Delegation aus Aachen lässt sich vom Stadtwandel in Hanau inspirieren

Eine Delegation aus Aachen besuchte die Stadt Hanau, um Anregungen für ein neues Bibliothekskonzept zu erhalten. Von großem Interesse war im inhaltlichen Austausch verschiedener Fachrichtungen auch das erfolgreiche Konzept "Hanau aufLADEN". Stadt Hanau / Moritz Göbel

Hanau
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Einen Weg von rund 300 Kilometern hat eine Delegation aus der Aachener Verwaltung kürzlich auf sich genommen, um der Stadt Hanau einen Besuch abzustatten.



In einem sehr konstruktiven inhaltlichen Austausch holten sich die Vertreter verschiedener Fachbereiche Anregungen aus der Brüder-Grimm-Stadt. Von besonderem Interesse waren dabei das Kulturforum sowie das erfolgreiche Konzept Hanau aufLADEN.

In seiner Begrüßung äußerte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) seine Freude über den Besuch aus Nordrhein-Westfalen: "Dass heute eine derart große Delegation aus Ihrer Stadt nach Hanau gereist ist, um sich detailliert über unseren Stadtumbau zu informieren, erfüllt mich mit Stolz. Ihr Interesse bestätigt mich darin, dass wir in den vergangenen Jahren vieles richtiggemacht haben und dass dies inzwischen weit über die Grenzen unseres Bundeslandes wahrgenommen wird." Kaminsky lud die Gäste dazu ein, sich rege an den Führungen und Gesprächen zu beteiligen, um möglichst viel Wissen mit nach Hause zu nehmen. "Außerdem kann ich Ihnen aus Erfahrung mitgeben: Haben Sie Mut in Ihrer Entscheidungsfindung. Nur so ist es möglich, dem Auftrag nachzukommen, den Sie als haupt- und ehrenamtliche Repräsentanten innehaben, nämlich die Stadt durch Ihr Wirken ein Stück besser zu machen", so Kaminsky.

Frauke Burgdorff, Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität in Aachen, erklärte, dass sich die Aachener Innenstadt in einem großen Transformationsprozess befinde - ganz besonders mit Blick auf die Rolle des Handels. Hier ist Hanau sowohl mit seinen Entwicklungsgesellschaften als auch mit seiner innovativen Strategie durchaus vorbildhaft für ihre Stadt. "Unser neugieriger und auch lernender Blick richtet sich hier vor allem auf die Potenziale, die Städtebau und öffentlichen Raum und eine innovative, agile Wirtschaftsförderung Hand in Hand auf Basis von integrierten Konzepten und Handlungsprogrammen erschließen können."

Entsprechend fand der Besuch der Delegation im Hanauer Kulturforum statt. Mit dieser Einrichtung wurde in zentraler Innenstadtlage ein Ort der Begegnung und Bildung geschaffen. Sechs Bildungs- und Kultureinrichtungen bilden im Forum Hanau einen öffentlichen Raum für Lese- und Lernkultur. Die Gäste waren dabei sichtlich angetan von der sehr guten Erreichbarkeit und Zugänglichkeit sowie dem großzügigen, offenen und kundenorientierten Konzept des Kulturforums. Dort hatten sich an diesem Tag Familien, Schüler und Studierende eingefunden, um zu lesen, zu lernen und zu arbeiten. Generell hat der neue Standort deutlich mehr und andere Menschen angelockt, als es vormals am Schlossplatz der Fall war: Rund 400.000 Besucher zählte das Kulturforum beispielsweise 2019.

Wie es überhaupt dazu kam, dass die Stadt Hanau in zentraler Lage Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Medienarchiv in das neugebaute Forum integrierte, legte Stadtentwickler Martin Bieberle in einem halbstündigen Impulsvortrag dar. Dabei skizzierte er den Weg, den die Stadt Hanau von einer Bestandsaufnahme über den Anstoß des Wettbewerblichen Dialogs bis hin zum letztendlichen Umbau der Innenstadt nahm. So wurden 2007 eine Reihe städtebaulicher Missstände in der Innenstadt festgestellt. "Wir steckten zu diesem Zeitpunkt in einem schleichenden Niedergang der Aufenthaltsqualität, den wir gerade noch rechtzeitig bemerkt haben", erklärte Bieberle. Statt dieser Herausforderung mit kleinteiligen Einzelmaßnahmen zu begegnen, wurde ein umfangreiches, rund 300 Millionen Euro teures Gesamtpaket geschnürt. Große Eckpfeiler waren dabei unter anderem die Umgestaltung und Aufwertung der Innenstadt und mit dem Bau des Forums sowie dem integrierten Kulturforum. Daneben erhielt der zentral gelegene Freiheitsplatz durch eine Neustrukturierung des Busbahnhofes und der verkehrlichen Infrastruktur ein völlig neues Gesicht.

"In puncto Innenstadtentwicklung haben wir dabei vor allem die großen Plätze in den Blick genommen. Dazu zählen neben dem Markt- und Freiheitsplatz auch das Areal rund um die Wallonisch-Niederländische Kirche sowie der Altstädter Markt", so Bieberle weiter. Viel Zeit und Energie wurde insbesondere dafür aufgewendet, die Stadtgesellschaft mitzunehmen. Zu den öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zählten unter anderem Bürgerwochenenden, Druckerzeugnisse und Infostände auf Festen. "Der Diskurs mit den Bürgerinnen und Bürgern ist extrem wichtig und kann dazu führen, dass Projekte aufgewertet werden. Gleichzeitig muss man natürlich auch die Kraft dafür haben, Gegenwind auszuhalten", betonte Bieberle.

Zum Schluss seines Vortrags ging der Stadtentwickler noch auf das Konzept Hanau aufLADEN ein. 2019 initiiert ist Hanau aufLADEN als Hilfestellung dazu gedacht, einerseits Menschen den Einstieg in die Gründung eines Geschäfts zu erleichtern und andrerseits dem Ladenleerstand entgegenzuwirken. Grundsätzliches Ziel ist es, Hanaus Innenstadt und Stadtteile attraktiver zu machen. Die Hanau Marketing GmbH unterstützt den Handel und fördert ein kreatives Stadtleben, um Leerstand zu füllen und die Innenstadt aufzuwerten. Von dieser Förderung profitieren Gründer, Pop-Up-Stores, aber auch bestehende Standorte.

Anschließend folgte ein Rundgang durch das Kulturforum, auf dem sich die Delegation über die vielen Angebote informierte. Zur Delegation gehörten auch die Leiterin der Volkshochschule Aachen, Dr. Beate Blüggel und die Leiterin der Stadtbibliothek Aachen, Doris Reinwald. Sie interessierten sich besonders für die erfolgreiche Verzahnung von Angeboten der Stadtbibliothek und der Volkshochschule im Kulturforum.

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Eine Delegation aus Aachen besuchte die Stadt Hanau, um Anregungen für ein neues Bibliothekskonzept zu erhalten. Von großem Interesse war im inhaltlichen Austausch verschiedener Fachrichtungen auch das erfolgreiche Konzept "Hanau aufLADEN". Stadt Hanau / Moritz Göbel


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