„Untersuchungsausschuss Hanau“ hat drei Angehörige als Zeugen gehört

„Die offenkundig rassistischen Morde am 19. Februar 2020 in Hanau waren ein unmenschlicher und unfassbarer Anschlag auf unsere Gesellschaft und die Grundwerte des friedlichen Miteinanders. Der Untersuchungsausschuss (UNA) im Hessischen Landtag hat für die politische Aufarbeitung heute in seiner ersten öffentlichen Sitzung drei Angehörige der Opfer als erste Zeugen geladen, um deren Wahrnehmungen, Eindrücke, aber auch deren Schmerz über den Verlust zu erfahren. Es ist richtig, den Angehörigen einen Raum zu geben, um deren Sicht auf diese Tat Raum zu geben.

Die Forderungen der Opferfamilien nach Gewissheit über den genauen Tatablauf, etwaige Hintergründe sowie das behördliche Vorgehen im Nachgang der Tat sind mehr als verständlich. Ministerpräsident Bouffier, Innenminister Beuth und die gesamte schwarz-grüne Regierungskoalition hat zugesagt, die Aufklärung umfassend zu betreiben. Die juristische Aufklärung obliegt dabei weiterhin der Generalbundesanwaltschaft und im Rahmen von Prüfverfahren der Staatsanwaltschaft Hanau.

Die vier demokratischen Fraktionen von CDU, Grünen, SPD und FDP haben darüber hinaus einen hessischen Opferfonds geschaffen, der die Opfer und Angehörigen schwerer Gewalttaten und Terroranschlägen mit Hilfsangeboten unterstützt – selbstverständlich auch die Angehörigen der Opfer von Hanau. Mit all diesen Maßnahmen treten wir Rassismus, Rechtsextremismus und menschenverachtender Hetze in Hessen mit aller Entschlossenheit und Kraft entgegen. Das sind wir als Gesellschaft den Opfern, ihren Familien, Freunden und uns als Gesamtgesellschaft selbst schuldig.“