Bildungszentrum Tümpelgarten, Wasserachse und neuer Kinzigsteg

Hanau
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Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) begrüßt jüngst im Nachbarschaftshaus Lamboy/Tümpelgarten Mitglieder des Ortsbeirats, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und interessierte Gäste zum 10. Stadtteiltreffen.



Detailliert informierte er über den aktuellen Stand der in dieser sowie in der letzten Wahlzeit beschlossenen Anträge im Ortsbezirk. Unter anderem berichtete Weiss-Thiel über die Baumaßnahmen auf dem ehemaligen Cardwell-Area: "Die Gebäude sind fast fertig, die Nutzung wurde größtenteils bereits aufgenommen. Auch am Pappelweg/Cardwellweg sind die neuen Wohnobjekte zum Kauf und zur Miete weitgehend fertiggestellt und erste Bewohner sind bereits eingezogen." Auch die Entwicklung am Sophie-Scholl-Platz setze sich kontinuierlich fort. Dort sei Vitos Klinik-Neubau  zwischenzeitlich fertiggestellt und in Nutzung.

Im Gewerbegebiet Am Lamboywald habe die Emil Frey Hessengarage den Betrieb der Firma Noe-Stang übernommen und durch die Anmietung zusätzlicher Flächen erweitert, berichtet der Bürgermeister weiterhin. Im Bezug auf die Jula-Hof-Sportanlage sei die Baugenehmigung für die Errichtung eines Sportcampus der Turngemeind Hanau zum Neubau einer Dreifeldsporthalle mit Kursräumen und Verwaltung am 28.06.2021 erteilt worden. Des Weiteren teilte Weiss-Thiel mit, der Abbruch des ehemaligen Edeka-Gebäudes in der Chemnitzer Straße sei bereits durchgeführt worden. "Der Bauantrag für die Errichtung von vier Mehrfamilienwohngebäuden mit 79 Wohneinheiten und Tiefgarage wurde im April 2021 eingereicht. Die Baugenehmigung wurde erteilt. Der Baubeginn ist  bereits erfolgt."

Zum Bauprojekt Kleibömerstraße / Paul-Ehrlich-Straße, einer Wohnanlage mit 30 Wohneinheiten und Tiefgarage, berichtete Weiss-Thiel: "Die Baustelle ruht derzeit. Im Frühjahr 2021 musste ein Bauverbot erlassen werden, da der erforderliche Bauleiter die Bauleitung nicht mehr ausübte. Ein neuer Bauleiter wurde bisher nicht bestellt. Im Sommer 2021 wurde der Rohbau aufgrund eines Starkregenereignisses unterspült. Dadurch sind statische Mängel entstanden, deren genauer Umfang zurzeit geklärt wird." Zum lange gehegten Wunsch des Ortsbeirats feste Informationstafeln an historischen Orten, im Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten zu installieren, teilte der Bürgermeister mit: "Zuerst gab es eine Verschiebung der Priorisierung hin zum geplanten "Militär-Museum" in Hanau-Wolfgang, sodass sich die Umsetzung des Beschlusses erheblich verzögerte." Leider sei die Umsetzung auch bis jetzt nicht erfolgt, da coronabedingt vorgesehene Kurse der VHS zum Thema Wissensrouten / Digitalisierung 2020/2021 nicht zustande kamen. Vorhandene Texte würden aktuell aufbereitet und grafisch gestaltet. Entsprechende Entwürfe könnten noch dieses Jahr vorgelegt werden, so Weiss-Thiel.

Zum zukünftigen Bildungszentrum Tümpelgarten berichtete der Bürgermeister: "Die Grundschule der Tümpelgartenschule wird zum Stichtag 01.11.2020 von insgesamt 188 Schülerinnen und Schülern besucht. Für das Schuljahr 2021/22 wurden in zwei Eingangsklassen insgesamt 49 Schulanfänger eingeschult." Die Herrichtung des Gebäudes H werde im November fertiggestellt sein und könne in Betrieb gehen. Der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung werde als Dienstleister, für das Stadtschulamt die Nachmittagsbetreuung übernehmen. "Als zweiter Bauabschnitt ist der Neubau einer 4-zügigen Grundschule geplant. Mit dem Bau soll Mitte 2022 begonnen werden", so Weiss-Thiel. Im Rahmen der Entwicklung der Tümpelgartenschule würden ab November 2021 die Hortgruppen der Kindertagesstätte Tümpelgarten, der Kinderburg Tümpelgarten und der Kindertagesstätte Francoisgärten in den H-Bau (Bauabschnitt I) des zukünftigen Bildungszentrums Tümpelgarten ziehen. Der Eigenbetrieb werde dann in dem Gebäude die Hortbetreuung für die Schülerinnen und Schüler der Tümpelgartenschule anbieten. Aktuell würden die Hort-Kinder noch im Nachbarschaftshaus betreut. In Arbeit sei zudem eine Beschilderung mit Altersbegrenzung (Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre) sowie eine zeitliche Begrenzung (Nutzung bis 20 Uhr an Werktagen) des instandgesetzten Soccer-Feld auf dem Gelände der Tümpelgartenschule, um die Nutzung für die Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil zu ermöglichen. Zudem sollten entsprechende Kontrollen der Stadtpolizei erfolgen, um die Einhaltung der Nutzungsbegrenzung umzusetzen.

