Topfit für die Ferienspiele

Hanau
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Gewappnet sind sie für die Ferienspiele – für Charlotte, Katharina, Mareike und fünf weitere Jugendliche war an vier Wochenenden Büffeln und Pauken angesagt.



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Denn die Fortbildung zum Jugendleiter bzw. zur -leiterin und der Erwerb der Juleica (JugendLeiterCard) sollte unbedingt stattfinden – Corona hin oder her und im zweiten Frühsommer der Pandemie nicht wieder ausfallen. Dennoch musste die Schulung völlig neu organisiert werden. Eine Herausforderung für die Jugendlichen wie für ihre Betreuer. Die Juleica (Jugendleiter/in-Card) ist ein einheitlicher und in ganz Deutschland gültiger Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter: innen in der Jugendarbeit. Sie ist der Nachweis dafür, dass sich die Jugendlichen in ihrem Ehrenamt qualifiziert haben. Die Qualifikation für die Juleica erfolgt nach festgelegten Standards. Den Ausweis, also die gelbe Card, können die Jugendlichen erwerben, die sich regelmäßig ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagieren.

Alle acht Jugendlichen engagieren sich bereits seit ihrer Konfirmation in ihren Kirchengemeinden. Wie Charlotte Hessberger aus Neuberg, die im Sommer ein Zeltlager als Teamerin begleiten will und deshalb den Nachweis ihrer Qualifikation unbedingt braucht. Dabei bringt die 16-Jährige bereits viel Erfahrung mit. In ihrer Heimatgemeinde arbeitet sie im Kindergottesdienst und ist in der Konfi-Arbeit aktiv. Auch das JUZ Erlensee unterstützt Charlotte bereits als ehrenamtliche Betreuerin. „Der Kurs gibt mir mehr Sicherheit“, sagt Charlotte. „Wir haben an konkreten Beispielen besprochen, wie wir uns in bestimmten Situationen zu verhalten haben. Darf ich zum Beispiel als Teamerin einem Kind den Rücken eincremen oder muss es ein Freund machen? Viele Dinge, die zunächst einfach erschienen, waren es am Ende oft nicht.“

Inhaltlich ist die Juleica-Schulung sehr breit aufgestellt. Sie soll den Jugendlichen einen Werkzeugkasten für die offene und gruppenbezogene Jugendarbeit an die Hand geben. Viele Themen und der Umfang der Qualifikation sind genau festgelegt. Diese mussten die Hauptamtlichen Jürgen Dietermann, Nathanael Freitag und Melanie Jörges in ein neues Format überführen. „Normalerweise findet der „bunte Grundkurs“ im Tagungsheim auf dem Volkersberg in den Osterferien statt. Dieser Grundkurs ist eine Kooperation aus drei verschiedenen Kirchenkreisen. Eine Woche lang sind dann etwa 60 Jugendliche und 15 Betreuer dort versammelt. Wir bearbeiten die Inhalte in Einheiten nach dem Rotationsprinzip. Diese gemeinsame Fortbildung bietet neben den Unterrichtseinheiten auch ein wenig Freizeit-Feeling, neue Kontakte werden geknüpft. Es fühlt sich ein wenig an wie ein Ferienlager.“, erklärt Nathanael Freitag.

Dieses Ferienlager-Freizeit-Feeling war unter Pandemie-Bedingungen nicht zu erreichen. Zweimal ist der bunte Grundkurs nun ausgefallen, die jungen Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden treten sozusagen auf der Stelle, in der Jugendarbeit fehlt der qualifizierte Nachwuchs. Deshalb haben alle Verantwortlichen beschlossen, die Weiterbildung zur Juleica regional und jeweils samstags und sonntags an insgesamt vier Wochenenden anzubieten. „Angefangen haben wir in getrennten Gruppen, vier Jugendliche und ein Betreuer. Inzwischen können wir nach den geltenden Bestimmungen einen gemeinsamen Kurs bilden. Natürlich sind wir alle getestet und tragen im Raum Masken.“ Das bedeutet eine Workshop-Arbeits-Atmosphäre bei über 35 °Celsius in der Fallbachhalle in Erlensee. Allerdings lässt sich die Juleica-Qualifikation in der Kleingruppe maßgeschneidert und flexibel gestaltet. „Wir können sehr individuell auf die Jugendlichen eingehen, auch Partizipation nimmt einen größeren Raum ein.“

Mareike aus Mittelgründau arbeitet einfach sehr gerne mit Kindern und sehr gerne im Jugendteam ihrer Gemeinde „Auf dem Berg“. Auch während der Pandemie fanden die Treffen regelmäßig statt, online eben. Für Mareike ist die Juleica eine Bestätigung und Anerkennung ihres Engagements. Die 16-Jährige ist überall dort zu finden, wo sie gebraucht wird: In der Kinderkirche, im Feriencamp, in der Konfi-Arbeit, bei den Gottesdiensten, im Chor und im Föten-Ensemble. In der Juleica-Schulung geht es inhaltlich unter anderem Organisatorisches rund um die Arbeit mit Kindern, es geht um rechtliche Fragen und um ganz praktische Inhalte oder um ganz konkrete Situationen: Wie leite ich ein Spiel an? Was mache ich, wenn die Gruppe laut ist? Wie verhalte ich mich bei Übergriffen? Die Qualifikation ist auch eine Stärkung der Persönlichkeit, im Team eigene Stärken und Grenzen zu erkennen. „Wir können den Jugendlichen einen sicheren Rahmen bieten, in dem sie sich ausprobieren können“, sagt Nathanael Freitag. „Sie entwickeln hier gemeinsam Ideen, wir spielen sie durch, besprechen sie und überlegen Variationen. Ein Schema F gibt es nicht, Kreativität und Spontanität sind in der Kinder- und Jugendarbeit gefragt.“ Einen Blick für den Ort braucht es dazu, einen wertschätzenden Umgang miteinander und in der christlichen Jugendarbeit vor allem eine gute geistliche Basis, einen spirituellen Hintergrund. Der kreative Umgang mit Bibelgeschichten ist dementsprechend ein Teil der Schulung und dieser kommt bei den Jugendlichen sehr gut an.

So gefallen Katharina aus Bergen-Enkheim die vielen inspirierenden Methoden und Zugänge zur Bibel. Eine Möglichkeit ist das Improvisations-Theater, das die acht Jugendlichen ausprobieren. Sie spielen eine Geschichte nach. Diese praktische Umsetzung findet die 16-jährige Katharina richtig gut. „Wir planen etwa 20 Minuten ein Spiel für eine bestimmte Altersgruppe, testen es aus und erhalten sofort Feedback.“ Durch diese schrittweise Vorgehensweise sei sie sensibel geworden für bestimmte Dinge und sie habe viel an Sicherheit gewonnen, meint Katharina. Sie ist in ihrer Kirchengemeinde Teamerin und hilft bei Gottesdiensten und Ferienspielen mit – jetzt als qualifizierte Jugendleiterin bestens vorbereitet.

Für die Juleica haben sich qualifiziert: Greta Deller, Linda Grünschloß, Mareike Harms, Charlotte Hessberger, Finn Monschau, Katharina Philipps, Paul Seiler


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