Anerkennungsurkunde für „JUGEND STÄRKEN im Quartier“

Hanau
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Großes Lob des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Koordinierungsstelle Jugendberufshilfe erreichte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) vor wenigen Tagen.



Auch Oliver Doll, zuständig für die Koordination der Jugendberufshilfe bei der Stadt Hanau, freute sich über eine Urkunde, die von Bundesministerin Christine Lambrecht und Bundesminister Horst Seehofer unterzeichnet und als Anerkennung für die engagierte koordinierende Arbeit im Programm "JUGEND STÄRKEN im Quartier" übersandt wurde. Seit September 2015 wird in Hanau das "JUGEND STÄRKEN im Quartier"-Programm der Europäischen Sozialfonds (ESF) umgesetzt. Es handelt sich hierbei um ein Programm der Jugendberufshilfe, bei dem junge Menschen im Alter von 12 bis 26 Jahren, die im Hinblick auf Schule und Beruf besonderer sozialpädagogischer Förderung bedürfen, professionell unterstützt werden. Die jungen Leute sollen so auf die Aufnahme einer berufsbildenden Maßnahme, einer Ausbildung, einer Arbeitstätigkeit oder die (Wieder-) Aufnahme des Schulbesuchs vorbereitet werden.

"In der zweiten Förderphase sind seit Anfang 2019 bereits 312 junge Menschen in den Projekten versorgt worden", berichtet Bürgermeister Weiss-Thiel. "Besonders erfreulich ist, dass bereits über 70 Prozent der Beendigungen erfolgreich waren; das heißt, die jungen Menschen besuchen wieder die Schule oder konnten an eine Arbeitsstelle, eine Ausbildung oder an eine berufsbildende Maßnahme angebunden werden."  Über beide Förderphasen hinweg, also seit 2015, seien sogar über 760 Teilnahmen gezählt worden, was auf den hohen Unterstützungsbedarf der jungen Leute in Hanau, aber auch die Wichtigkeit der Arbeit im Programm hinweise, so der Bürgermeister. Unter der Steuerung der Koordinationsstelle Jugendberufshilfe im Amt für Soziale Prävention wird "JUGEND STÄRKEN im Quartier" von den Trägern Pilot, Jugendwerkstatt und Internationaler Bund (IB) Hanau ausgeführt. Überwiegend wird die Arbeit in den Projekten mit Quartiersbezug umgesetzt. Fallmanagement, aufsuchende Jugendsozialarbeit und niedrigschwellige Beratung bilden den fachlichen Rahmen der ausführenden Fachkräfte vor Ort.

Jeder der drei Träger setzt ein Projekt um. Pilot ist mit "JUGEND STÄRKEN in Hanau-Nordwest" insbesondere an den Standorten Otto-Hahn-Schule sowie im JUZ Kesselstadt tätig und bietet Beratungen im eigenen Haus an. Der IB Hanau arbeitet in seinem Projekt "SchuBiDu - Schule, Bildung, Du!" vorrangig in der aufsuchenden Arbeit und im eigenen Bildungszentrum. Beratungen an der Elisabeth-Schmitz-Schule, Hessen-Homburg-Schulzentrum und Friedrich-Fröbel-Schule sind möglich. Die Jugendwerkstatt ist in ihrem Projekt "Plan B" an der Lindenauschule und der Eppsteinschule tätig. Auch die Jugendwerkstatt bietet Unterstützung in eigenen Räumen an. Die Projekte der Träger werden im Rahmen des Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Programm läuft seit Anfang 2019 in einer zweiten Förderphase und wird im Juni 2022 planmäßig enden.

Der Dank von Koordinator Doll geht an die umsetzenden Träger: "Ohne die engagierte Arbeit von Pilot, IB und Jugendwerkstatt wäre das Programm nicht so erfolgreich. ‚JUGEND STÄRKEN im Quartier‘ in Hanau lebt auch von einer ausgezeichneten Zusammenarbeit der freien Träger mit der Stadt Hanau". Victoria De Vol, Bereichsleiterin bei dem IB Bildungszentrum Hanau, erläutert die Bedeutung des Programms auch für Heranwachsende: "Das Projekt ‚JUGEND STÄRKEN im Quartier‘ ist ein wichtiger Baustein für die Unterstützung junger Erwachsener, sich in Schule, Ausbildung und Gesellschaft zu integrieren, ihre eigene Persönlichkeit zu stärken und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird sehr gut angenommen und setzt genau an dem Punkt an, an welchem Unterstützung oft fehlt, da die Volljährigkeit bereits erreicht ist. ‚JUGEND STÄRKEN im Quartier‘ ist für die positive Entwicklung unserer jungen Gesellschaft in Hanau von sehr großem Nutzen und Vorteil."

