Stadt Hanau verleiht den Nachhaltigkeitspreis 2022

Die Preisträger des Nachhaltigkeitspreises 2022 nahmen ihre Auszeichnung im Hanauer Amphitheater entgegen.

Hanau
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Bereits zum sechsten Mal hat die Stadt Hanau den Nachhaltigkeitspreis verliehen.



Erstmals konnten Interessierte ihre Projekte in diesem Jahr unter vier – statt wie bisher drei – Kategorien einreichen. Insgesamt 18 Bewerbungen lagen vor, die anschließend von den Bürgerinnen und Bürgern sowie im Falle des Jury- und des Gartenpreises von einem Expertenkreis bewertet wurden.

Der Garten- sowie der Medien- und Kreativpreis wurden direkt von der Stadt Hanau verliehen, die Laudatio hierzu übernahm Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (SPD). Die Sparkasse Hanau steuerte die Preisgelder für den Publikumspreis bei. Für diese drei Preise erhielt das drittplatzierte Projekt 200, das Zweitplatzierte 300 und das Erstplatzierte 500 Euro. Die Firma Umicore sponserte zudem den Jurypreis, der mit höheren Preisgeldern versehen ist, da er eine Anschubfinanzierung für noch umzusetzende Projekte darstellt. Der dritte Platz war hier mit 1.000 Euro dotiert, der zweite Platz mit 2.000 Euro und der erste Platz mit 3.000 Euro.

In seiner Eröffnungsrede betonte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), welch hohe Relevanz die Themen Umweltschutz und Klimawandel haben. "Diese Themen sind eine essenzielle Menschheitsfrage der nächsten Jahrzehnte. Die Auswirkungen, die der Klimawandel bereits heute auf unser Leben hat, hätte man schon vor Jahren kommen sehen müssen", so Kaminsky.

Umso mehr ist er stolz auf das, was die Stadt Hanau geleistet hat und noch leisten wird: "Ganz aktuell haben wir in der vergangenen Magistratssitzung die Rezertifizierung für die Bewerbung um den Titel "Fairtradetown" beschlossen. Überdies hat der Magistrat in dieser Woche auch die Teilnahme an dem Projekt "Globale Nachhaltige Kommune in Hessen" auf den Weg gebracht." Dabei handelt es sich um ein Projekt, das bis zu 13 hessischen Kommunen die Möglichkeit bietet, auf Grundlage der Agenda 2030 eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln.

Vor der eigentlichen Preisverleihung gab es für die Anwesenden noch ein Highlight. Das Ensemble der Brüder-Grimm-Festspiele hatte eine kleine Aufführung vorbereitet. Vorgetragen wurde ein Duett aus dem in der aktuellen Spielzeit aufgeführten Stück "Brüderchen und Schwesterchen." Im Anschluss leitete Moderatorin und Umweltzentrumsleiterin Gabriele Schaar-von Römer zur eigentlichen Preisverleihung über. Begonnen wurde mit der neu eingeführten Kategorie – dem Gartenpreis. Der erste, mit 500 Euro dotierte Platz ging an Marga Albach, die sich mit ihrem Naturgarten beworben hatte. "Das Konzept, Naturschutz im Garten zu betreiben und diesen als WG für Insekten und Vögel anzulegen, hat die Jury am meisten überzeugt", sagte Funck. Albach stattete ihren Garten nicht nur mit einer großen Pflanzenvielfalt, sondern auch Insektenhotels, Nistkästen und weiteren Elementen aus.

Anschließend wurde der Medien- und Kreativpreis verliehen. Dieser ging in diesem Jahr an die AG Gesundheit und Umwelt der Ludwig-Geißler-Schule. Innerhalb des Konzepts "Nachhal(l)tige Lernvideos drehen!" drehen die Schülerinnen und Schüler Videoclips unter dem Titel "150 Jahre LGS für mehr Enkeltauglichkeit". Dabei bringen sie ihre Ideen zur Realisierung der 17 Nachhaltigkeitsziele auf kreative Weise zum Ausdruck. "Die Videos werden anschließend fächerübergreifend im Unterricht thematisiert, aber auch auf den schulischen Online-Plattformen und bei Veranstaltungen gezeigt", beschrieb Funck das Konzept.

Die Verleihung des Publikumspreises 2022 übernahm Nils Galle, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau. "Um unseren Planeten für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, braucht es Menschen, die sich einsetzen. Seitens der Sparkasse Hanau freuen wir uns daher, einige besonders engagierte Hanauerinnen und Hanauer für eben diesen Dienst am Allgemeinwohl auszeichnen zu können", so Galle. Der erste Preis in der Kategorie Publikumspreis ging an die Heraeus Deutschland GmbH & Co.KG für ihr Projekt "Schutz der Biodiversität der Kinzigauen". Zweimal jährlich sammeln Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Abfälle im Bereich der Kinzigauen auf – natürlich außerhalb der Brutsaison der Wildtiere. Damit einher geht auch ein Aufhängen von 100 selbstgebauten Nistkästen. Für September hat Heraeus überdies eine Spendenaktion geplant, die Schulen im Umkreis die Durchführung von Energie- und Klimabildungskursen ermöglichen soll. Umgesetzt wird das Projekt von Heraeus Precious Metals, deren Betriebsstätte sich in direkter Nachbarschaft zu den Kinzigauen befindet.

Den letzten Preis des Nachmittags überreichte der Umicore-Vorstandsvorsitzende Dr. Bernhard Fuchs. "Ich habe die große Freude, zum mittlerweile fünften Mal bei dieser Veranstaltung dabei zu sein, die ich als unglaublich bereichernd und inspirierend empfinde. Heute darf ich den Jurypreis verleihen, mit dem wir Ideen auszeichnen, die noch Unterstützung bei der Umsetzung benötigen", erklärte Fuchs. Sieger dieser Kategorie wurde das Projekt "Ajoki Campus", das vom Kulturzentrum in der alten Johanneskirche umgesetzt wird. "Die Terrasse des Ajoki soll ein Begegnungs-, Bildungs- und Kulturort werden. Der so entstehende Campus soll dann insbesondere für Lernende und Studierende ein Ort der Begegnung und der Kultur werden", erklärte Fuchs. Dabei sollen auch Gemeinschafts-Projekte wie Foodsharing, Recycling und interkultureller Austausch eine Rolle spielen.

Schaar-von Römer bedankte sich abschließend bei der Sparkasse Hanau und Umicore für ihre Unterstützung des Nachhaltigkeitspreises, aber selbstverständlich auch bei allen Hanauerinnen und Hanauern, die ein Projekt eingereicht hatten. Auch all jene, die keinen der ersten drei Plätze erreicht hatten, erhielten einen Anerkennungspreis in Form eines Bildungsgutscheins, einlösbar im Umweltzentrum. Zudem werden die eingereichten Ideen und Projekte in den Prozess zur globalen und nachhaltigen Kommune eingebettet.

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Die Preisträger des Nachhaltigkeitspreises 2022 nahmen ihre Auszeichnung im Hanauer Amphitheater entgegen.

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In seiner Eröffnungsrede stellte Oberbürgermeister Claus Kaminsky aktuelle nachhaltige Beschlüsse und Bestrebungen der Stadt vor, ehe er das Mikrofon an Umweltzentrumsleiterin Gabriele Schaar-von Römer übergab.

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Das Ensemble der Brüder-Grimm-Festspiele hatte eine kleine Aufführung vorbereitet. Vorgetragen wurde ein Duett aus dem in der aktuellen Spielzeit aufgeführten Stück „Brüderchen und Schwesterchen.“


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