Einsatzleitung in der Tatnacht erfolgte kompetent und besonnen

Hanau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der Untersuchungsausschuss Hanau befasste sich am Montag insbesondere mit der Einsatztaktik der Polizei in der Tatnacht und dem polizeilichen Vorgehen am Täterhaus.



Zwei der in der Tatnacht zuständigen Polizeiführer schilderten detailliert, welche Erwägungen ihren Entscheidungen zugrunde lagen. So war lange Zeit unklar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte. Müller fasst zusammen: „Nach dieser schrecklichen Tat hatte es für die Polizeiführung oberste Priorität, Bürger, aber auch die im Einsatz befindlichen Polizeibeamten zu schützen. Dies war auch der Grund für das kontrollierte Vorgehen am Haus des Täters.“ Das ist besonnen, planvoll und erfolgreich erfolgt.

Bisher habe die gesamte Ausschussarbeit gezeigt, das polizeiliche Fehler im Einsatz zur Abwehr der unmittelbaren Tätergefahren in keinem Fall vorgelegen haben. Die Beamten haben alles getan um die Tat umfassend zu ermitteln, Menschen zu schützen und den Täter, der sich letztlich das Leben genommen hat, an weiteren Taten zu hindern. Das sei gut gelaufen. „Deutlich wurde in der Sitzung auch, dass der Täter Tobias R. vor der Tat weder bei Polizei noch Staatsanwaltschaft näher bekannt war. Umso erstaunlicher war die Schilderung eines Polizeiführers, dass ein Raunen durch die Reihen der Vertreter der Stadt Hanau gegangen sei, als er am frühen Morgen nach der Tat in einem Krisenstab dessen Namen erwähnte. Bei der Stadt Hanau war der Name offensichtlich sehr gut bekannt. Dies lässt im Hinblick auf sehr zurückhaltende Aussagen der Hanauer Vertreter deutliche Rückschlüsse zu“ so Müller.

Auch die Thematik der Obduktionen der Opfer war erneut Thema. Die zuständige Referatsleiterin der Bundesanwaltschaft ließ keinen Zweifel daran, dass nach den gesetzlichen Regelungen die Obduktionen notwendig waren und unabhängig von der Frage der Zuständigkeit kein Weg an ihnen vorbeigeführt hätte. Bemerkenswert sei im Übrigen, dass SPD und Linke die Ausschussarbeit offenkundig in die Länge ziehen wollten, da immer zwei Zeugen zum gleichen Sachverhalt, die jeweils immer beide vor Ort waren, benannt wurden. In Anbetracht der bisherigen Einvernahmen können man dies nur noch als Verzögerungstaktik bezeichnen, so Müller abschließend.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de