Pionierin für die Gleichberechtigung der Frauen

Bild eines bemerkenswerten Abends: Susanne Selbert, im Kreise der Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule mit ihrer Lehrerin Vildan Colak, den gastgebenden Vertreterinnen des Frauenplenums, OB Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck. Quelle: Stadt Hanau/Moritz Göbel

Hanau
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Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März und der Hanauer Frauenwochen, lud das Frauenbüro und das Frauenplenum der Stadt Hanau zu einem besonderen Abend in den Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus ein.



Der frisch renovierte Saal, in dem normalerweise die Stadtverordnetenversammlung tagt, wurde im Jahr 2009 nach einer der "Mütter" des Grundgesetzes benannt, die zugleich als Pionierin für die Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland gilt. Denn nur dem unermüdlichen und hartnäckigen Einsatz der Kassler Juristin und SPD-Abgeordneten Elisabeth Selbert ist es zu verdanken, dass der elementare Satz "Männer und Frauen sind gleichberechtig" 1949 - gegen viele Widerstände - in Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes aufgenommen wurde.

Eröffnet wurde der Abend mit einer persönlichen filmischen Grußbotschaft der Schauspielerin Iris Berben, die Elisabeth Selbert und ihren Kampf für Gleichberechtigung in einem sehenswerten Fernsehfilm mit dem Titel "Sternstunde ihres Lebens" verkörpert hat. "Als Abgeordnete im Parlamentarischen Rat gab sie nicht auf und hielt hartnäckig an ihrem Vorhaben fest. Elisabeth Selbert war emanzipiert, klug, zielstrebig und pragmatisch. Sie hat uns einen dauerhaften Auftrag hinterlassen: nämlich weiterhin in dieser Welt für die Gleichstellung von Mann und Frau zu kämpfen", sagte Berben.

Die Hanauer Frauenbeauftrage Cornelia Gasche und Oberbürgermeister Claus Kaminsky begrüßten anschließend herzlich die zumeist weiblichen Gäste im vollbesetzten Saal. Besondere Grüße sendeten sie an Ilse Werder, Autorin, Journalistin sowie Ideengeberin und Vorkämpferin für Frauenrechte, die gesundheitsbedingt an diesem Abend nicht anwesend sein konnte. Kaminsky dankte dem gesamten Frauenplenum für ihr großes gesellschaftliches Engagement im Kampf für Frauenrechte und Gleichstellung: "Nur im guten Miteinander werden wir die Zukunft gemeinsam bewältigen können", sagt der OB.

Ein kurzweilige Filmzusammenschnitt von "Die Sternstunde ihres Lebens" zeigte die wichtigsten Stationen der Entstehungsgeschichte des Artikels 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat auf. Höhepunkt des Abends bildete das Gespräch mit Susanne Selbert, der Enkelin von Elisabeth Selbert, die - selbst Juristin und Kommunalpolitikerin - eindringlich von ihren Erlebnissen und Gesprächen mit ihrer beindruckenden Großmutter berichtete und von den Schwierigkeiten und Hindernissen, die diese zu überwinden hatte, um in der damaligen Zeit Jura zu studieren und als Anwältin zugelassen zu werden. "Mit Klugheit, Beharrlichkeit, Stringenz und viel Glück hat sie es geschafft als SPD-Abgeordnete im Parlamentarischen Rat zu gelangen und sich dort für die Frauen in Deutschland stark zu machen und die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz zu verankern. Mit Sicherheit hat sie auch mein Leben und meine Karriereentscheidungen beeinflusst", sagte Selbert.

Ein ganz besonderes Geschenk durfte die Enkelin Elisabeth Selberts von ihrem Besuch beim Frauenplenum Hanau mitnehmen: eine besondere Collage mit Portraits ihrer Großmutter, erstellt von Schülerinnen und Schülern der Lindenauschule Hanau, die Gast an diesem Abend waren und so ihre Bezüge zur "Mutter des Artikels 3 Absatz 2 Grundgesetz" in ganz besonderer Weise vertiefen konnten. Der Abend endet mit einer Lesung der Autorin Martina Tornow, die mit ihrem Gedicht "Papierne Gleichheit à la carte" eine eindrucksvolle und mitreißende Zusammenfassung des weltweiten Kampfes um Gleichberechtigung und Gleichbehandlung gab, der noch lange nicht beendet ist.

neustadfrauaneli az

Bild eines bemerkenswerten Abends: Susanne Selbert, im Kreise der Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule mit ihrer Lehrerin Vildan Colak, den gastgebenden Vertreterinnen des Frauenplenums, OB Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck. Quelle: Stadt Hanau/Moritz Göbel


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