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Sie brannten in Hanau, Frankfurt, Berlin, so wie im gesamten Deutschen Reich. Der 9. November 1938 ist der Tag, an dem organisierte Schlägertrupps des Nationalsozialistischen Regimes (NS-Zeit) jüdische Geschäfte, Wohnungen, vor allem aber jüdische Gemeinde und Gotteshäuser in Brand setzten. So auch in Hanau. Es ist der Tag, an dem tausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren.

Nicht nur Juden wurden verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben. Ob Sinti und Roma, politisch und religiös Verfolgte, Menschen mit geistiger und / oder körperlicher Behinderung. Aber auch Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden. Weiter; Obdachlose, Prostituierte, Zwangsarbeiter und Deserteure. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. In Hanau wurden seit dieser Zeit einige Orte des Gedenkens für diese Menschen geschaffen. Die heutige Gedenkstätte "Ehemalige Ghettomauer" in der Hanauer Innenstadt ist ein wesentlicher Teil davon.

"Für jüdische Menschen so wichtig. Der Ort neben der Judengasse, der alten Synagoge wie der Mikwe, dem jüdischen Ritualbad. Die ehemalige Ghettomauer ist am nordöstlichen Rand des Freiheitsplatz, nahe der Polizeidirektion zu finden. Ein kleiner Weg der Erinnerung in Hanau. Diese Gedenkstätte wurde am 30. Mai 2010 eingeweiht. Hanau entschied sich gegen die bekannten Stolpersteine die in der Zahl um 70 000 Stück in ganz Europa, in den Boden eingelassen wurden. Heute erinnern 230 individuelle Bronzetäfelchen an die in Hanau geborenen und hier bis zu ihrer Deportation und Ermordung wohnhaften jüdischen Kinder, Frauen und Männer. Am 30. Mai 1942 erfolgte die erste von zwei Deportationen der jüdischen Hanauer Bürgerinnen und Bürger vom Hauptbahnhof, Gleis 9,, wo ebenfalls eine Gedenktafel angebracht wurde", schreibt die Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland in einer Pressemitteilung.

Und weiter: "Da uns auch noch in diesem November 2021, die Corona Pandemie im Griff hat, hat sich die “Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland” mit Sitz in Hanau, Rabbiner David Kraus aus Jerusalem, sowie dessen Vorstand der JCKBD, dem Hanauer Unternehmer Niko Deeg ein sichtbares Zeichen des Gedenkens für alle Hanauer Bürger einfallen lassen. Ein Symbol der Erinnerung aber auch ein Zeichen gegen den stark anwachsenden Antisemitismus in der heutigen Zeit. Heute steht Hanau zusammen. Dies war damals nicht so."

Unter der Überschrift “Leuchten zum Gedenken” hat die Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev mit Sitz in Hanau, gemeinsam mit dem VVN - Bund der Antifaschisten, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes am 09. November 2021, 230 Kerzen an der Gedenkstätte "Ehemalige Ghettomauer" entzünden. Je ein Licht für deportierten jüdischen Menschen aus Hanau. Weiter wurden bereits auf jede der Bronzetafeln an der Ghettomauer ein kleines Steinchen gelegt. Einen Stein auf den Grabstein zu legen ist bei den jüdischen Begräbnisstätten / Gedenkstätten eine alte Tradition, der eine große Bedeutung inne wohnt, doch nicht im Talmud oder der Tora geschrieben steht.

,,Blumen vergehen sehr schnell, ein kleiner Stein verbindet die Ewigkeit”, so Niko Deeg. Weiter können Hanauer Bürger ebenfalls Steinchen diskret und anonym, aber sichtbar ablegen. Als eine Geste, die Kraft und der gemeinsamen Zukunft #hanaustehtzusammen. So werden kleine weiße Steine an der Ghettomauer platziert, um allen diese Möglichkeit des Gedenkens zu ermöglichen.

"Im Zeichen des Miteinander in Hanau. Die steigende Zahl von antisemitischen Übergriffen in den letzten Jahren ist erschreckend. Wir möchten ein Zeichen der Solidarität mit deren jüdischen Bürger setzen. Ein Zeichen, ein Dank dafür, dass sich die Stadt Hanau wie deren Bürger gegen Rassismus, Antisemitismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit stellt. An diesem Abend hat eine eigens angebrachte Lichtinstallation zur Erleuchtung der Gedenkstätte die Stadt erhellt. 230 Namen wurden würdig verlesen, 230 Kerzen gezündet, 230 Steine abgelegt, die Gedenkstätte wurde beleuchtet. Botschafter der Jüdisch Chassidischen Kultusgemeinde Breslev, Herrn Niko Deeg würdigte das Gedenken an die hanauer deportierten jüdischen Menschen, mahnte aber auch, dass die steigenden antisemitischen Vorfälle, die Gemeinde verängstigt, so wie die meisten jüdischen Menschen in Deutschland und der Welt. Daher sollte das erleuchten der Gedenkstätte ein Zeichen gegen Antisemitismus sein. Herr Horst Koch-Panzner, VVN, ging in seiner Ansprache auf die Vergangenheit der Shoah, des Holocaust, aber auch auf die Zeitgeschichten jüdischer Menschen von Damals bis Heute ein", schreibt die Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland abschließend.


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