Kulturloge Hanau e.V.: Kontinuität in schwierigen Zeiten

Hanau
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Die Wogen haben sich ein wenig geglättet, doch im Kulturbereich herrscht immer noch raue See. Dem will die Kulturloge Hanau mit Kontinuität und Kreativität begegnen.



„Kultur ist mehr als systemrelevant, es gehört sozusagen zu unserm täglich Brot, ist ein gesellschaftliches Grundnahrungsmittel“, wie es die alte und neue Kulturlogen-Vorsitzende Beate Funck formulierte.

Mit Beständigkeit durch schwere Zeiten: Bei der Hanauer Kulturloge wurde bis auf eine Ausnahme das komplette Führungsteam um Vorsitzende Beate Funck wiedergewählt: weil Kassierer Moritz Esser aus persönlichen Gründen nicht erneut kandidieren konnte, wurde der in Hanau bestens bekannte Burkhard Huwe neu gewählt. Komplettiert wird die Vorstandsriege vom Stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Otto Bienau und Schriftführer Wolfgang Kischel sowie den Beisitzerinnen und Beisitzern Gabriele Bromboszcz, Lisa Uibel, Martin Hoppe und Nicole Rautenberg.

Es sind weiterhin schwierige Zeiten für Kultur – und damit auch für Kulturschaffende und Kulturmacher… Die Kulturloge Hanau e.V. weiß um diese Probleme und trotz dieser Schwierigkeiten ist man optimistisch, dass der Re-Start für die Kultur in all‘ ihren Facetten erfolgreich verlaufen wird. Und die Kulturloge lässt sich nicht unterkriegen: „Wir konnten und können Menschen viel Freude bereiten und ihnen Teilhabe an der Kultur ermöglichen - und werden es auch in Zukunft weiter tun.“

Der Verein kann mit imposanten Zahlen punkten: knapp 50 Sozialpartner arbeiten mit der Kulturloge, mehr als 40 Veranstalter unterstützen dies, so dass bislang in den vergangenen Jahren exakt 3.142 Karten an 532 Kulturgäste, davon 260 Kinder, vermittelt werden konnten.

Das Vorstandsteam will diese erfolgreiche Arbeit fortführen. Denn vielen Menschen werde jetzt erst durch den Mangel an Kulturveranstaltungen bewusst, wie bedeutsam Kultur für uns alle ist und dass auch das Internet nicht wirklich etwas mit der realen Erfahrung von Kultur zu tun habe.

Hintergrund:

Die Grundvoraussetzungen der Arbeit der Kulturloge haben sich nicht verändert. Wenn die verfügbaren Mittel knapp sind, wird an allem gespart. Gerade „Extras“ wie der Besuch von Kulturveranstaltungen sind für einkommensschwächere Personen oder Familien oft nicht realisierbar. Um hier Hürden abzubauen und einen kostenfreien Zugang anbieten zu können, gründete die Marburgerin Hilde Rektorschek im Februar 2010 die erste Kulturloge und schuf mit dem Bundesverband Deutscher Kulturlogen e.V. ein Netz aus inzwischen über 30 Kulturlogen bundesweit.

Ehrenamtlich bemüht man sich seitdem um die Vermittlung von Eintrittskarten. Das bewährte Konzept soll finanziell Schwächeren die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Interessierte brauchen sich dazu bei der Kulturloge jedoch nicht als Anspruchsberechtigte zu legitimieren, sondern lediglich bei den Sozialinitiativen oder Institutionen mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen einen Flyer auszufüllen. Ergeben sich passende Karten, werden sie von der Kulturloge angerufen.

Die Eintrittskarten werden auf den Namen der Kulturgäste an der Abendkasse hinterlegt, genau wie alle anderen zurückgelegten Eintrittskarten. Man will keine zusätzlichen Verwaltungshürden aufbauen und auch nicht riskieren, jemanden zu beschämen.

Daher muss niemand nachweisen, dass er sich die Karte nicht selbst kaufen kann. Unkompliziert und wertschätzend hilft man denen, die Kultur lieben, sie sich aber nicht leisten können. Als wirklich willkommene Kultur-Gäste sollen sich die Kartenempfängerinnen und -empfänger fühlen, die dann kostenfrei als Gast an den Veranstaltungen teilnehmen können.

kulturlogehu az


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