Die ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer haben erfolgreich die 32 Unterrichtsstunden umfassende Basisqualifizierung absolviert. Fünf von ihnen erhielten jetzt im Beisein von Wiebke Schindel vom Hessischen Sozialministerium sowie Monika Pröse vom WIR Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen ihre Zertifikate von Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der die Gelegenheit nutzte, dieses Engagement zu würdigen.

Ein erster Dank ging an das Land Hessen, das mit seiner Zuwendung aus dem Landesprogramm "WIR – Vielfalt und Teilhabe" die Schulung möglich gemacht hat. "Wir sind als Stadt seit vielen Jahren Teil des WIR-Programms und die Zusammenarbeit läuft ausgesprochen gut." Dabei war sich der OB einig mit der Vertreterin des Ministeriums über die hohe Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements, das die neuen Lotsinnen und Lotsen auszeichnet. "Schon die Tatsache, dass sich die Teilnehmenden, die jetzt ihr Zertifikat erhalten, an vier Wochenenden fortgebildet haben, zeigt eine besondere Einsatzbereitschaft", so der OB.

Er könne sich noch gut an den Herbst 2015 und die überwältigende Solidarität der Hanauer Bevölkerung erinnern, als die erste große Flüchtlingsbewegung Deutschland erreicht hatte. Seither habe sich vieles verändert und die Zeiten seien nicht einfacher geworden. "Ohne ehrenamtliches Engagement würden wir als Stadt und Gesellschaft vor nicht zu lösenden Aufgaben stehen."

Dies sieht Wiebke Schindel, Referatsleiterin der Abteilung Integration genauso. Auch sie unterstrich, wie wichtig es sei, dass das Ehrenamt die staatlichen Strukturen unterstütze. Dabei sieht sie die Brüder-Grimm-Stadt gut aufgestellt. "Hanau ist, was die Integrationsarbeit angeht, gut gerüstet und gut vorbereitet." Mit der Qualifizierung der acht neuen Integrationslotsinnen und –lotsen seien diese guten Strukturen weiter ausgebaut worden. "Sie alle werden künftig den Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, dabei unterstützen, sich zurecht zu finden und in Hanau eine neue Heimat zu finden." Dies sei mitunter eine herausfordernde Aufgabe, für sie jetzt gut gerüstet seien.

Die Einsatzfelder der Integrationslotsen sind sehr unterschiedlich und vielfältig: Sie begleiten Zugewanderte zu Arztterminen, zur Ausländerbehörde, zu Elternabenden und ähnlichem oder unterstützen sie bei Behördengängen oder Antragstellungen. Mit ihrer Hilfe werden gesellschaftliche Strukturen und Regeln im nachbarschaftlichen Zusammenleben vermittelt. Sie helfen vor Ort, Zugangshürden abzubauen und bewirken auf der anderen Seite interkulturelle Öffnungsprozesse von Institutionen, Ämtern und Vereinen. Vor diesem Hintergrund wurden bei dem Seminar durch die Einbindung von Mitarbeitenden der Verwaltung die zukünftigen Lotsinnen und Lotsen fachlich vorbereitet und für die Behörden-Situationen sensibilisiert.

Hintergrund: In der Ehrenamtsförderung ist seit 2005 das Engagement ehrenamtlich tätiger Integrationslotsinnen und -lotsen ein wichtiger Schwerpunkt hessischer Integrationsfördermaßnahmen. Integrationslotsinnen und -lotsen, mit und ohne Migrationshintergrund, bilden in den Kommunen und Kreisen eine wichtige Ergänzung zu den Regelangeboten vor Ort.

Die landesgeförderte "Ausbildung" der Integrationslotsinnen und -lotsen wird von kommunalen, kirchlichen und gemeinnützigen Projektträgern nach dem Bedarf vor Ort geplant, organisiert und durchgeführt. Themen der Qualifizierung sind zum Beispiel Erwartungen, Anforderungen und Rahmenbedingungen, Rollenverständnis und Auftrag, Möglichkeiten und Grenzen des Ehrenamtes, Datenschutz, Bedeutung kultursensibler Hilfe zur Selbsthilfe, interkulturelle und soziale Kompetenzen, (interkulturelle) Kommunikation, Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten, Nähe und Distanz, Vernetzungsarbeit und -partner, Einrichtungen und ihre Aufgaben vor Ort, Basiskenntnisse in Rechtsgrundlagen (z. B. Zuwanderungsrecht, Ausländer- und Asylrecht), Input zum Einsatzfeld. Dadurch wird den Ehrenamtlichen das nötige Rüstzeug für ihren ehrenamtlichen Einsatz mitgegeben.

Um diesen strukturellen Ansatz weiterhin durch das Land zu unterstützen, werden seit Ende 2010/Anfang 2011 – neben der Förderung des Einsatzes durch Aufwandsentschädigungen – auch Schulungen bzw. Qualifizierungsmaßnahmen von ehrenamtlichen Integrationslotsinnen und -lotsen in Hessen gefördert. Im Jahr 2014 wurde dieser Ansatz in das neue Förder- bzw. Landesprogramm WIR eingebettet. Von 2014 bis 2021 wurden für Qualifizierungen und Einsätze ehrenamtlicher Integrationslotsinnen und -lotsen mehr als 3,5 Millionen Euro aus dem Landesprogramm WIR investiert. Die Stadt Hanau nimmt seit 2014 am hessischen Landesprogramm "WIR – Vielfalt und Teilhabe" teil und wurde 2021 zu einem WIR-Vielfaltszentrum weiter ausgebaut. Fachlich begleitet und unterstützt werden die Integrationslotsinnen und -lotsen vom WIR-Vielfaltszentrum im Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport der Stadt Hanau.

achtneuintegralo az


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