Von wegen Männersache

Hanau
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Auch im Jahr 2023 hat sich die Stadt Hanau wieder am Aktionstag Girls Day beteiligt.



Dabei haben Mädchen ab der fünften Klasse die Möglichkeit, in eher männerdominierte Berufe reinzuschnuppern. Insgesamt 52 Mädchen hatten sich angemeldet, um insbesondere Berufsfelder kennenzulernen. Überdies fand auch der Boys Day statt, an dem unter anderem der Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung die Möglichkeit bot, soziale Berufsfelder kennenzulernen.

Neun Ämter und Betriebe der Stadt haben für den Girls Day ihre Pforten geöffnet. So waren die Bäderbetriebe, die Stadtpolizei, die Abteilungen Kläranlage, Grünflächen sowie Straßenbau und Kanal des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), die IT der BeteiligungsHolding Hanau GmbH, das Ordnungsamt sowie die Hanauer Straßenbahn GmbH beteiligt. Ein besonders großes Interesse gab es in diesem Jahr an dem Beruf der Feuerwehrfrau: Ganze 22 Mädchen hatten sich angemeldet, um beim Amt für Brand- und Bevölkerungsschutzschutz mehr über die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden zu erfahren.

Sebastian Mathuschik, bei der Feuerwehr zuständig für den Bereich Brandschutzerziehung, gab den Mädchen dabei zunächst eine kurze allgemeine Einführung zur Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen. "Es gibt vier wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit: Retten, Löschen, Bergen, Schützen", erklärte er. Die Feuerwehr rückt entsprechend nicht nur aus, wenn es brennt, sondern unterstützt beispielsweise auch bei Autounfällen und bindet dabei auch eventuell austretende Öle und Flüssigkeiten.

Zumindest die Berufsfeuerwehr ist in Hanau aktuell noch überwiegend eine Männerdomäne: "Unser Team verfügt über 82 Einsatzdienstbeamte, aktuell sind nur zwei von ihnen Berufsfeuerwehrfrauen. Umso mehr hoffen wir natürlich darauf, dass wir die eine oder andere von euch heute ein wenig für unsere spannende Arbeit begeistern können, damit das Geschlechterverhältnis sich zukünftig etwas ausgewogener gestaltet", so Matuschik. Insbesondere bei den Freiwilligen Feuerwehren wandelt sich das Bild bereits, sie verzeichnen zunehmend mehr weibliche aktive Mitglieder.

Doch was genau bedeutet es, für die Feuerwehr zu arbeiten? "Im Einsatzdienst sind wir stets für 24 Stunden eingeteilt, anschließend haben wir dann 48 Stunden frei, ehe wir wieder eingesetzt werden", sagt Matuschik. Morgens um 7 Uhr treffen sich die Einsatzkräfte zu einer Lagebesprechung, ehe anschließend dann Punkte wie Betriebssport, gemeinsames Kochen, Wartung von Geräten und soweiter auf dem Programm stehen. Wann immer die Kameradinnen und Kameraden gebraucht werden, geht eine entsprechende Meldung ein, dann fahren sie direkt zum Einsatzort. "Da kann es dann natürlich auch mal sein, dass man gerade das Mittagessen fertiggekocht hat und essen möchte, und dann muss man alles stehen und liegen lassen, um zum Einsatz zu fahren", sagt der Feuerwehrmann schmunzelnd.

Sport und Fitness spielen insbesondere deshalb eine so wichtige Rolle, weil bei Einsätzen mitunter bis zu 40 Kilogramm an Schutz- und Arbeitsausrüstung getragen werden muss. "Wenn man damit dann zwölf Stockwerke nach oben laufen muss, wird das schnell anstrengend", erklärt Matuschik. Anschließend erhielten die Mädchen einen kleinen Eindruck davon, wie die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden sich anfühlt. An vier Stationen erfuhren sie allerlei Wissenswertes über Fahrzeuge und Einsatzgegenstände – und durften dabei auch ausprobieren, wie man ein kleines Feuer löscht oder aber mit einem elektrischen Schneidegerät Menschen aus einem Unfallfahrzeug befreien kann. Überdies hatte auch das DRK Hanau eine Infostation zum Thema Rettungsdienst vorbereitet. Die Mädchen stellten allerlei Fragen über Arbeitsbedingungen und -abläufe sowie die Benutzung der Geräte, erzählten aber auch von eigenen Erfahrungen mit Feuerwehreinsätzen.

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