky das zweite Handlungsfeld zusammen. Projekte wie das Gewerbegebiet am Hauptbahnhof und HanauAufLaden sind erste Schritte auf diesem Weg. Michael Bailly, Geschäftsführer der Bailly Diehl Textil GmbH schätzt die Hanauer Unterstützungsangebote für Einzelhandel und Gastronomie. "Die umfangreichen Maßnahmen haben unsere Erwartungen übertroffen: Hanau Vorfreude oder die Grimmscheck-Prämienaktion können natürlich nicht den Umsatzausfall während der Pandemie ersetzen, aber sie regen die Bürger und Bürgerinnen an, an die vielen einmaligen Orte zu denken und sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen." Bei einem Blick auf die Zeit nach Corona ist Bailly wichtig, dass "Hanau als Großstadt in der Region FrankfurtRheinMain nur punkten kann, wenn es eine große Vielfalt und einzigartige Angebote in Hanau gibt."

Für Dr. Bernhard Fuchs, dem Leiter der Umicore AG & Co. KG, ist die Beschäftigung mit dem dritten Schwerpunktthema "Zirkuläre Wirtschaft" nur folgerichtig, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Zirkuläre Prozesse sind solche, bei denen Materialien in geschlossenen Kreisläufen verbleiben, indem Produkte nach Gebrauch in ihre Bestandteile zerlegt und als Rohstoffe wiederverwendet werden. Die Hanauer Materialtechnikunternehmen haben auf diesem Feld eine große Expertise. "Unsere guten Erfahrungen in der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit bei dem Wasserstofftechnologie-Projekt weisen den Weg. Schließlich ist der saubere Energieträger Wasserstoff eine wichtige Komponente der zirkulären Wirtschaft. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mich in dem von Oberbürgermeister ins Leben gerufenen Expertenkreis engagiere und mit überlege, wie wir dieses Zukunftsthema auf eine breitere Basis stellen können", so Fuchs.

"Ich bedanke mich bei allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, denn die Ergebnisse geben uns mit den Themenfeldern Bildung, Urbanität und Zirkuläre Wirtschaft eine Perspektive für Hanau, einen konkreten Handlungsrahmen für die beste – für die Stadt erreichbare – Zukunft. Nun gilt es, gemeinsam die Pandemie zu überwinden, den Aufbruch in eine neue Zeit zu gestalten und den Weg in ein lebenswertes wirtschaftsstarkes Hanau zu gehen," sagt Kaminsky abschließend.

Hanau neu gedacht Lang- und Kurzfassung zum download unter https://www.hanau.de/wirtschaft/profil-und-standortvorteile/index.html


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