Hanau: Kampf gegen weggeworfene Zigarettenkippen

Hanau
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Bereits seit Anfang April sind die 23 Kinder der Klasse 4c der Heinrich-Heine-Schule in Hanau offizielle Sauberkeitspaten der Stadt Hanau. Seither "betreuen" die Schülerinnen und Schüler das Umfeld der Schule und insbesondere auch den Kurt-Schumacher-Platz. Das bedeutet: Einmal pro Woche sammeln die Kinder dort illegal weggeworfene Abfälle auf – und tragen so zu einem schöneren Stadtbild bei.



Die Klasse 4c ist damit die zweite Schulklasse in der Stadt, die sich am Projekt Sauberkeitspaten beteiligt. Stadtrat Thomas Morlock (FDP) hat daher kürzlich die Heinrich-Heine-Schule besucht, um den fleißigen Müllsammlerinnen und Müllsammlern für ihren Einsatz zu danken. "Wir tun bereits sehr viel, um unsere Stadt sauber zu halten. Aber wir haben auch gemerkt: Allein schaffen wir das nicht. Daher möchte ich euch allen dafür danken, dass ihr uns so fleißig dabei unterstützt, die Straßen in Hanau von Müll zu befreien. Daran können sich viele Menschen in der Stadt ein Beispiel nehmen", führte Morlock aus. "Und wenn ich mich hier auf eurem Schulhof so umsehe, dann bin ich überzeugt davon, dass ihr großartige Arbeit leistet."

Die Hilfe der Kinder ist wichtig und notwendig. Denn aus Sicht der Stadt ist insbesondere der Kurt-Schumacher-Platz ein Abfall-Brennpunkt. Trotz regelmäßiger Straßenreinigungen findet sich dort, aber auch im anliegenden Wohnquartier regelmäßig neuer Müll. Im Gespräch mit dem Stadtrat erzählten die Kinder davon, was sie auf ihren Streifzügen durch die Gegend rund um die Schule bereits alles aufgesammelt haben. Sie nannten unter anderem Flaschen, Plastikverpackungen, Windeln, halb verzehrte Lebensmittel – und vor allem Zigaretten.

Dabei hatten die Kinder auch bereits einen Vorschlag, wie der Zahl der weggeworfenen Kippenstummel entgegengewirkt werden könnte. Wie Klassenlehrerin Susanne Kingeter, Schulleiterin Astrid Lütkenhaus und Schulsekretärin Michaela Daus mitteilten, wünschten sich die Kinder einen Auffangbehälter für Zigaretten direkt an dem am Schulgelände anliegenden Corona-Testzentrum. "Durch den Betrieb am Testzentrum kommt es oft vor, dass Personen vor den Containern auf ihr Ergebnis warten. Und wenn sie dabei rauchen, dann landet die Zigarette am Ende schnell auf dem Boden", so Daus. Stadtrat Morlock nahm diesen Tipp dankend entgegen. "Dafür werden wir sicherlich eine Lösung finden", versprach er.

Das Projekt Hanauer Sauberkeitspaten wurde vom Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) im September 2018 ins Leben gerufen. Rund 125 Personen haben sich dafür registriert, darunter Einzelpersonen, Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen. Sie sind im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um achtlos entsorgten Müll einzusammeln. Die Teilnehmenden der Aktion kümmern sich dabei stets um eine bestimmte Anlage, einen Spielplatz, einen Uferbereich oder einen Straßenabschnitt, prüfen dieses Areal regelmäßig und befreien es von Müll und Verunreinigungen. Wo und wie häufig saubergemacht werden soll, entscheiden die Personen selbst. HIS stellt Abfallzangen, Handschuhe sowie spezielle Abfallsäcke zur Verfügung und übernimmt die Entsorgung des aufgesammelten Mülls.

Illegal entsorgter Abfall ist nicht nur ein Umweltproblem und ein optisches Ärgernis, sondern verursacht darüber hinaus auch hohe Entsorgungskosten. Die hessischen Kommunen geben nach Ministeriumsangaben jährlich über 200 Millionen Euro für die Reinigung öffentlicher Plätze aus. Für Hanau entstehen jährliche Kosten von über 2,6 Millionen Euro. Allein im Hanauer Stadtgebiet fallen jährlich zirka 130 Tonnen illegal entsorgter Abfall an.

Alle Informationen zum Projekt Sauberkeitspaten sind im Internet auf www.sauberkeitspaten.hanau.de zu finden. Dort können sich Interessenten auch ein Anmeldeformular herunterladen. Wer Sauberkeitspatin oder Sauberkeitspate werden möchte, sendet das ausgefüllte Formular an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Für Fragen steht die Abfallberatung unter Telefon 06181/295-566 zur Verfügung.

kampfgegenkippen az

Bei seinem Besuch bedankte sich Stadtrat Thomas Morlock (3. von rechts) bei Schulleiterin Astrid Lütkenhaus und Schulsekretärin Michaela Daus (von rechts), Klassenlehrerin Susanne Kingeter (hintere Reihe links) sowie den Schülern der 4c der Heinrich-Heine-Schule für ihren Einsatz.


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