Standsicherheit von circa 160 Wegweisern im Stadtgebiet hoch

Hanau
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"Die Sicherheit im öffentlichen Straßenraum ist eine Aufgabe, der wir intensiv nachgehen", erklärt Stadtrat Thomas Morlock (FDP).



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Daher lässt der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) im Abstand von sechs Jahren von einer Fachfirma überprüfen, wie standsicher Wegweiser im Stadtgebiet sind. Bis Anfang April sind die Tests für Trag- und Lagesicherheit von großen Schildern derzeit im Gange.

Von 160 sind die allermeisten bereits geprüft. Mit dem Ergebnis ist HIS-Betriebsleiter Markus Henrich sehr zufrieden: "Nur vier Wegweiser haben sich als nicht standsicher erwiesen und müssen erneuert werden." "In Zeiten mit zunehmend starken Winden ist die Stabilität der Wegweiser umso wichtiger geworden", gibt Stadtrat Thomas Morlock zu bedenken. Insofern seien die 40.000 Euro, die HIS für die Prüfung ausgebe, eine "zielgerichtet wichtige Investition, die der Schadensvorbeugung dient". Bei den Beanspruchungstests werden die Masten der Straßenschilder einer künstlich erzeugten Windlast ausgesetzt. Ziel ist herauszufinden welcher Belastung sie Stand halten.

Dabei liegt auf der Hand: Je größer die Fläche eines Schildes ist, desto mehr Windlast muss aufgenommen werden. Dementsprechend stark muss das Fundament sein. Bei zwei der vier erneuerungsbedürftigen Wegweiser hat sich die Gründung als nicht ausreichend erwiesen.  Bei den anderen beiden hat sich das Material verformt. "Die als nicht standsicher eingestuften Wegweiser werden Schritt für Schritt ersetzt, nachdem eine Statik für die Gründung erstellt worden ist", blickt HIS-Leiter Henrich in die Zukunft. In diesem Zug werde vorher überprüft, ob die Zielführung der jeweiligen Schilder noch aktuell sei. Der diese Wegweiser-Stresstests koordinierende HIS-Baukontrolleur Sascha Friedrichs beziffert das Erneuern jedes Schildes samt Mast und Fundament auf 3000 bis 6000 Euro – abhängig von Schildgröße und -höhe.

Zur Auswertung der Windlast-Tests setzt die Lübecker Spezialfirma Roch Services GmbH nach eigenen Angaben   ein elektrosensorisch erstelltes Kraft-Weg-Diagramm ein. Dieses wird weltweit für Materialprüfungen in Laboratorien genutzt. Das "Mast-EKG" spüre die Schwachstellen eines womöglich umsturzgefährdeten Mastes auf und dokumentiere sie, lässt das Unternehmen verlauten. Herzstück des Verfahrens ist Roche zufolge ein mobiles Prüfgerät. Ein hydraulischer, fein geregelter Zylinder belastet zeitgesteuert das Mastsystem auf rund zwei Metern Höhe. Im Mast wird ein stetig steigendes Biegemoment erzeugt, das die natürliche Windbelastung simuliert. Die Standsicherheitsprüfung besteht aus einem Druck- und einem Zugvorgang und wird in zwei verschiedenen Achsen vollzogen, die um 90 Grad versetzt sind.

Foto: Zur Auswertung der Windlast-Tests wird ein elektrosensorisch erstelltes Kraft-Weg-Diagramm eingesetzt.


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