Stadt stellt erste Ansätze für neues Friedhofskonzept vor

Hanau
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Bereits seit längerer Zeit arbeitet die Stadt Hanau daran, Friedhöfe neu zu denken. Längst stehen nicht mehr für alle Hanauerinnen und Hanauer privat nutzbare Grünflächen zur Verfügung, die in der Freizeit als Ort der Erholung dienen können.



"Innerhalb unseres Friedhofskonzeptes wollen wir daher die städtischen Friedhöfe auch als öffentlich nutzbare Parkanlagen verstehen", erklärt Stadtrat Thomas Morlock. Welche weiteren Überlegungen es für das Konzept gibt und welche Nutzungsmöglichkeiten aus Sicht der Stadt vorstellbar sind, erfahren Interessierte während einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 6. Oktober. Los geht es in der Trauerhalle am Hauptfriedhof, Birkenhainer Straße 2, um 18 Uhr.

Innerhalb der Veranstaltung wird zunächst Stadtrat Thomas Morlock (FDP) die Anwesenden darüber aufklären, welche Denkprozesse bereits stattgefunden haben und warum Hanau überhaupt ein Friedhofskonzept benötigt. Der Kasseler Experte Dr.-Ing. Martin Venne informiert im Anschluss über die Entwicklungen der Bestattungskultur und Grundzüge der Entwicklungsplanung von Friedhöfen. Zudem stellt Markus Henrich, Leiter Hanau Infrastruktur Service, erste Ideen vor und gibt einen Ausblick auf das Hanauer Friedhofskonzept. Zum Abschluss ist eine Diskussion mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern geplant.

Klar ist bereits jetzt, dass die rund 40 Hektar Grünflächen der städtischen Friedhöfe in Zukunft mehr sein sollen, als nur ein Ort der Trauer. "Die Friedhöfe haben aus unserer Sicht das Potenzial dazu, Orte der Begegnung und des Gedankenaustauschs zu sein", sagt Friedhofsleiterin Alexandra Kinski. "Unsere Friedhöfe sind einzigartige Naturräume und dank der vielen belegten Grabstätten gleichzeitig auch Geschichtszeugnisse vieler Generationen von Menschen unterschiedlicher Herkunft."

Auch der Trend hin zu Feuerbestattungen sorgt dafür, dass bei einer Bestattung deutlich weniger Flächenbedarf besteht als noch vor einigen Jahrzehnten. "Auch dieser Wandel macht es notwendig, bestehende Konzepte zu überdenken. Dies wollen wir unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger tun, um am Ende ein Friedhofskonzept vorlegen zu können, das den Wünschen und Interessen der Bevölkerung gerecht wird", so Morlock weiter.

Erste Projekte hat die Stadt Hanau bereits umgesetzt. So wurde beispielsweise im Mai ein öffentlicher Bücherschrank am Haupteingang des Hauptfriedhofs aufgestellt. Außerdem wurde kürzlich der jüdische Friedhof in Kesselstadt eingeweiht. Dieser ermöglicht es der Jüdischen Gemeinde Hanau, langfristig Bestattungen in der Stadt entsprechend jüdischer Bestattungsriten und -formen durchführen zu können.

Auch wurden vor Ort bereits Ausstellungen und Kulturveranstaltungen angeboten. Innerhalb der Reihe "Kultur auf dem Hanauer Hauptfriedhof" gab es in diesem Jahr bereits Märchenerzählungen sowie eine Literaturlesung. Eine letzte Veranstaltung erwartet Interessierte am Freitag, 21. Oktober. Dann nämlich wird Historikerin Dr. Anja Kretschmer einen Vortrag unter dem Titel "Friedhofsgeflüster" halten. Dabei geht sie auf das Thema "Tod als Geschäft" ein.

Weitere Informationen zum Friedhofskonzept sind im Internet unter  https://zukunft-hanau.de/friedhofsgestaltung/ zu finden.


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