Hanau: Neuer Taubenturm für 80.000 Euro

Hanau
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Dutzende von Stadttauben umschwirren ihr neues Zuhause auf der Grünfläche am Kanaltorplatz. Aber erst in den nächsten Tagen finden sie darin Körnerfutter, Wasser und Platz für den Nestbau. Den Taubenturm zwischen Postcaree und Gloria-Palais hat der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) bereits aufstellen lassen, die Wendeltreppe hoch zur Tierbehausung auch.  Die Zapfanlage für das Wasser ist noch zu vollenden.



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Ein abschließbarer Zaun um das Taubenhaus und eine Futterbox darin sind noch nicht geliefert. Aber Stadtrat Thomas Morlock (FDP) und Vertreterinnen des Tierschutzvereins Hanau haben das zweite städtische Taubenhaus nach dem im Hafen schon einmal näher in Augenschein genommen. "Der neue Taubenturm ist ein Schmuckstück, liebe- und respektvoll für die Tauben angelegt", lobt Martina Frank vom Tierschutzverein, der zudem mit seiner Vorsitzenden Petra Elian und mit Ursula Botzum vertreten ist. Der Tierschutzverein unterhält und pflegt das Taubenhaus – "365 Tage im Jahr", wie Frank unterstreicht. Dazu gehören Säubern, Füttern, Wasserwechsel und ein Blick auf den Gesundheitszustand der Tauben.

Darüber hinaus sorgen die Tierschützerinnen dafür, dass die Gelege der Tauben regelmäßig ausgetauscht werden gegen Eier aus Gips. Denn die Geburtenkontrolle ist neben der Hege und Pflege ein zentrales Anliegen, damit das Vermehren der Tauben eingedämmt wird. Knapp 50 Nester sind am Kanaltorplatz möglich. Stadtrat Morlock bedankt sich für den "erheblichen ehrenamtlichen Aufwand, den der Tierschutzverein hier zum Wohl der Tauben erbringt". Die Stadt Hanau trägt die Kosten und hat das vertraglich mit dem Verein abgesichert. Der kümmert sich seit 2012 bereits um das zweite städtische Taubenhaus im Hafen. Dort hat der Verein eine zurückgehende Bruttätigkeit der Tauben festgestellt.

Morlock erwähnt im Rückblick, dass es nicht leichtgefallen sei, einen geeigneten zentralen Standort für das Taubenhaus zu finden. Ziel sei die Tauben aus der Innenstadt auf diesen Platz zu locken. Damit lasse dort die Verschmutzung durch Taubenkot spürbar nach, so seine Hoffnung. "Vor allem aber geht es darum, dass wir eine tierschutzgerechte Reduzierung der Taubenpopulation  erreichen wollen", bekräftigt er und fügt hinzu: "Außerdem haben wir die Hoffnung, dass sich damit auch die Motivation zur illegalen Fütterung der Tiere in der Innenstadt verringern lässt".

Der Stadtrat rechnet vor, dass der Eigenbetrieb HIS für das Beseitigen des Taubendrecks bisher jährlich rund 16.000 Euro aufwenden muss. Zum Vergleich: Der neue Taubenturm am Kanaltorplatz kostet HIS einmalig rund 80.000 Euro.

Foto: Ein Schmuckstück: der neue Taubenturm mit Wendeltreppe am Kanaltorplatz.
Foto: Stadtrat Thomas Morlock macht sich vom neuen Taubenhaus ein Bild gemeinsam mit Ursula Botzum, Martina Frank und Petra Elian vom Tierschutzverein sowie Jörg Herchenröder vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (von rechts). Quelle: Stadt Hanau


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