„Ihr seid ein Teil dieses Landes“

Von links: Jens Böhringer (Vorsitzender CDU Hanau), Serap Güler MdB, Co-Moderator Devran Aydin (stellvertretender Vorsitzender JU Hanau/Maintal), Sören Winter (Vorsitzender JU Hanau/Maintal) und Dr. Katja Leikert MdB.

Hanau
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„Wie kann Politik für Menschen mit Migrationshintergrund attraktiver werden?“ – diese Frage stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Hanau, zu der die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert gemeinsam mit der CDU und der JU Hanau/Maintal eingeladen hatte.



Über 70 Besucherinnen und Besucher, darunter Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der türkischen Community, der jüdischen Gemeinde, sowie Jens Böhringer (Vorsitzender CDU Hanau), Isabelle Sarrach (Vorsitzende der CDU Maintal) und Sören Winter (Vorsitzender der JU Hanau/Maintal), hatten sich in der Herrnmühle eingefunden, um mit Leikert und ihrer Bundestagskollegin Serap Güler, die auch Mitglied im CDU-Bundesvorstand ist, zu diskutieren. Als Co-Moderator war Devran Aydin, stellvertretender Vorsitzender der JU Hanau/Maintal, im Einsatz.

Serap Güler, Tochter eines türkischen Gastarbeiters, der in den 60er Jahren nach Deutschland gekommen war und hier über 40 Jahre lang als Bergmann unter Tage arbeitete, hob hervor, dass ihr Weg in die Politik alles andere als vorgezeichnet war. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft landete die gebürtige Kölnerin über den Öffentlichen Dienst im Büro des ersten Integrationsministers des Landes Nordrhein-Westfalen: Armin Laschet. 2009 wurde sie selbst CDU-Mitglied, 2012 wurde sie in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt. Von 2017 bis zu ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag im Herbst 2021 war sie Staatsministerin für Integration in NRW. 

Warum sie sich ausgerechnet für die Partei mit dem „C“ im Namen entschieden habe? „Weil die Grundsätze christdemokratischer Politik meinem persönlichen Werteverständnis am nächsten kommen.“ Das „C“ stehe für eine Politik, die sich am christlichen Menschenbild orientiere, für Solidarität und Mitmenschlichkeit. Werte wie der Leistungsgedanke, Demokratie sowie das Vertrauen in den Rechtsstaat und seine Institutionen schafften darüber hinaus noch mehr Verbindendes. „Damit kann ich mich sehr gut identifizieren – auch als Muslima.“ 

Beim Thema Integration habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, aber natürlich seien in der Vergangenheit – auch auf Seiten der CDU - Fehler gemacht worden. Vor allen Dingen die erste Gastarbeitergeneration sei viele Jahre praktisch auf sich allein gestellt gewesen. Das sei heute anders. Angefangen vom Spracherwerb, über besondere Förderangebote in Kitas und Schulen bis hin zu Integrationskursen unterbreite der Staat ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern heute zahlreiche Angebote. Wichtig sei in der öffentlichen Debatte, zwischen den Themen Flucht und Arbeitsmigration zu unterscheiden. Aufgrund des Fachkräftemangels sei Deutschland auf Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen. Eindrücklich sprach sich Güler dafür aus, Menschen, die teilweise seit vielen Jahren in Deutschland leben, die Sprache sprechen und eine entsprechende Ausbildung oder teilweise sogar ein Studium vorweisen können, allerdings dennoch nur über einen Duldungsstatus verfügen, die Arbeitsaufnahme zu erleichtern. Auch ausländische Berufsabschlüsse sollten zumindest teilweise anerkannt werden. „Natürlich ist es mit Blick auf die Ausbildungsstandards ein Unterschied, ob jemand in Afghanistan oder in Deutschland den Beruf des Fliesenlegers erlernt hat. Aber diese Menschen sollten hier nicht wieder bei null anfangen müssen. Arbeit ist ein Integrationsmotor“, ist sie überzeugt. 

Devran Aydin berichtete in sehr persönlichen Worten, warum er politisch aktiv geworden ist. „Auslöser war der rassistische Mordanschlag vom 19. Februar 2020. Als ich davon erfuhr, habe ich mir gesagt: Devran, jetzt musst du selbst Verantwortung übernehmen.“ In der JU Hanau habe er eine politische Heimat gefunden. Rund 40 Prozent der Vorstandsmitglieder haben hier ausländische Wurzeln. Auch wenn dieser Wert für die Politik allgemein und die CDU und JU im speziellen nicht repräsentativ sei, sei dies doch ein guter Anfang. „Wir spiegeln die Hanauer Stadtgesellschaft eigentlich sehr gut wider.“

Auch Katja Leikert hob hervor, dass Repräsentation unterschiedlicher Gruppen in der Politik wichtig sei. Denn die persönliche Biografie wirke sich immer auch ein stückweit auf politisches Handeln aus. „Bei uns ist jeder willkommen, der unsere Werte teilt“, warb sie dafür, sich aktiv zu engagieren. Und Serap Güler fügte mit Blick auf die vielen jungen Menschen im Publikum hinzu: „Niemand verlangt von Euch, dass Ihr die Beziehungen zu Eurem Herkunftsland kappt. Aber hier ist Eure Heimat. Ihr seid ein Teil dieses Landes.“

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Von links: Jens Böhringer (Vorsitzender CDU Hanau), Serap Güler MdB, Co-Moderator Devran Aydin (stellvertretender Vorsitzender JU Hanau/Maintal), Sören Winter (Vorsitzender JU Hanau/Maintal) und Dr. Katja Leikert MdB.


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