Hanauer Weihnachtsmarkt: "Regeln schärfer als von Regierung gefordert"

Hanau
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"Der Start unseres Weihnachtsmarktes ist gelungen", äußert sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) über die ersten Tage auf dem bunt geschmückten Marktplatz. "Die Sehnsucht nach ein paar unbeschwerten Stunden mit Familie und Freunden bei Weihnachtsmusik, den passenden Speisen und Getränken in friedvoller Stimmung zu genießen, hat die Menschen dazu bewogen, besonders rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Ich freue mich sehr, dass die Besucherinnen und Besucher unser wohl überlegtes Angebot mit großer Freude und sehr besonnen annehmen", so der OB.



Kaminsky weist darauf hin, dass auch weiterhin dort Maske zu tragen ist, wo mehrere Menschen eng beieinanderstehen. "Sicherheit und der Gesundheitsschutz der Menschen haben gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit unsere besondere Aufmerksamkeit", so der Oberbürgermeister, der feststellt, dass die Stadt Hanau die Anforderungen der Hessischen Landesregierung übererfüllt, die Weihnachtsmärkte nicht verbietet, sondern lediglich auf Maskentragen im Gedränge verweist. Gemeinsam mit Ordnungsamt, Hygieneteam und Stadtmarketing wurde frühzeitig entschieden, den Weihnachtsmarkt mit hüfthohen Gittern zu umzäunen und drei Eingänge zu schaffen, an denen die von der Stadt Hanau auferlegte 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet) kontrolliert wird. Mit der Umzäunung und der Einlasskontrolle hat die Stadt Hanau Sicherheitsregeln geschaffen, die weiter als die Vorgabe des Landes Hessen gehen. Zur Entzerrung dienen die drei Eingänge, die auch Ausgänge sind sowie zwei weitere reine Ausgänge. Standbetreiber und Schausteller sorgen mit rustikalen, weihnachtlichen Hütten – allerdings zehn weniger als in vorherigen Jahren – für die passende Stimmung, die Buden haben einen größeren Sicherheitsabstand.

"Uns als Stadt Hanau und mir ganz persönlich ist es wichtig, in diesem Winter wieder einen Weihnachtsmarkt am Brüder-Grimm-Denkmal anzubieten. Bei aller gebotenen Vorsicht geben wir der Zuversicht hier ihren verdienten Raum", so Oberbürgermeister Kaminsky. "Die Regeln der Landesregierung geben uns recht und auch die Einschätzungen von Experten." So befinden führende Aerosol-Forscher, dass Verbote von Weihnachtsmärkten keinen Sinn ergeben würden. Laut Christof Asbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, könne man sich auf Weihnachtsmärkten sehr gut schützen, weil man draußen sei. Abstand halten und Maske tragen im dichten Gedränge seien das Gebot der Stunde, so Asbach.

Ebenfalls aus Sicherheitsgründen hat Hanau die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig auf dem Weihnachtsmarkt befinden, auf 1250 beschränkt. Am Montag, dem Eröffnungstag, besuchten etwa 5600 Menschen den weihnachtlichen Zauber, am Dienstag waren es etwa 5500 – jeweils über den ganzen Tag verteilt. Die meisten erwachsenen Besucherinnen und Besucher – mehr als 95 Prozent, so die Stichproben – waren geimpft. "Die ersten Erfahrungen haben uns gezeigt, dass mit der bisherigen Begrenzung sehr viel Platz gewesen ist. Da es bereits hin und wieder zu kleineren Schlangen am Einlass gekommen ist, haben wir nun entschieden, die Maximalzahl auf 1500 Besucherinnen und Besucher festzusetzen", erklärt Kaminsky.

Die Regeln auf dem Weihnachtsmarkt gelten übrigens auch für "Winter-Gold mit Künstlerweihnachtsmarkt" im Fronhof am Schlossplatz. Diese Reihe startet am Donnerstag (25. November) und bietet jeweils an den verlängerten Adventswochenenden donnerstags bis sonntags im Herzen der Altstadt eine weihnachtliche Alternative in der "Wirtschaft im Hof".

"In Hanau ist es uns möglich, für besondere Sicherheit zu sorgen. Unser großer Marktplatz macht mehrere Zugänge und die weiträumigen Stellflächen möglich. Kleinere Kommunen können das meist nicht leisten", so der OB. Ein Vergleich mit kleineren Gemeinden aus Hessen, die ihre Märkte teilweise abgesagt haben, hinkt: "Keine andere hessische Großstadt, also Städte mit 100.000 und mehr Einwohnerinnen und Einwohnern, hat ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. Für Einzelhandel, Gastronomie und die leidgeplagte Schausteller-Branche ist es schlicht eine Existenzfrage, dass sie ohne staatliche Unterstützung ihre Familien ernähren können." Eine Absage sei für Hanau deshalb nicht in Frage gekommen. Kaminsky: "Weihnachtsmärkte sind erlaubt, das Ansteckungsrisiko ist sehr, sehr gering. Und wir sorgen durch die Zugangskontrollen für mehr Sicherheit als sie etwa beim Bahnfahren herrscht." Daher halten wir die jetzt getroffenen Maßnahmen weiterhin für verantwortbar.

"Dringend bleibt,", so Kaminsky weiter, "dass wir auch beim Impfen und Boostern nicht nachlassen. Die Pandemie ist nicht vorbei." Er betont: "Sollte es die Lage in Hanau oder durch eine hessen- oder bundesweite Entscheidung nötig machen, dass wir unseren Weihnachtsmarkt schließen oder die Zugangsbeschränkungen anpassen müssen, werden wir das umgehend tun. Wir bleiben vorsichtig, zuversichtlich und mindestens genauso dynamisch wie das Coronavirus, dem wir uns vom ersten Tag an entschlossen für unsere Bürgerinnen und Bürger entgegengestellt haben und entgegenstellen." So hat Hanau als erste hessische Stadt zeitgleich mit Jena im März 2020 die Maskenpflicht eingeführt, sich in der Pandemie-Frühphase klar gegen das Hamstern von Lebensmitteln und Toilettenpapier positioniert und im Kampf gegen Corona als erste deutsche Stadt seine HSB-Busflotte mit UV-C-Luftreinigern ausgestattet – Heraeus Noblelight wurde vergangene Woche mit dem "Innovationspreis der deutschen Mobilitätswirtschaft” in der Kategorie Corona-Sonderpreis ausgezeichnet. Stadtweit sind Corona-Teststellen weiterhin erreichbar, und während bundesweit Impfzentren schlossen, hielt Hanau mit Impfstellen, aktuell am Kanaltorplatz, die Möglichkeiten, sich und andere zu schützen, aufrecht.

Kaminsky abschließend: "Die Pandemie können wir nur gemeinsam bekämpfen, dazu kann jeder seinen Beitrag leisten. Und wir können dafür sorgen, friedvolle und fröhliche Stunden zu genießen. Mit unserem Weihnachtsmarkt haben wir mit Fürsorge einen glitzernden Platz geschaffen, der vielen Menschen unbeschwerte Momente bescheren kann."


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