In der Kindertagesstätte Albert-Schweitzer seien aufgrund des Fachkräftemangels derzeit zwei Gruppen inaktiv. Somit könnten circa 40 Plätze aktuell nicht belegt werden, berichtete der Bürgermeister weiterhin. Im Stadtteil betreuten aktuell 11 Familientagesbetreuungspersonen 36 Kinder. Durch die jährlich stattfindende tätigkeitsvorbereitende Qualifizierung würden stetig weitere Betreuungspersonen akquiriert, so Weiss-Thiel. Im Bezug auf Freie Träger berichtet der Bürgermeister über ein Trägerwechsel bei Kindertagesstätte Heilig Geist zu Anfang des Jahres: "Gemeinsam mit weiteren fünf Pfarreien - Mariae Namen, St. Josef in Hanau, Heilig Geist im Lamboy, St. Jakobus Großauheim und St. Laurentius Großkrotzenburg - bildeten diese die neue Einheitspfarrei "St. Klara und Franziskus". Zum Lamboypark teilte Weiss-Thiel mit: "Alle Gruppen finden unter Einhaltung der Coronaregeln wieder statt. Auch hier gibt es – wie im Lamboyladen - allgemein einen hohen Beratungsbedarf." Der Lamboypark habe ein Sommerprogramm auf die Beine gestellt und einen Nachhaltigkeitspreis erhalten. In Kooperation mit einer Schreinerei werde aktuell eine Jugendfirma gegründet, die Vogelhäuschen und Futtergrippen auf Nachfrage herstellt.

Über das "Betreute Wohnen" in der Lamboystraße berichtete der Bürgermeister: "Insgesamt sind von beiden Trägern 15 Wohnungen angemietet, davon wird weiterhin eine Wohnung als Betreuerwohnung von beiden Trägern gemeinsam genutzt. Mittlerweile sind alle Wohnungen belegt, eine Wohnung wird als Notschlafplatz seitens des Hanauer Jugendamtes genutzt. Die Belegung erfolgt durch die Jugendämter Hanau, MKK, Offenbach und Frankfurt. Bis auf eine Wohnung werden sie von zwei Personen geschlechtergetrennt belegt." Die jungen Menschen seien alle zwischen 17 und 20 Jahren, davon 13 Frauen und 11 Männer mit unterschiedlichen Nationalitäten wie deutsch, afghanisch, polnisch, somalisch und irakisch.  Der Betreuungsbedarf liege zwischen 4 und 13 Stunden in der Woche. Die Träger arbeiteten bedarfsorientiert und seien bei krisenhaften Verläufen auch in einem höheren Umfang vor Ort, so Weiss-Thiel. Für das Nachbarschaftshaus Lamboy/ Tümpelgarten seien seit 2015 Baumaßnahmen in Höhe von 650.000 Euro erfolgt, wusste Weiss-Thiel zu berichten.  "Um den Thekenbereich – wie vielfach gewünscht - erneuern zu können müsste das Nachbarschaftshaus einige Zeit geschlossen werden", sagte er. In der aktuellen Situation sei dies nicht möglich, da es zurzeit an größeren Räumen mangelt. Die Erneuerung sei daher für den Sommer 2022 geplant.

Stadtrat Thomas Morlock (FDP) berichtete über die Erneuerung und Ergänzung der Radwegweisung im gesamten Stadtgebiet. Im Lamboy/ Tümpelgarten würden Radverkehrsanlagen in Lamboystraße zeitnah neu markiert, der Ausbau und Neubau der Radverbindung Hanau – Bruchköbel werde weiter vorangetrieben sowie der Radfahrstreifen in der Donaustraße und der Schutzstreifen in der Moselstraße. Des Weiteren werde die Rampe zur Oderstraße asphaltiert. Zur Bitte des Ortsbeirats die Radwege auf der Kreuzungsanlage Lamboystraße / Karl-Marx-Straße / Friedrich-Engels-Straße besser zu sichern und Fahrradbügel so zu stellen, dass das Parken auf dem Radweg unterbunden werde, teilte Morlock mit: "Der Kreuzungsbereich wurde bei einem gemeinsamen Ortstermin von Hanau Infrastruktur Service (HIS) und der Straßenverkehrsbehörde geprüft. Um vorhandene Aufstellbereiche für Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende sicherzustellen sowie das vorgeschriebene Lichtraumprofil freizuhalten, ist die Aufstellung von Fahrradbügeln sowie Pollern an dieser Stelle nicht möglich. Um die Sichtbarkeit der Radfurten zusätzlich zu verbessern, wird in diesem Bereich eine Neumarkierung ausgeführt."

