Stadtwerke Hanau und Mainova bauen Kraftwerk zur Fernwärmeversorgung

Hanau
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Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Hanau GmbH hat am Donnerstag der Gründung einer Gesellschaft zusammen mit der Mainova AG zum Bau eines Gemeinschaftskraftwerks für die künftige Fernwärmeversorgung von Hanau zugestimmt. Der entsprechende Gremienbeschluss des Frankfurter Energieversorgers ist bereits im Vorfeld erfolgt.



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Zuvor hatte der Magistrat der Stadt Hanau grünes Licht für das zukunftsweisende Projekt gegeben. Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) erläuterte, ist die Kooperation von Stadtwerken Hanau und Mainova der beste Weg, um die Versorgung zukunftsweisend sicherzustellen. Der Umfang und die Komplexität dieses Projekts bei hohem Zeitdruck wären mit den Ressourcen der Stadtwerke allein nicht umsetzbar gewesen. An der gemeinsamen Gesellschaft wird Mainova zu 50,1 Prozent, die Stadtwerke Hanau zu 49,9 Prozent beteiligt sein.

Hintergrund ist der im September 2024 auslaufende Vertrag der Stadtwerke mit Uniper über die Fernwärmelieferung aus dem Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger, der stillgelegt werden soll. Zur Sicherstellung der Versorgung ab Oktober 2024 errichten die Hanauer Stadtwerke und Mainova auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein modernes Gasmotoren-Blockheizkraftwerk (BHKW). Die geplante Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom verfügt über drei Aggregate mit je zehn Megawatt (MW) Leistung, drei Wärmespeicher sowie zwei Reservekessel mit je acht MW. Die Investitionen betragen rund 50 Millionen Euro.

Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, sagt: „Das geplante Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova stellt eine nachhaltige Eigenlösung für die umweltschonende Erzeugung und zuverlässige Versorgung der Stadt mit Fernwärme dar. Mit Mainova haben wir dabei einen Partner mit gebündelter Energiekompetenz an unserer Seite.“ Stadtwerke-Geschäftsführerin Martina Butz betont: „Das Auslaufen des Vertrags mit Uniper nach rund 30 Jahren bot die Chance für eine Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung in Hanau. Wir freuen uns, künftig unsere Wärme in Hanau selbst erzeugen zu können. Die mit Mainova gemeinsam geführte Gesellschaft bietet uns die Möglichkeit, die Herausforderungen der Energiewende in Hanau zu bewältigen und von den Erfahrungen der Mainova zu profitieren.“

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, ergänzt: „Das künftige Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke und Mainova wird hocheffizient Wärme und Strom erzeugen. Die schnell regulierbaren Gasmotoren sind darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn sie gleichen das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus. Im Vergleich zur bisherigen Wärmeversorgung aus dem Steinkohlekraftwerk Staudinger wird die neue Anlage rund 40 Prozent CO2 im Jahr einsparen und zudem auch auf den perspektivischen Einsatz emissionsfreier Gase wie klimaneutral erzeugtem Wasserstoff ausgelegt sein.“

Foto (von links): Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, und Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG. (Quelle: Stadtwerke Hanau)

Grafik: Modell des auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne geplanten modernen Gasmotoren-Blockheizkraftwerks. (Quelle: PLANT Engineering GmbH)


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