Kritikpunkte zum Rechenzentrum machen Zustimmung unmöglich

Hanau
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In einer Presseerklärung nehmen Timotheus Barchanski und Jochen Dohn von DIE FRAKTION Hanau Stellung zur Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung, in der DIE FRAKTION sich der Stimme enthalten hatte:



„Der gesamten Planung konnten wir nicht vollumfänglich zustimmen, wie dies die anderen Fraktionen getan haben. Denn wir haben einige Kritikpunkte, insbesondere was das Rechenzentrum betrifft.“ 

Der immense Energieverbrauch und die Nutzung regenerativer Energiequellen ist für DIE FRAKTION Hanau dabei sehr wichtig. Neben der Unterstützung für die geplanten Photovoltaikanlagen legt Barchanski Wert darauf, dass das Blockheizkraftwerk technisch in der Lage sein muss, nicht nur mit Gas, sondern z. B. auch mit Biogas oder Wasserstoff läuft: „Eine CO2-neutrale Erzeugung von Fernwärme ist ein wichtiger Baustein, wenn 2024 der Fernwärmevertrag mit Staudinger ausläuft und Hanau 2040 klimaneutral sein will.“

Die Kritik gegenüber dem Bau des Rechenzentrums, die Barchanski schon in der Stadtverordnetenversammlung äußerte, bezieht sich darauf, dass P3 zwar in Hanau Geld verdiene, die Einkünfte jedoch lieber in Luxemburg versteuere, wo sich der Sitz der Projektgesellschaft befindet. Dies sei für DIE FRAKTION nicht hinnehmbar. Auch bliebe nach wie vor die Frage nach den Konsequenzen offen, sollte P3 oder ein zukünftiger Betreiber des Rechenzentrums sich möglicherweise nicht an den städtebaulichen Vertrag halten.

Obwohl sich der Bauträger an dem Blauen Engel (Co-Location-Rechenzentren) orientieren soll, müsse bei der Nutzung der Abwärme nachgebessert werden. Außerdem müsse es im Sinne der Ressourcenschonung einen Brauchwasserkreislauf geben. Ebenfalls gelte es, Alternativen für den Betrieb der Notaggregate mit Diesel zu prüfen sowie eine genauere Untersuchung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Rechenzentren-Gebäude, eine stellenweise Begrünung der Dächer reiche nach Ansicht Barchanskis nicht aus.

„Rechenzentren wie das in Hanau geplante, sind gigantische Energiefresser.“ Deshalb stellt Dohn für seine Fraktion fest: „Alleine die Spekulation mit der Kryptowährung Bitcoin verschlingt jährlich so viel Strom wie die gesamten Niederlande benötigt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Rechenkapazität stetig, nicht zuletzt durch mehr Home-Office. Und auch wenn dadurch schon viele unnütze Fahrten oder Flüge und somit CO2 eingespart werden konnte, muss der Bau und Betrieb von Rechenzentren verstärkt auf den Klimaschutz ausgerichtet werden.“


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