Klimawandel und Gesundheit: Besuch auf Hof Buchwald

Hanau
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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu Klimawandel und Gesundheit „Der Eisbär schwitzt! Echt jetzt?“ besuchte unter der Leitung von Phillip Engel, Hanaus Klimaanpassungsmanager, und Angelika Gunkel vom ÖkoBüro Hanau eine Gruppe von Interessierten kürzlich Hof Buchwald in Nidderau.



Sowohl im Klimawandel als auch für die Gesundheit spielt der Anbau unserer Lebensmittel eine entscheidende Rolle. Je nach Anbaumethode oder Tierhaltungsform werden große oder geringere Mengen an klimaschädlichen Gasen freigesetzt. Landwirtschaft in Deutschland ist eine Verursacherin für die Emission von Treibhausgasen, gleichzeitig zeigen sich die Wirkungen des Klimawandels in der Landwirtschaft besonders deutlich, wie der Sommer 2022 mit Hitze und Dürre bewies. 2021 war die deutsche Landwirtschaft mit 54,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und so mit 7 Prozent an den Treibhausgasemissionen in Deutschland beteiligt, wie eine Schätzung des Umweltbundesamtes erläutert. Dabei klimawirksam sind in erster Linie Mineraldüngeranwendungen und Tierhaltung.

Silke Vogel von Hof Buchwald, der auch Lernort für nachhaltige Landwirtschaft ist, erläuterte den Teilnehmenden in anschaulicher Weise, dass artgerechte Tierhaltung ein wichtiger Faktor in der Begrenzung von Emissionen ist. Die Tiere auf Hof Buchwald werden in erster Linie mit Gras und Heu aus der unmittelbaren Umgebung gefüttert. Die für den Menschen nicht verfügbaren Bestandteile des Grases werden durch Wiederkäuer in Form von Fleisch nutzbar. Ausreichend Auslauf, Luft, Tageslicht, eine begrenzte Anzahl von Tieren gemäß der verfügbaren Fläche, das sind einige Bedingungen für ökologische Tierhaltung. Der Verzicht auf Soja aus den Regenwaldgebieten von Südamerika, kein Einsatz von Kraftfutter, Pestiziden und mineralischem Dünger sorgen für einen weitaus geringeren Ausstoß an Treibhausgasen als das bei konventioneller Landwirtschaft üblich ist.

Natürlich waren die schweren Bullen für die Kinder in der Gruppe eine Attraktion und sie konnten eifrig Gras in die Futtertröge kehren, während die Erwachsenen den Erläuterungen lauschten. Im ökologischen Landbau greifen die einzelnen Prozesse ineinander. Neben der Viehhaltung von Rindern und Schweinen bietet der Hof auch Saisongärten an. In diesen Gärten können Menschen aus der Umgebung auf Teilflächen Gemüse, Obst und Blumen anbauen. Erfahrungen zum Wachsen und Werden von Gemüse im Laufe der Jahreszeiten können so hautnah gemacht werden. Selbstverständlich wird auch hier auf Pestizide verzichtet und auf die Bodengesundheit geachtet. Nach einem Jahr wechselt die Fläche, auf der Saisongärten angelegt werden, so dass die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt.

Biologisch angebaute Lebensmittel und Fleisch aus ökologischer Landwirtschaft können nicht zu den Preisen angeboten werden, wie dies bei konventioneller Landwirtschaft mit hohem Einsatz an Mineraldünger, Pestiziden und bedenklichen Haltungsformen der Fall ist. Der Einblick auf Hof Buchwald zeigt, dass durch ein ganzheitliches Konzept alles dafür getan wird, dass sowohl gesunde und wertvolle Lebensmittel entstehen, Tiere artgerecht aufwachsen können als auch Klima und Boden geschützt werden.

Durch Veranstaltungen ist Hof Buchwald längst in der Region bekannt geworden, das jährliche Maislabyrinth, Musikauftritte, Treffen auf dem Platz um einen Friedenspfahl und viele weitere Veranstaltungen dienen einer nachhaltigen Entwicklung durch soziale Kontakte. Eindringlich wies Rainer Vogel darauf hin, dass umweltverträglicher Umgang mit der Natur auch friedenserhaltend sei und für Gerechtigkeit stehe, da auf Ressourcenverbrauch, häufig gepaart mit Naturzerstörung in anderen Ländern, verzichtet werde. Gerade der aktuelle Krieg in der Ukraine zeige, dass im Brennpunkt von Konflikten jeweils Energieressourcen stehen.

Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich von den Informationen angetan und einige werden sicher Bio-Lebensmittel mit anderen Augen sehen und über ihre Erfahrung „bio live zu erleben“ berichten. Beeindruckend war, dass trotz Regen die teilnehmenden Kinder mit großer Begeisterung und Aufmerksamkeit auf die vielen Eindrücke reagierten.

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