Torsten Reinhardt, Geschäftsführer der Jugendwerkstatt Hanau e.V., hebt die Wichtigkeit des Programms für junge schulmüde oder schulschwänzende Menschen hervor: "Es ist offensichtlich, dass die Erfolgsaussichten, schulabsente Jugendliche wieder zu einem regelmäßigen Schulbesuch zu begleiten, dort am höchsten ist, wo mehrere Kräfte wirken. Diese sind die eigene Motivation, die Zuwendung der Lehrkraft, die Unterstützung der Eltern, der Freundeskreis oder eine positive Einstellung zum Schulbesuch. Ein Ergebnis unserer Arbeit ist, dass es für Jugendliche wichtig ist, gesehen und ernst genommen zu werden. Wir arbeiten auch nach dem Motto: ‚Du bist uns wichtig‘". Auch den Übergangsprozess von Schule in den Beruf und die sich hieraus ergebenden Anforderungen an seine Mitarbeiterinnen hat Reinhardt im Blick: "Der Bewerbungsprozess ist stark mit dem Erwachsenwerden verbunden. Ständig müssen weitreichende Entscheidungen getroffen, Niederlagen und Ablehnungen eingesteckt werden. Einen jungen Menschen in diesem Zeitraum gut zu begleiten, seinen individuellen Weg zu finden, braucht Zeit, Einfühlungsvermögen und Kreativität. Kein Beratungsprozess gleicht einem anderen".

Margarete Petersein, Geschäftsführerin von Pilot – Evangelische Fachstelle Jugendberufshilfe Hanau, weist auf die häufig vorliegenden multiplen Problemlagen der Jugendlichen hin: "Es sind meistens die jungen Leute, die von anderen Hilfen nicht oder nicht mehr erreicht werden. Die Arbeit mit diesen Menschen erfolgt auf Basis ihrer individuellen Biographie, mit der Würdigung der Brüche darin. Und man darf nicht nach dem ersten Scheitern aufgeben. Oft sind es die zweiten, dritten Anläufe, die den Erfolg bringen und nicht selten in der Aufnahme einer passenden Ausbildung münden. Diese jungen Menschen erhalten individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung. Unsere Verlässlichkeit ist bei jungen Leuten und den Kooperationspartnern bekannt. Die langjährig gewachsene Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden im JUZ Kesselstadt, den Schulen und weiteren Akteuren im Stadtteil ist Grundlage einer gelingenden Sozialarbeit".

Auch Bürgermeister Weiss-Thiel weiß um die gute Umsetzung der Jugendberufshilfe in Hanau: "‚JUGEND STÄRKEN im Quartier‘ ist neben der Berufswegeplanung als kommunale Jugendberufshilfe und unserer Beteiligung an der hessenweiten Strategie am Übergang Schule zum Beruf ‚OLOV‘ ein enorm wichtiger Bestandteil der Jugendsozialarbeit in unserer Stadt. Gerade in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass dem gestiegenen Unterstützungsbedarf der jungen Menschen durch die Arbeit der erfahrenen Fachkräfte in der Jugendberufshilfe begegnet werden kann. Es ist eine gute Nachricht, dass diese Arbeit mit der vorliegenden Anerkennung aus den Bundesministerien gesehen und gewürdigt wird". Alle beteiligten Akteure bedauern, dass das Programm nach dieser zweiten Förderphase im Juni 2022 enden wird. Obschon das Ende abzusehen war, bleiben die Bedarfe der jungen Menschen an Unterstützung zu den Themen Schule, Ausbildung und Beruf nach Bewertung der Fachleute bestehen und werden somit die Jugendberufshilfe in Hanau auch über den Abschluss von "JUGEND STÄRKEN im Quartier" hinaus beschäftigen.


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