Hafentor in Hanau: Neuer kostenpflichtiger Parkplatz für zirka 130 Fahrzeuge

Hanau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

In der jüngsten Sitzung des Magistrats ist ein Beschluss für neuen Parkraum vor dem Hafentor auf den Weg gebracht worden. So soll unter dem Namen „Sternsche Park“ ein neuer Parkplatz entstehen, für den ein Kostenvolumen von 288.000 Euro festgesetzt wurde. Nach einer Beratung im Ortsbeirat Innenstadt wird die Stadtverordnetenversammlung am 30. Januar über den Magistratsbeschluss abstimmen.



Der neue Parkraum soll dabei vor Ort für Entlastung sorgen. In den Wohngebieten rund um die Luwig-Geißler-Schule, die Zeichenakademie, die IHK und im Kinzdorf herrscht erheblicher Parkdruck durch Bewohner und Schüler, aber auch Beschäftigte der Innenstadt. "In diesen Bereichen wurden und werden Bewohnerparkzonen ausgeweitet. Daher sollen für Dauerparker fußläufig alternative Parkmöglichkeiten am Innenstadtring angeboten werden. Der fast voll ausgelastete provisorische Parkplatz am Wallweg belegt den entsprechenden Bedarf", erklärt Stadtrat Thomas Morlock (FDP).

Der "Sternsche Park" wird laut Magistratsbeschluss auf einer städtischen Fläche zwischen der Bundesstraße 45 (Am Steinheimer Tor) und den dortigen Bahngleisen entstehen. Es soll ein kostenpflichtiger Parkplatz für zirka 130 Fahrzeuge hergestellt werden. Da die DB Netz AG die Fläche des Parkplatzes voraussichtlich ab Mitte 2026 als Baustelleneinrichtungsfläche für den Bau der Nordmainischen S-Bahn benötigt, werden zunächst nur die Fahrwege asphaltiert. Die Stellflächen werden als Schotterfläche hergestellt. Nach Rückbau der Baustelleinrichtungsfläche durch die DB Netz AG, welcher voraussichtlich im Jahr 2031 erfolgt, kann die Fläche wieder als Parkplatz genutzt werden. "Ab diesem Moment kann dann auch eine entsprechende Oberflächengestaltung erfolgen", so Morlock.

Der Bau des Parkplatzes wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 abgeschlossen. Die fußläufige Erschließung des Parkplatzes erfolgt über die vorhandene Fuß-/Radverkehrs-Unterführung zwischen Brüder-Grimm-Straße und Am Pedro-Jung-Park. Hierfür wird das derzeit geschlossene Tor in Richtung Parkplatz geöffnet. Der Parkplatz und der Weg dorthin werden neu beleuchtet. Damit Rettungskräfte im Notfall die Gleisbereiche besser erreichen können, werden zudem zwei Aufstellflächen für die Feuerwehr hergestellt.

Der Arbeitstitel für diese neue Parkfläche nimmt Bezug auf die historischen Eigentumsverhältnisse des Geländes. Dort befand sich einst die Villa der Hanauer Bankiersfamilie Stern, deshalb "Sternscher Park". Die Familie wurde im Nationalsozialismus um ihr Vermögen gebracht, konnte teilweise in die Schweiz emigrieren. Ihr Anwesen wurde 1938 zur NSDAP-Kreisleitung umgebaut und zu Ende des Zweiten Weltkriegs durch die alliierten Luftangriffe auf Hanau zerstört. Nach dem Krieg wurde die Bundesstraße zum Mainhafen durch das Gelände gelegt.

Die Villa war das Pendant zum Anwesen von Tabakfabrikant Pedro Jung gegenüber (heute Pedro-Jung-Park). Familie Jung hatte der Stadt und dem Geschichtsverein neben dem Gebäude erhebliche Geldmittel vermacht.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de