Arbeiten starten: Kreisel statt Ampel auf Hanauer Innenstadtring

So soll er aussehen: Am Knotenpunkt Sandeldamm/Nordstraße entsteht ein neuer Kreisel. Quelle: Jannik Blum/Virtual View für Stadt Hanau

Hanau
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„Die Neugestaltung dieser Kreuzung wird Vorteile für alle Verkehrsteilnehmenden, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende bringen“, bewertet Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU) die Baumaßnahme am Knotenpunkt Sandeldamm/Nordstraße auf dem Hanauer Innenstadtring. Die Arbeiten beginnen am 18. Oktober und sind in vier Bauabschnitte bis Juni 2024 geplant.



Die äußerlich größte Veränderung der Kreuzung Sandeldamm/Nordstraße ist, dass die noch durch eine Ampelanlage gesteuerte Kreuzung durch einen Kreisel ersetzt wird. "Im Zuge dieser Maßnahme werden wir den Straßenraum neugestalten", so Markus Henrich, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS). So wird ein Radschutzstreifen integriert, die Gehwege sowie der etwa 100 Meter lange Straßenabschnitt, der bauliche Mängel aufweist, werden erneuert. Der Bereich wird durch die Pflanzung von fünf neuen Bäumen aufgewertet. Weiterhin werden in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Hanau Netz GmbH, Tochter der Stadtwerke Hanau GmbH, die Strom- und Beleuchtungsleitungen erneuert. Im Bereich des neuen Kreisels werden auch die Gasleitungen durch neue ersetzt.

"Handlungsbedarf besteht, weil die Kreuzung den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird", so Markus Henrich. So hat sich der Knotenpunkt als Unfallschwerpunkt herausgestellt, da oft Ampelphasen missachtet worden sind. Bisher ist es nicht möglich, vom Sandeldamm links in die Nordstraße abzubiegen, Verkehrsteilnehmende nutzen den Weg durch die Wohnstraße Eberhardstraße. Über die Ampelschaltung ist zudem die Einfahrt in die Sandelmühle nicht geregelt, um die dort ansässigen Betriebe einfach zu erreichen. An den Kreisel-Zufahrten wird es dann Zebrastreifen geben, die das sichere und schnellere Überqueren ermöglichen. Sicherer und leistungsfähigerer Verkehrsfluss wird auch dafür sorgen, dass die erheblichen Rückstaus bis zum Klinikum verringert werden und somit zu einer Entlastung für die Anwohnenden und Patienten führen. Die Maßnahmen für Zufußgehende und Radfahrende sind Teil des 2021 beschlossenen Mobilitätsleitbildes der Stadt Hanau. Über die Kreuzung verkehren drei Stadtbuslinien der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) und drei Regionalbuslinien.

"Defizite fallen weg, eine sichere und leistungsfähige Verkehrsführung, die auch die Qualität der städtebaulichen Gestaltung erhöht, wird geschaffen, zusätzlich durch die Erhöhung des Grünflächenanteils", so Isabelle Hemsley. Die Anwohnerinnen und Anwohner, die bereits durch Schreiben direkt informiert worden sind, können während der Baumaßnahme ihre Grundstücke zu Fuß erreichen. Nach derzeitigem Planungsstand wird es an drei Wochenenden zu Vollsperrungen des Sandeldamms beziehungsweise der Nordstraße kommen, über die jeweils zeitnah informiert wird. Der Verkehr wird während der Bauphase stadtauswärts halbseitig um das Baufeld herumgeführt, sodass die Verkehrsführung im Bereich Sandeldamm/Nordstraße bis zur Ecke Corniceliusstraße/Nordstraße eingeengt sein wird. Die Verkehrsführung bleibt in allen Bauphasen gleich. Die ausgeschilderte Umleitung (siehe angehängte Karte und: Sandeldamm Umleitung interaktive Karte (arcgis.com)) verläuft ab der Wilhelmstraße in Richtung Eugen-Kaiser-Straße bis zum Knotenpunkt Hospitalstraße. Über die Hospitalstraße, am Freiheitsplatz entlang in die Nordstraße und im Anschluss in die Eberhardstraße. Die Bushaltestelle Nordstraße entfällt stadteinwärts, ersatzweise wird am Schlossplatz gehalten.

Besondere Kreiselgestaltung: Historische Gaslaterne am Sandeldamm Pünktlich zum 175-jährigen Jubiläum der Stadtwerke Hanau GmbH wurde ein besonderes Fundstück restauriert. Dabei handelt es sich um eine von ehemals zwölf Sechsecklampen mit hohem Schornstein, wie es sie im Jahr 1875 beispielsweise am Auheimer Weg, der Steinheimer Straße, dem Mainkanal, der Philippsruher Allee oder vor der Kinzigbrücke gab.

Die historische Laterne war Teil der Ausstellung der Stadtwerke auf dem 61. Hanauer Bürgerfest am ersten September-Wochenende. Die Stadt Hanau und die Stadtwerke haben entschieden, die alte Gaslaterne nach Fertigstellung am neuen Kreisel Nordstraße/Sandeldamm aufzustellen. Mit modernster Lichttechnik ausgestattet, soll die Laterne dort an 115 Jahre Gaslichtromantik in der Grimm-Stadt erinnern und gleichzeitig zukünftige Generationen faszinieren.

Die Stadtwerke Hanau feiern dieses Jahr ihr 175jähriges Bestehen. Das stolze Jubiläum geht auf die Gründung einer "Gasbereitungsanstalt" von Unternehmer Herrmann Pabst an der Leipziger Straße zurück. Heute sichert das städtische Unternehmen die Gas-, Strom- und Wasserversorgung in der Stadt Hanau. 1850 leuchtete an der Nürnberger Straße die erste Gaslaterne. 1868 waren es 214 Stück, 1907 ganze 816, davon 448 "Abendflammen" und 434 "ganznächtige Richtflammen". 1963 wurde die Gasbeleuchtung im öffentlichen Hanauer Straßenraum eingestellt.

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So soll er aussehen: Am Knotenpunkt Sandeldamm/Nordstraße entsteht ein neuer Kreisel. Quelle: Jannik Blum/Virtual View für Stadt Hanau

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Kreisel statt Ampel, Zebrastreifen, Radschutzstreifen, erneuerte Gehwege: Am 18. Oktober beginnen die Bauarbeiten am Knotenpunkt Sandeldamm/Nordstraße. Quelle: Jannik Blum/Virtual View für Stadt Hanau

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„Die Neugestaltung der Kreuzung Sandeldamm/Nordstraße wird Vorteile für alle Verkehrsteilnehmenden, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende bringen“, bewertet Stadträtin und Verkehrsdezernentin Isabelle Hemsley die Baumaßnahme, die am 18. Oktober startet und bis Juni 2024 geplant ist. Quelle: Jannik Blum/Virtual View für Stadt Hanau

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Aktueller Stand der Kreuzung Sandeldamm/Nordstraße. Die Ampel wird durch einen Kreisel ersetzt werden, dazu gibt es viele weitere Einzelmaßnahmen, die allen Verkehrsteilnehmenden Vorteile bringen. Quelle: Jannik Blum/Virtual View für Stadt Hanau


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