Georg Büchner (1813-1837) hat wie kein anderer Dichter des Vormärz eine radikale gesellschaftskritische Position vertreten, die sich zum ersten Mal im „Hessischen Landboten“ von 1834 artikuliert: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ So lautet die Formel, mit der Büchner und sein Mitstreiter, Friedrich Ludwig Weidig, ihre Schrift überschrieben. Unzweideutig ist hier die Botschaft. Aber seine Vorstellungen von Freiheit und Revolution geraten immer mehr ins Wanken. In einem seiner Briefe, die er im Frühjahr 1834 an seine Braut schickt, spricht er vom Einzelnen, der „nur Schaum auf der Welle“ sei, von menschlichen Verhältnissen, in denen eine „unabwendbare Gewalt“ regiere, die keiner beherrschen könne.
Im ersten Sozialdrama Deutschlands lässt er folgerichtig eine Gestalt zum Helden werden, die eigentlich ein Antiheld ist: Woyzeck. Verarmt, gehetzt, spracharm und sprachlos wird dieser Gedrückte und Gedemütigte, dieser Diskriminierte und Entwürdigte zuerst in den Wahnsinn und dann zum Mord an seiner Geliebten getrieben. Freiheit wird zur Phrase, der Humanismus zur Farce. Aber wofür dann Revolution? Eine sichere Platzzusage kann nur bei Voranmeldung mit Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erfolgen.
Der Vortrag wird von der Kooperation – Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V., der Volkshochschule Hanau und der Karl-Rehbeinschule getragen und ist gebührenfrei. Der Zugang erfolgt über den Schlossgarteneingang Nordstraße zum Schulhof der Karl-Rehbeinschule.
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