Bürgerasyl ist notwendig und nicht kriminell

Hanau
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Anlässlich der am Donnerstag, 6. Mai, stattfindenden Verhandlung gegen den Hanauer Menschenrechtsaktivisten Hagen Kopp, der wegen des Aufrufs zum BürgerInnenAsyl angeklagt ist, erklärt Saadet Sönmez, migrations- und integrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:



„Regelmäßig werden Menschen durch Abschiebung aus ihrem Leben gerissen - trotz Familie, Schule oder Arbeit in Hessen und ohne Bindungen an das Land, in das sie abgeschoben werden. Diese Abschiebungen kommen für die Menschen, die teilweise jahrelang mit Duldung in Deutschland lebten, oft völlig überraschend. Es ist nicht kriminell, sondern ein Akt der Solidarität und der Nächstenliebe, wenn diesen Menschen durch Kirchen- oder Bürgerasyl geholfen wird.“

Der Menschenrechtsaktivist Hagen Kopp, der die Kampagne für ein BürgerInnenAsyl in Hanau mitinitiiert habe und auf der Website aktionbuergerinnenasyl.de im Impressum angegeben gewesen sei, werde nun durch die Staatsanwaltschaft kriminalisiert, so Sönmez. Trotz eines Freispruchs in erster Instanz habe die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt, da sie darin eine öffentliche Aufforderung zu Straftaten sehe. Das Gericht habe es in erster Instanz als fraglich bezeichnet, ob das Gewähren von BürgerInnenAsyl rechtswidrig sei – schließlich halte sich nicht jeder Mensch, dem eine Abschiebung drohe, auch illegal in Deutschland auf, weswegen in diesen Fällen keine illegale Beihilfe zum illegalen Aufenthalt vorliegen könne. Außerdem sei fraglich, ob der Aufruf hinreichend bestimmt sei.

„Wir unterstützen die Hanauer Initiative Aktion BürgerInnenAsyl und rufen dazu auf, lokale Initiativen zu unterstützen, die den von Abschiebung bedrohten Menschen BürgerInnenAsyl gewähren und sie notfalls auch in ihren Wohnungen aufnehmen.“


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