Hanau soll sich wieder um Landesgartenschau bewerben

Hanau
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In einem offenen Brief an die neue Generation im Hanauer Rathaus hat die ehemalige Hanauer Oberbürgermeisterin Margret Härtel (CDU) vorgeschlagen, dass man sich erneut für die Landesgartenschau in Hanau bewerben soll. Dies sei eine weitere große Chance für die Stadt und auch für die künftigen Koalitionäre im Hanauer Rathaus. Die ehemalige Oberbürgermeisterin stellte dabei fest, dass es gut sei, dass Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) "als erfahrener, kenntnisreicher Kapitän" noch eine Weile mit an Bord sei.



Die junge neue Garde kennen sich zwar persönlich sehr gut aus der ehrenamtlichen Arbeit in den Fraktionen, aber, so Härtel, Isabelle Hemsley (CDU) und Dr. Maximilian Bieri (SPD) würden sehr schnell erfahren, dass sich die Arbeit in der hauptamtlichen Position von der ehrenamtlichen Tätigkeit sehr unterscheide. Die langjährige Erfahrung von Kaminsky werde da sicherlich sehr hilfreich sein.

„Ich spreche durchaus aus eigener Erfahrung“, betonte Härtel. „Wenn man so lange wie ich in ehrenamtlichen und hauptamtlichen Funktionen tätig war, weiß man, wovon man spricht. Nach wie vor fühle ich mich meiner Stadt eng verbunden. Daher auch meine Neigung, sehr zuversichtlich in die Zukunft Hanaus zu sehen. Das mag mich von anderen ehemaligen Hanauer Politikern unterscheiden.“ Sie sieht ein großes Potenzial der Stadt und deren Weiterentwicklung und verweist daher auch auf eine Pressemitteilung von Claus Kaminsky zum Generationswechsel im Hanauer Rathaus, den sie als Mut machende Botschaft an Isabelle Hemsley und Dr. Bieri versteht.

In diesem Zusammenhang erinnerte Härtel an den durchaus schwierigeren Beginn der Koalition zwischen CDU und SPD, im Jahre 1994: "Im Gegensatz zu damals hatten die jetzigen Partner eine lange gemeinsame Zusammenarbeit in der Stadtverordnetenversammlung, hingegen mussten sie und ihr Kollege Kaminsky sich erst einmal kennenlernen, ja im wahrsten Sinne des Wortes 'zusammenraufen'. Auch gab es nach der OB-Wahl 1994 eine Menge zu kitten, wie halt so üblich bei einem Wechsel im Spitzenamt. Wir habe damals vor einem Berg von Schulden gestanden“, erinnert sich Härtel. Wie denn unter solchen Umständen es glingen soll, „Hanau aufleben zu lassen“, wie sie es während des Wahlkampfes den Hanauern versprochen hatte, blieb ihr zunächst schleierhaft.

Im Jahre ihrer Amtsübernahme als OB sei  sie zur ersten hessischen Landesgartenschau in Fulda gewesen und spontan sei ihr bewusst gewesen: Das ist das Projekt, was Hanau braucht. "Es war nicht einfach", so Härtel, "die Kommunalpolitiker, vor allem jene nicht im Magistrat, von der Richtigkeit des Projektes zu überzeugen, schließlich gelang dies aber und somit konnte die Bewerbung an das Land Hessen starten."

Härtel macht nochmals deutlich, mit welchen Projekten während der Landesgartenschau Hanau sein Gesicht total veränderte. So stellt sie die totale Rundumerneuerung des Stadtteiles Lamboy hervor und die damit erfolgreiche Konversion früherer militärischer Anlagen: "Aus Kaserne wurden Anwaltskanzleien, die Volkshochschule wurde dort angesiedelt, das städtische technische Rathaus samt der Hessen Homburg Schule mit Sporthalle sowie das staatliche Schulamt bekamen in diesem Stadtteil ein neues  Domizil. In den ehemaligen Kasernen entstanden neue Wohnungen, weitere Wohnkomplexe wurden gebaut. Kurzum: Lamboy erfuhr eine völlig veränderte soziale Struktur. Nicht unerwähnt sollten die Sanierungen der städtischen Gärten bleiben. So entwickelte sich der Schlossgarten samt des Congress Zentrums und trug zur Attraktivität der Kernstadt bei. Im Schlosspark Philippsruhe entstand unter anderem das wunderschöne Amphitheater mit dem wetterschützendem Zeltdach. Heute die schönste Spielfläche für die Brüder-Grimm Festspiele und für tolle Open-Air-Veranstaltungen."

