„Wieso sind Sie Bürgermeister geworden?“

Foto-Copyright: Stadt Hanau/Moritz Göbel

Hanau
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Zwölf Kinder des Diesterweg-Stipendiums, deren Geschwister und Eltern begrüßte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (SPD) im Sitzungssaal der Stadtverordneten im Neustädter Rathaus.



Die jungen Besucherinnen und Besucher hatten sich zuvor im Rahmen eines ganztägigen Workshops mit dem Thema „Demokratie und Kinderrechte“ beschäftigt und hatten viele Fragen für den Bürgermeister mitgebracht, darunter auch eine persönliche: „Warum sind Sie eigentlich Bürgermeister geworden?“ wollten sie wissen.

Der promovierte Mathematiker berichtete, dass die Idee zum politischen Amt erst in den letzten Jahren gereift ist: "Am Anfang meines ehrenamtlichen kommunalpolitischen Engagements stand der Eindruck, dass sich in Hanau durch den Stadtumbau viel zum Positiven verändert hat, da habe ich große Lust bekommen an dieser Veränderung meiner Heimatstadt mitzuwirken." Das Amt als Bürgermeister sei eine spannende und vielfältige Aufgabe, die ihm großen Spaß mache, so Bieri, der unter anderem für den Sozialbereich und das Thema Bildung zuständig ist. Allerdings sei es manchmal noch ungewohnt eine "öffentliche Person" zu sein. "Inzwischen erkennen mich in Hanau immer häufiger Menschen wieder, da ist es kaum noch möglich privat unterwegs zu sein, man ist immer in der Rolle des Bürgermeisters. Daran muss man sich erst mal gewöhnen!", erzählt er.

Bieri erläuterte den Gästen die Arbeit der Stadtverordnetenversammlung, die ehrenamtlich von politisch engagierten Menschen gemacht wird, und die Basis der kommunalen Demokratie in Deutschland darstellt. Er forderte die Kinder auch dazu auf, ebenfalls im Kinder- und Jugendplenum der Stadt mitzuwirken. "Hier könnt ihr an den Themen mitarbeiten, die euch interessieren und viel über Demokratie lernen", erläuterte er.

Auch den Eltern beantwortete Bieri Fragen zu Wohnraummangel, fehlenden Kita-Plätzen und der aktuell schwierigen kinderärztlichen Versorgung. Vor allem das Thema "Vermüllung von Plätzen und Straßen" beschäftigte große und kleine Gäste gleichermaßen. Am einfachsten bleibt unsere Stadt sauber, wenn sie erst gar nicht verdreckt wird", zeigte sich Bieri überzeugt.  "Das fängt bei den Zigarettenkippen und Kaugummis an und geht über Verpackungen weiter zu Flaschen und Dosen. Wir alle müssen mithelfen und auch die Menschen um uns herum motivieren die Umwelt und unsere Stadt sauber zu halten", so der Bürgermeister.

Jessica Lehr, Projektleiterin des Diesterweg-Stipendiums vom Verein Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V., zeigte sich begeistert über den Besuch im Rathaus: "Die Kinder haben sich im Vorfeld wirklich viele Gedanken gemacht und beim Besuch mutig ihre Fragen gestellt." Die Diesterweg-Familien hatten sich im Rahmen eines Akademietages mit dem Thema Demokratie und Kinderrechte" unter dem Motto "Jedes Kind braucht eine Zukunft" auseinandergesetzt. Der Workshop wurde in Kooperation mit "Makista" – Bildung für Kinderrechte und Demokratie, Frankfurt, sowie "Zusammenleben neu gestalten" ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik Hessen, durchgeführt.

Hintergrund:

Das Ziel des Diesterweg-Stipendiums basiert auf der Leitidee von Adolph Diesterweg, dem bedeutenden Frankfurter Pädagogen und Zeitgenossen der Brüder Grimm: "Jeder soll nach seiner Fähigkeit und Begabung (…) wenn es sein kann, in den Himmel wachsen." Diesterweg ist nicht nur Namenspatron des Bildungsstipendiums, sondern war auch Gründungsmitglied der Polytechnischen Gesellschaft e.V. in Frankfurt, deren jüngste Stiftung 2008 das Konzept von Deutschlands erstem Familienbildungsstipendium entwickelte.

Vor rund sieben Jahren wurde die Brüder-Grimm-Bildungsoffensive mit dem Hanauer Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre Familien ins Leben gerufen. Getragen durch die Stadt Hanau und bürgerschaftlichem Engagement – soll Hanauer Kindern, die gute schulische Leistungen zeigen und sich engagieren, dabei unterstützen, ihre Potentiale auszuschöpfen und sie beim Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule unterstützen. Dabei nimmt das Stipendium in Hanauer Tradition und nach dem Frankfurter Vorbild die ganze Familie in den Blick.

In Hanau nehmen derzeit 12 Familien aus neun verschiedenen Herkunftsländern (Türkei, Syrien, Afghanistan, Serbien, Marokko, Polen, Bulgarien Italien und Irak) am Diesterweg-Stipendium teil. Neben den Stipendiaten-Kindern profitieren auch insgesamt 18 Geschwisterkinder von dem Angebot. Die Kinder des Diesterweg-Stipendiums stammen ausschließlich aus Hanauer Grundschulen: August-Gaul-Schule, Pestalozzischule, Gebeschussschule, Robinsonschule und Anne-Frank-Schule. Die Empfehlung für das Stipendium wird von der Schulleitung in Verbindung mit den Lehrkräften ausgesprochen. Das Stipendium umfasst Kinderakademien zu Sprache und Literatur sowie zu naturwissenschaftlichen und kulturellen Themen. Darüber hinaus besuchen die Familien Bildungsorte in Hanau und Umgebung.

Das Diesterweg-Stipendium wird in Hanau im Rahmen der Brüder Grimm Bildungsoffensive durch den Verein Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V umgesetzt und überwiegend durch Spenden der Ursula-Berenbrok-Winterstein-Stiftung und der Hanauer Serviceclubs finanziert.

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Fotos-Copyright: Stadt Hanau/Moritz Göbel


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