Gedenken geschändet: Oberbürgermeister Kaminsky hofft auf rasche Aufklärung

Hanau
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Nur wenige Tage, nachdem die Angehörigen der Opfer des rassistischen Attentats vom 19. Februar 2020 in einem offenen Brief der Hanauer Stadtgesellschaft für ihre Solidarität gedankt und angekündigt hatte, die vorübergehende Gedenkstätte am Brüder-Grimm-Denkmal am 19. März entfernen zu wollen, haben Unbekannte den Platz verwüstet und das Andenken an die Toten geschändet (wir berichteten).



"Die Polizei hat mich in den frühen Morgenstunden über diese beschämenden Ereignisse informiert", erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) am Montag und ergänzte, dass die Ermittlungen von Amts wegen bereits eingeleitet worden seien. "Ich hätte sonst sofort selbst Anzeige erstattet."

Kaminsky ist nach eigenen Worten zuversichtlich, dass der oder die Täter*innen zeitnah ermittelt werden können. "Das Brüder-Grimm-Denkmal liegt im Einzugsbereich der Videoüberwachung." Das vorhandene Bildmaterial sollte eine rasche Aufklärung möglich machen. Nachdem die Spurensicherung das Denkmal im Tagesverlauf freigegeben hatte, wurden im Auftrag des OB die in Erinnerung an die Opfer des Attentats abgelegten Blumen und Bilder sofort wieder in Ordnung gebracht.

Die Familien der Opfer hatten sich Anfang März an die Stadtgesellschaft gewandt und ausdrücklich bei allen Hanauerinnen und Hanauern bedankt, die sie nicht nur am Jahrestag, sondern das ganze Kalenderjahr hinweg unterstützt haben. Ihr Dank umfasste dabei ausdrücklich auch die Tatsache, dass ihnen das Brüder-Grimm-Denkmal das ganze Jahr über als "Platz des Andenkens" gewährt wurde.


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