Trockenheit in Hanau: "Die Lage ist ernst"

Hanau
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Der Klimawandel wird zunehmend direkt vor der eigenen Haustür spürbar. Die extreme Hitze im Sommer birgt nicht nur die Gefahr von Wald- und Wiesenbränden, sondern belastet die Pflanzenwelt auch noch in vielerlei anderer Hinsicht: Der geringe Regenfall und immer tiefer liegendes Grundwasser bedeuten für Pflanzen und Bäume eine Unterversorgung mit Flüssigkeit. Im schlimmsten Fall können sie absterben.



Der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) wirbt daher für das Programm Gießpatenschaft, bei dem Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag zur Bewässerung leisten können. "Die letzten nennenswerten Niederschläge verzeichneten wir im Februar. Leichte Regenschauer, wie sie in den vergangenen Wochen hin und wieder auftraten, helfen maximal Blumen und dem Rasen", erklärt Stadtrat Thomas Morlock und betont: "Die Lage für unser Stadtgrün ist ernst." Jeder Tropfen Wasser ist hilfreich – unabhängig davon, ob einmalig oder mehrmals pro Woche gegossen wird.

Gießpatinnen und –paten helfen daher eklatant dabei, die Situation zu verbessern. Bei einer Beteiligung am Programm erhalten Teilnehmende entweder eine für diesen Zweck speziell angeschaffte Gießkanne oder aber seit diesem Jahr einen sogenannten Gießsack. Gießsäcke eignen sich vor allem zur Bewässerung von Bäumen. Sie werden direkt an der Rinde angebracht und anschließend mit Wasser befüllt. "Das Wasser tropft langsam und kontinuierlich herunter und sorgt so für eine längerfristige Versorgung mit Flüssigkeit. Gleichzeitig wird der Baum auch vor der starken Sonneneinstrahlung geschützt", erklärt Morlock. Anders als bei einer Bewässerung mit einer Gießkanne kann das Wasser so tiefer in den Boden und damit in Richtung Wurzeln vordringen.

Die Fachkräfte von HIS können diese Unterstützung dringend gebrauchen. Sie sind täglich unter anderem mit fünf Spezialfahrzeugen im Einsatz, um gegen die Hitzebedingte Austrocknung der Böden anzukämpfen. "Leider ist es uns nicht immer möglich, die Pflanzen zu retten. Auch hier macht sich der Klimawandel deutlich bemerkbar: Während die Mitarbeitenden von HIS im Jahr 2011 noch rund 20 Bäume aufgrund von Trockenheit fällen mussten, sind es seit 2018 mehr als zehnmal so viele", erläutert Morlock.

In Bezug auf gefällte Bäume ist HIS darum bemüht, im Stadtgebiet für einen entsprechenden Ersatz zu sorgen. Eine Neupflanzung ist jedoch nicht immer direkt am vorherigen Standort möglich, da in früheren Zeiten zu kleine Baumquartiere unterirdisch hergestellt wurden bzw. die Bäume direkt über Medienleitungen, wie Gas und Strom, verlegt wurden. "Die Zahl der Nachpflanzungen ist gut, in diesem Jahr haben wir bislang rund 100 neue Bäume pflanzen können. Da die Baumschulen jedoch mitunter Lieferschwierigkeiten bekommen und neue Bäume rund 120 Liter Wasser pro Woche benötigen, gibt es in puncto Aufforstung klare Obergrenzen", so der Stadtrat. "Unser Fokus liegt entsprechend darauf, so viele Bäume wie möglich aus unserem rund 38.000 Pflanzen umfassenden Bestand zu erhalten."

Interessenten, die sich als Gießpatin oder –pate registrieren möchten, erhalten die dazu notwendigen Gießkannen und -säcke unkompliziert bei der HIS-Abteilung Grünflächen, Theodor-Fontane-Str. 24, oder im Technischen Rathaus, Hessen-Homburg-Platz 5. Dafür hinterlassen sie lediglich, welchen Baum sie gerne mitpflegen möchten, sowie ihre Anschrift, gegebenenfalls Ihre E-Mailadresse und/oder Telefonnummer. Rückfragen sind telefonisch möglich unter 295-522 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Eine feste Patenschaft wie bei den Sauberkeitspatenschaften sieht HIS nicht vor.

Auch darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag leisten, wie Morlock erklärt: "Eine Vermüllung der Grünflächen sollte in jedem Fall vermieden werden. Auch benötigen Bäume Platz und dabei insbesondere Flächen, die ein Versickern von Regenwasser ermöglichen. Und nicht zuletzt sollten Bürgerinnen und Bürger vor allem eins tun: regelmäßig und viel gießen."

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Seit diesem Jahr können Gießpatinnen und -paten auch sogenannte Gießsäcke von HIS beziehen. Diese werden direkt an der Rinde angebracht und anschließend mit Wasser befüllt. Das Wasser tropft langsam und kontinuierlich herunter und sorgt so für eine längerfristige Versorgung mit Flüssigkeit.


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