Zum Antrag einer Geschwindigkeitsbegrenzung in der Thomas-Münzer-Straße konnte Morlock berichten: "Die Thomas-Münzer-Straße wurde in die bestehende Tempo-30-Zone integriert. Die entsprechende Beschilderung wurde bereits durch den Bauhof installiert." Zum Antrag des Ortsbeirats zur Markierung von Pollern auf Fußwegen im Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten, damit sehbehinderte Menschen diese Barrieren besser erkennen können, teilte Stadtrat Morlock mit: "Um die Sichtbarkeit von Pollern auf Gehwegen für Menschen mit Seheinschränkungen zu erhöhen, hat sich Hanau Infrastruktur Service mit dem Verein "Menschen in Hanau" in Verbindung gesetzt, um mit seheingeschränkten Personen zu testen, mit welchen Maßnahmen die Sichtbarkeit der Poller für sie erhöht werden kann. Wegen der Vielzahl der Poller im Stadtgebiet, gilt es hier eine einfache, kostengünstige und auch umsetzbare Lösung zu entwickeln. Im Rahmen einer Umsetzungsplanung sind unter anderem Prioritäten, Kosten und Umsetzungszeiträume festzulegen."

Auf Nachfragen aus dem Ortsbeirat zur Wasserachse in den Francois-Gärten berichtete Morock: "Die Wasserachse hat einen größeren Elektronikschaden, deshalb kann die Anlage derzeit nicht in Betrieb genommen werden. Aufgrund des Alters der Anlage (20 Jahre) ist es im Moment nicht abzuschätzen, ob eine Reparatur überhaupt möglich ist oder ob hier ein Komplettaustausch der Technik erforderlich ist. Leider existiert die Firma, welche die Anlage zur Landesgartenschau 2002 gebaut hat nicht mehr, so dass auf deren Expertise nicht zurückgegriffen werden kann." Der Ersatz für die mehrteilige Schaukelanlage auf dem Spielplatz Francoisgärten sei bestellt, so der Stadtrat. Ein Liefertermin könne aufgrund der aktuellen Holzliefersituation bislang nicht benannt werden. Zur Nachfrage des Ortsbeirats nach Baumstümpfen an den Fußwegen, beispielsweise in der Moselstraße, die eine Unfall- und Verletzungsgefahr darstellen, teilte Morlock mit: "Die Arbeiten zum Entfernen von Baumstümpfen werden nicht durch die Stadt selbst ausgeführt. Daher wird immer eine bestimmte Anzahl für eine Ausschreibung "gesammelt". Es könne davon ausgegangen werden, dass das Entfernen der Baumstümpfe im Herbst/Winter diesen Jahres erfolge.

Letztes Thema seitens des Verkehrsdezernenten Morlock war der Kinzigsteg in der Bulau, der diesen Sommer gesperrt wurde, da die Tragfähigkeit des Stegs nicht mehr gegeben ist. "Die Umleitung ist mittlerweile in der Bevölkerung bekannt und bestens ausgeschildert, sodass es relativ wenig Beschwerden wegen der Sperrung gab", berichtet er. Aufgrund des stark frequentierten Rad- und Fußweges über den Steg in dem Naherholungsgebiet sei geprüft worden, ob kurzfristig der Bau einer provisorischen Brücke realisiert werden können, bis die Planungen, Genehmigungen und Umsetzung für einen neuen Steg abgeschlossen sind, so Morlock. "Es gab diverse Ortstermine mit einer Fachfirma für Behelfsbrücken und der zuständigen Revierförsterei und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), um die weitere Vorgehensweise abzusprechen. Aufgrund der sehr großen Spezialmaschinen wie Sattelzug und Autokran, die für den Aufbau einer Behelfsbrücke benötigt werden, müsste der vorhandene Waldweg auf einer Länge von ca. 200 Metern um einen Meter verbreitert sowie eine Bestandseiche gefällt werden", berichtete Morlock. Diese Eingriffe seien von der Revierförsterei abgelehnt worden unter dem Hinweis, dass sich die Holzbrücke in Mitten eines FFH-Schutzgebietes befinde. "Aus diesem Grund kann nach jetzigen Stand die Errichtung einer Behelfsbrücke nicht umgesetzt werden." Der nicht mehr standsichere Holzsteg soll zwischenzeitlich bis Ende September abgerissen werden. Hierzu liege die Genehmigung sowohl von der UNB als auch von der Revierförsterei vor.

Für den geplanten Neubau der Brücke über die Kinzig, welcher voraussichtlich bis spätestens Sommer 2022 erfolgen soll, sei mittlerweile eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. "Hier wurden verschiedene Varianten in Holzbauweise erarbeitet, die in den nächsten Planungsphasen noch konkretisiert werden. Außerdem muss zunächst eine FFH-Vorprüfung durchgeführt worden. Die Arbeiten wurden bereits an ein spezialisiertes Fachbüro vergeben", berichtete der Stadtrat. Für den Neubau der Holzbrücke über die Kinzig in der Bulau stünden in den Haushalten 2021 und 2022 ausreichende Finanzmittel in Höhe von insgesamt 750.000 Euro zur Verfügung. Ob diese Mittel tatsächlich in dieser Höhe benötigt werden, hänge maßgeblich von der gewählten Brückenkonstruktion und der Entwicklung der Holzpreise ab, schloss Morlock.


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