Härtel betonte auch, dass ihr Amtsnachfolger Claus Kaminsky diese positive Entwicklung innerhalb der Hutier Kaserne fortsetzte und erwähnte das große Gefahren-Abwehrzentrum, die Ansiedlung von Arztpraxen und vieler Wirtschaftsunternehmen: "Vor allem aber auch die Bedeutung des Einkaufszentrums 'Kinzig Bogen' darf und kann nicht unerwähnt bleiben. Die großartige gelungen begonnene Konversion fand dann ihre Fortsetzung mit Claus Kaminsky und Stadtentwickler Martin Bieberle im Stadtteil Großauheim/Wolfgang. Großartige Wohnquartiere entstanden dort. Mittlerweile wird durch eine sehr engagierte Projektgruppe ein Hotel gebaut, es entsteht ein Ärztezentrum und vieles mehr. Durch solche Maßnahmen wird ein großer Stadtteil total versorgt und umsorgt. Das alles erlebt Hanau in den letzten 20 Jahren. Man darf da durchaus stolz vermerken, dass die 1. Hanauer Landesgartenschau sicherlich als Initialzündung betrachtet werden darf. Die Bürgerinnen und Bürger Hanaus waren schon im Jahre 2002 hochmotiviert und haben mit Leidenschaft die Landesgartenschau begleitet. Projekte, wie die Landesgartenschau sind geeignet, die Menschen mitzunehmen, Politiker und die Bürgerinnen und Bürger wieder näher zu einander zu bringen und zu binden, allein schon das ist ein Wert an und für sich.  Die Stadt Fulda, die Ausrichterin der ersten Landesgartenschau Hessens, hat sich nun erfolgreich wieder für dieses Projekt beworben und lädt in diesem Jahr wieder die Besucher ein, in die Rhön Region zu kommen. Die Zeiten haben sich verändert", so Härtel weiter, "Städte und Kommunen stehen vor anderen, großen und gewaltigen  Herausforderungen. Nach wie vor sind die Landesgartenschauen sehr geeignet für die Verbesserung von städtischen Infrastrukturen. Jedoch werden heute mehr denn je die ökologischen Aspekte zur Nachhaltigkeit bei Entwicklungen Vorrang haben. Garantiert werden die vielen Firmen und Wirtschaftsverbände in der Stadt mitziehen. Längst ist das Thema Nachhaltigkeit auch bei der Wirtschaft nicht mehr weg zu denken. Eine erneute Landesgartenschau in einigen Jahren wäre  eine weitere große Chance für die Stadt und ihre Bürger und Bürgerinnen und somit auch für die 'Neue Generation' im Hanauer Rathaus."

Über 800.000 Menschen hätten damals Hanau besucht und seien begeistert gewesen, unter anderem auch von dem hervorragenden Kulturprogramm: "Heute können wir mit der herausragenden Weiterentwicklung der Brüder-Grimm-Festspielen aufwarten. Auch hier sehe ich eine Chance der Weiterentwicklung über Hanau hinaus. Mit seinen Festspielen muss Hanau unbedingt in Land und Bund eine größere Beachtung finden und somit auch Zuschüsse erfahren. Ich sehe absolut in einer Neuausrichtung der Landesgartenschau Hanau eine riesengroße Chance für die Stadt", so Härtel abschließend, die der jungen Garde im Hanauer Rathaus Mut wünscht, sich in Hessen zu bewerben. Härtel: "Für alle Menschen in der Stadt Hanau, für die gesamte Region, wäre eine erneute LGS absolut ein großer Gewinn."


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