Förderprogramm „Upgrade“: Verlängerung bis Jahresende

Hanau
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Konkurrenzfähig bleiben durch digitale Markterschließung: Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) spricht von einem "Hanauer Erfolgsmodell" für den Einzelhandel und kündigt an, das Förderprogramm "Upgrade" in seinem wesentlichen Teil bis zum Jahresende zu verlängern.



Das im Februar von der städtischen Hanau Marketing GmbH (HMG) im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms "Hanau aufLADEN" initiierte und zunächst befristete Förderprojekt hat nämlich großes Interesse bei Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern ausgelöst. Mithilfe der "Upgrade"-Förderung können Unternehmen aus der Stadt ihre Online-Auftritte von Experten prüfen und optimieren lassen. Das Programm soll vor allem dem vom Corona-Lockdown gebeutelten stationären Handel helfen, seine Online-Aktivitäten zu intensivieren. Es trägt dazu bei, die Angebotsvielfalt in der Stadt zu erhalten, auszubauen und vor allem zukunftsfähig zu machen.

Von der Bäckerei über den Schuhhandel, den Gastro-Betrieb bis hin zum Tattoo-Shop reicht die Palette der Firmen, die seit Projektbeginn vor gut einem halben Jahr die digitale Hilfestellung der HMG dankbar annahmen. In einer Umfrage gaben 97 Prozent der teilnehmenden Firmen an, dass ihnen die Beratung zum Thema Digitalisierung weitergeholfen habe. Das eigentlich bis Ende Mai befristete Programm bestand aus zwei Projektphasen. In der ersten Phase erhielten interessierte Unternehmen einen kostenfreien Online-Expertencheck. In Phase zwei wurden die Maßnahmen zur Verbesserung oder dem Aufbau eines Online-Auftritts mit einem städtischen Zuschuss von bis zu 500 Euro umgesetzt. Aufgrund der enormen Nachfrage war der Fördertopf für die Zuschüsse schnell erschöpft. Mit insgesamt rund 20 000 Euro hat die HMG den Um- beziehungsweise Aufbau von Online-Auftritten unterstützt. Darüber hinaus ist die Verwendung der Fördergelder an eine Umsetzung mit lokalen Marketing-Agenturen geknüpft gewesen. "Wir haben gesehen, dass es einen großen Bedarf gibt, und wir wollen dem stationären Handel und der Gastronomie in Hanau auch in Zukunft dabei helfen, für die Herausforderungen der Zeit besser gewappnet zu sein", sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Angesichts drohenden Ladensterbens durch die Lockdown-Monate, in denen das Internet zum wichtigsten Vertriebskanal wurde, hält er es weiterhin für wichtig, dass die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfestellung zur Selbsthilfe gibt. Eine Umfrage hatte ergeben, dass die größte Digitalisierungs-Herausforderung für Einzelhandel oder Gastronomie neben der Finanzierung das fehlende Know-How ist. Viele Geschäftsinhaber wüssten nicht, wo sie am sinnvollsten mit Online- und Digitalisierungsmaßnahmen ansetzen sollen. Aus diesem Grund setzt die Hanau Marketing GmbH ihr Förderprogramm für die erste Projektphase jetzt zunächst bis zum Jahresende fort. Interessierte Firmeninhaber können damit weiterhin den von der HMG finanzierten Online-Check in Anspruch nehmen. Dabei analysieren Fachleute der beauftragten Agenturen Innovationsraum und Pixelstein die bestehenden Angebote der teilnehmenden Firmen und ermitteln den digitalen "Reifegrad" des Unternehmens.

Dazu gehören zum Beispiel Aufbau und Inhalte der Homepage oder Umfang, in dem Social-Media-Kanäle genutzt werden. Aus der Analyse leiten die Berater Handlungsempfehlungen und Verbesserungsvorschläge ab. Im Anschluss erstellen sie einen konkreten Maßnahmenplan, um den Digitalisierungsgrad zu erhöhen und das digitale Angebot zu optimieren. Zudem erhalten die Hilfesuchenden Zugang zu einer "Online-Academy", in der kostenlos Anleitungen und Tipps zur Verbesserung der digitalen Präsenz bereitgestellt werden. HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle ruft den Hanauer Einzelhandel, die Gastronomie oder lokale Dienstleister ausdrücklich dazu auf, weiter von diesem kostenlosen Programm Gebrauch zu machen: "Ein gut durchdachter digitaler Auftritt hilft, konkurrenzfähig zu bleiben, bestehende Kundinnen und Kunden an das Geschäft zu binden und neue zu finden." Im Rahmen der Digitalberatung sind auch die Bedürfnisse nach stadtweiten Plattformen abgefragt worden: Dabei hat sich gezeigt, dass ein zentraler "Hanau-Online-Marktplatz" deutlich weniger gewünscht wird als ein zentraler Lieferdienst. "Es war richtig und wichtig, dass wir hier zunächst nach den Wünschen der Betroffenen gefragt haben anstatt wie viele andere Städte direkt einen Marktplatz ins Leben zu rufen. Es hat sich gezeigt, dass das Interesse daran in Hanau aktuell sehr begrenzt ist", so Bieberle. Aufnehmen werde man aber natürlich den Wunsch nach einem zentralen Lieferdienst.

Auf der "Hanau aufLADEN"-Website ist eine separate Landingpage zum Förderprogramm integriert, über die sich alle Interessierten informieren und anmelden können. Die Adresse lautet www.hanauaufladen.jetzt/upgrade.


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