Stadt Hanau erinnert an 80. Jahrestag der Deportation Hanauer Sinti

Hanau
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Der 23. März erinnert in der Stadt Hanau an ein schreckliches Ereignis. Im Jahr 1943 wurden an diesem Tag 39 Frauen, Männer und Kinder nach Ausschwitz deportiert.



Den 80. Jahrestag dieser Deportation Hanauer Sinti nimmt die Stadt zum Anlass für ein gemeinsames Gedenken. Ergänzend zu der städtischen Veranstaltung am Mittwoch, 23. März, 18.30 Uhr, am Neustädter Rathaus präsentiert die DEXT-Fachstelle Hanau in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hanau eine Ausstellung zur Bürgerrechtsbewegung deutscher Sinti und Roma. "Das Unrecht von einst ist durch nichts wieder gutzumachen, aber es ist unsere Aufgabe, dem Vergessen entgegenzutreten, damit sich so etwas nie wiederholen kann," laden Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck die Hanauer Bürgerschaft zu dem gemeinsamen Gedenken ein.

OB Kaminsky und Rinaldo Strauß vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, werden in ihren Redebeiträgen auf das Geschehene, aber auch auf diese Verpflichtung, die aus dem Geschehenen heraus erwächst, eingehen. Im Anschluss hieran werden von Schülerinnen und Schülern der Lindenau-Schule die Namen der Hanauer Sinti vorgetragen, die von den Nationalsozialisten deportiert wurden.

Ihnen zu Ehren wird an diesem Tag eine Tafel enthüllt, zum stetigen Erinnern und Gedenken an die Betroffenen und als stetige Mahnung an die Gesellschaft, sich gegen Diskriminierung jeder Art einzusetzen und hasserfüllter Hetze entgegenzutreten, wo immer sie laut wird. Es folgt eine Kranzniederlegung. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Sergej Hartmann am Piano und June Heilig an der Violine.

Bereits am Vorabend findet am Dienstag, 22. März, um 17.30 Uhr die Eröffnung der Ausstellung "45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma" in der Volkshochschule Hanau statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für diese Veranstaltung bei Abigail Adams, DEXT-Fachstelle Hanau (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), anmelden.

Silas B. Kropf, Mitglied der Initiative "Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland stärken" und Bildungsreferent zu Antiziganismus und Demokratiekompetenzen, wird im Anschluss der Ansprache von Oberbürgermeister Claus Kaminsky in die Thematik einführen.

Die Poster-Ausstellung wurde vom "Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg" im Jahr 2016 konzipiert und zeigt die bedeutenden Meilensteine der Bürgerrechtsarbeit. Von der Gründung des "Zentral-Komitees der Sinti West-Deutschlands" im Jahr 1971 bis hin zur aktuellen Arbeit des "Zentralrats Deutscher Sinti und Roma" werden zahlreiche Aktionen der Bürgerrechtsbewegung durch Fotografien aus fünf Jahrzehnten veranschaulicht. Auf 17 Plakaten werden interessante und informative Einblicke in diesen oft unbeachteten Teil deutscher Geschichte geboten.

Die Ausstellung wird vom 23. bis zum 31. März von montags bis freitags (8.00 bis 20.00 Uhr) im ersten und zweiten Stock der Volkshochschule Hanau (Ulanenplatz 4, 63452 Hanau) für die Öffentlichkeit zugänglich sein.


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