Bessere Sichtbarkeit und erhöhte Chancen im Wettbewerb

Hanau
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Zwei starke Partner im Osten der Rhein-Main-Region – in dieser Konstellation wollen sich von 2026 an die kreisfreie Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis präsentieren und damit mehr Potential für die gesamte Region aufweisen können.



Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) kündigte an, dass von dieser deutlichen Neupositionierung als kreisfreie Stadt die Außenwirkung spürbar profitieren werde. "Unser Image wird deutlich aufgewertet und unsere Bedeutung im Reigen der Kommunen in der Metropolregion Rhein-Main erhöht sich." Für ihn ist die Kreisfreiheit der konsequente Schritt, der sich aus der dynamischen Entwicklung in Hanau und dem damit einhergehenden Wachstum ergibt.

Die gemeinsame Mitteilung des Main-Kinzig-Kreises und der Stadt Hanau, dass man sich einen Auseinandersetzungsvertrag geeinigt und damit die Grundlage geschaffen hat, die angestrebte Kreisfreiheit Hanaus zum 1. Januar 2026 zu realisieren, wird auch von namhaften Akteuren des Arbeits- und Wirtschaftsstandortes Hanau sehr positiv bewertet. "Als kreisfreie Stadt wird Hanau noch stärker wahrgenommen werden und kann sich durch seine attraktive Lage und sehr gute Infrastruktur zu einem wichtigen Ankerpunkt im Rhein-Main Gebiet entwickeln. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass die Stadt Hanau das Umfeld nicht aus den Augen verliert und sich weiterhin eng mit der Metropolregion verzahnt. So können die Menschen und die ansässigen Unternehmen gleichermaßen von dieser Entwicklung profitieren," erklärt Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der Heraeus Holding, und ergänzt, dass er der Stadt alles Gute und viel Erfolg als kreisfreie Kommune wünscht.

Ein wesentlicher Aspekt der Kreisfreiheit ist für den OB jedoch auch, dass es dann möglich wird, die Leistungen für die in Hanau lebenden Menschen mit der entsprechenden Bürgernähe und Ortskenntnis und in der Unternehmung Stadt enger vernetzt zu erbringen. Daneben öffnet sich auch die Chance, wichtige Prozesse für die Akteure der Wirtschaft durchgängig, effizienter und ortsnah zu gestalten. Als ein Beispiel nannte Kaminsky die Vermittlung von Ausbildungsangeboten und offenen Arbeitsstellen sowie Arbeitssuchenden. Hanau hat sich hier für die Gründung einer gemeinsamen Einrichtung (gE) mit der Agentur für Arbeit entschieden, um so die Weiterführung von Parallelstrukturen zu beenden.

In dem geplanten "Haus rund um das Erwerbsleben" ist ein spezialisierter Fachdienst für Langzeitarbeitslose oder eine übergreifende Servicestelle ‚Bildung und Teilhabe‘ ebenso vorgesehen wie ein verzahnter und mehrstufiger Arbeitgeberservice, der Hanauer Unternehmen unterstützt. "Nur als kreisfreie Stadt haben wir hier die Möglichkeit, passgenaue Lösungen für die Herausforderungen einer Großstadt anbieten", kündigt Kaminsky eine bürgerfreundliche, innovative und dieser Form hessenweit einmaligen Einrichtung an.

Ähnlich positiv sieht es die Agentur für Arbeit. "Wir freuen uns sehr, dass mit dem Zustandekommen des Auseinandersetzungsvertrages ein wichtiger Schritt in Richtung Kreisfreiheit und damit zum Haus rund um das Erwerbsleben erfolgt ist. Auch für uns als BA ist der Plan, alle Anliegen beginnend mit der Geburt und der Auszahlung von Kindergeld bis zum Ausstieg aus dem Erwerbsleben und der Rentenberatung in einem Gebäude zu vereinen, ein Leuchtturmmodell und bisher einmalig in der Bundesrepublik. Zwei starke Partner bringen so ihre Kompetenzen zusammen und schaffen eine gemeinsame Anlaufstelle rund um Ausbildung und Arbeit für Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen in Hanau," freut sich Dr. Frank Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und Heike Hengster, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hanau ergänzt: "Mit der Kreisfreiheit und dem damit verbundenen Haus rund um das Erwerbsleben werden wir in Hanau Sozial- und Arbeitsmarktpolitik deutlich zielgerichteter abstimmen und einsetzen können. Hanau wird in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar – und kann sich mit den Entwicklungen anderer, vergleichbarer Regionen messen."

Dass man bereits fast 90 Jahre gemeinsam gewachsen ist, viel miteinander erlebt hat und deshalb auf vielen Ebenen eng verwoben ist, unterstreicht die Standortleiterin des Industrieparks Wolfgang, Kerstin Oberhaus. Mit Freude habe man dabei mitverfolgt, wie Hanau sich zur kleinsten Großstadt Hessens entwickelt habe. "Nun haben sich die Stadt und der Main-Kinzig-Kreis über die geplante Kreisfreiheit geeinigt, die aller Voraussicht nach Anfang 2026 vollzogen wird. Auch das ist eine sehr positive Entwicklung, denn Hanau rückt nun auch arbeitsmarktpolitisch stärker in den Vordergrund. Durch diese erhöhte Sichtbarkeit erhoffen wir uns auch Vorteile bei der Fachkräftegewinnung. Selbstverständlich bleiben wir aber auch dem Main-Kinzig-Kreis weiterhin sehr verbunden, in dem eine Großzahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Heimat hat," so Kerstin Oberhaus.

Eine verbesserte Position im schwierigen Wettbewerb um besonders gefragte MINT-Fachkräfte (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) versprechen sich Hanauer Unternehmen, die auf diese spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders angewiesen sind, von der Kreisfreiheit. Dies sieht auch Dr. Bernhard Fuchs, Vorstand Umicore AG & Co. KG so: "Im Gegensatz beispielsweise zu großen Automobilstandorten sind die Produkte der Materialtechnik für viele Menschen nicht ‚sichtbar‘ und Materialtechnikstandorte in der Konsequenz oft wenig bekannt. Dabei gibt es in diesem Umfeld spannende Berufe und große Chancen, etwas zu bewegen – unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit. Dafür benötigen wir aber gut ausgebildete Fachkräfte, die sich der spannenden beruflichen Möglichkeiten hier bewusst sind. Umso schöner ist, dass aufgrund der Kreisfreiheit in Zukunft viele Menschen in der Region und auch Unternehmen wie wir von der höheren Sichtbarkeit der Stadt Hanau profitieren werden."


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