Drei Glühwein für den guten Zweck

Hanau
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Kartoffel- und Gulaschsuppe, Kürbissuppe oder eine pikante indische Fleischsuppe: Seit Jahren lockt der Stand der 14 Hanauer Serviceclubs unter dem Motto „Gemeinsam für Hanau“ auf dem Weihnachtsmarkt zahlreiche hungrige Besucher an.



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Mit dem Verkauf der täglich wechselnden deftigen Eintöpfe wird Geld für den guten Zweck gesammelt. Nachdem der Weihnachtsmarkt im letzten Jahr auf Grund der Pandemie ausfallen musste, haben sich die Serviceclub-Mitglieder nun etwas anderes einfallen lassen: Jedes Mitglied hat zehn Euro gespendet, die der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst zu Gute kommen. „Das wären etwa drei Glühwein gewesen, die man auf dem Weihnachtsmarkt getrunken hätte“, erklärt Stefanie Keilig vom Lions Club Hanau Am Limes.

Was im Einzelnen überschaubar klingt, ist in der Summe beachtlich: 9.500 Euro sind auf diesem Weg für die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis zusammen gekommen. Gemeinsam mit Schirmherr Claus Kaminsky überreichten Vertreterinnen und Vertreter der verschieden Serviceclubs diese Woche in der Hanauer Marienkirche den symbolischen Scheck an Annette Böhmer und Dr. Tobias Kämpf von der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) nutzte die Gelegenheit, sich herzlich für das große Engagement der Serviceclubs in der Brüder-Grimm-Stadt und darüber hinaus zu bedanken. Ein solches Engagement sei keine Selbstverständlichkeit, aber ein großes Geschenk für eine Stadt und das Gemeinwohl: „Es macht das soziale Netz in einer Stadt um ein ganzes Stück sichtbarer, als wenn es ein solches Engagement nicht gibt.“ Egal ob Lions oder Rotary, ihre Jugendorganisationen LEO und Rotaract, Zonta, Soroptimisten, Tabler oder Inner Wheel: Bei allem Eigenengagement, dass die beteiligten Serviceclubs auch über die gemeinsame Aktion hinaus zeigen, lobte Kaminsky doch den besonderen Ansatz, sich hier für eine gute Sache zusammenzutun und mit vereinten Kräften anzupacken. Der Oberbürgermeister hegt dabei die seiner Aussage nach begründete Hoffnung, dass es in diesem Jahr auch wieder einen Weihnachtsmarkt in der Brüder-Grimm-Stadt geben werde. Er hofft, dass dann auch die Serviceclubs wieder mit ihrer Hütte dabei sein werden. Seitens Stadt werde man dies gerne wieder unterstützen und sowohl Hütte als auch Strom zur Verfügung stellen. „Das fällt uns überaus leicht, weil Sie jedes Jahr mit dem Erwirtschafteten so viel Gutes tun“, fasst Kaminsky zusammen. Er ist überzeugt, dass auch die Spende an die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst wieder in besten Händen ist.

Auch Annette Böhmer und Dr. Tobias Kämpf bedankten sich herzlich für diese außergewöhnliche Spende. Mit Ausbruch der Pandemie hat sich auch in der ambulanten Hospizarbeit viel verändert. Mit einem kleinen Rückblick berichtet Böhmer von prägenden Erlebnissen, organisatorischen Herausforderungen und den großen Umstellungen, die auf die ehrenamtlichen Hospizbegleiter zugekommen sind. An oberster Stelle stehen dabei die Sorge um die Gesundheit der Ehrenamtlichen und der begleiteten Menschen. „Etwas zeitversetzt kommt dann aber auch die Sorge: Es kommen ja kaum noch Spenden“, berichtet Böhmer. Stationäre Einrichtungen waren lange für Hospizbegleiter*innen geschlossen, die Anzahl an Begleitungen ist damit verbunden deutlich zurückgegangen. Veranstaltungen, bei den die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst sonst Spenden gesammelt hat, mussten ausfallen. Eine schwierige Situation auch für den Vorstand, wie Dr. Kämpf berichtete: „Als der Shutdown kam, wussten wir im Vorstand nicht, wie wir unser Budget aufstellen sollen.“ Die große Spende der Serviceclubs sei deshalb grade in dieser Situation besonders wertvoll und wichtig gewesen. Als kleinen Dank für die großzügige Spende hat die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst alle Servcieclubmitglieder zu einem digitalen Letzte-Hilfe-Kurs im September eingeladen: Hierbei können Sie erfahren, worauf es am Lebensende ankommt, und wie man in dieser besonderen Situation mit einfachen Mitteln für seine Mitmenschen da sein kann. Weitere Informationen zu den Letzte-Hilfe-Kursen und zur Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst finden Sie im Internet unter www.hospizdienst-hanau.de 

Informationen zur gemeinsamen Aktion der Hanauer Serviceclubs finden Sie unter www.gemeinsamfuerhanau.de

Foto: Gemeinsam für Hanau: Vertreter*innen der Serviceclubs überreichen gemeinsam mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky (Mitte hinten) den symbolischen Scheck über 9.500 Euro an Annette Böhmer und Dr. Tobias Kämpf (beide vorne rechts) von der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst.


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