Man war gespannt, was der Bürgermeister zu einer zukünftig zu entwickelnden Altenpolitik in Hanau zu sagen hat. Im Vorfeld hatte der Bürgermeister alle Anregungen und Vorschläge, die der derzeitige Seniorenbeirat in seiner 2-jährigen Tätigkeit entwickelt hat, vorgelegt bekommen. Dr. Bieri bedankte sich für die über 20 Anregungen und referierte zu einigen Schwerpunkten. Er merkte an, dass viele Anregungen bereits in Magistratsvorlagen eingeflossen seien.

Das Seniorenbüro erfährt mit neuen Ansprechpartnern für den Seniorenbeirat eine organisatorische Aufwertung, indem es dem Amt für Soziales und Sport zugeordnet wird. Die Ausschreibung der zurzeit unbesetzten leitenden Stelle des Seniorenbüros wird in Kürze erfolgen. Spätestens im 2. Quartal 2024 soll es einen neuen Runden Tisch mit allen Zuständigen der Altenhilfe geben. Hier sollen die Leitlinien zur zukünftigen Altenpolitik der Stadt Hanau entwickelt werden.  Mit der Kreisfreiheit werden neue städtische Ämter entstehen (u.a. ein Sozialamt und ein Gesundheitsamt) und die Stadt wird dann auch Pflegesatzverhandlungen führen können.

Das Anliegen des Seniorenbeirats, dass der digitale Ausbau der städtischen Service auch immer eine analoge Komponente beibehalten müsse (z. B die telefonische Erreichbarkeit), damit besonders ältere Bürgerinnen und Bürger nicht abgehängt werden, wurde bestätigt. Es gibt das Recht auf analoge Erreichbarkeit. Dr. Bieri wies darauf hin, dass der digitale Ausbau zunehmen und der analoge Anteil geringer werden wird.

Der Magistrat wird einen Doppelhaushalt 2024/25 verabschieden. Der Kauf des Kaufhof-Gebäudes durch die Stadt soll „ein Zeichen der Hoffnung für das Quartier werden“, wie es Dr. Bieri ausgedrückt hat. Das Kaufhof-Gebäude soll in städtisches Eigentum übergehen und sozial genutzt werden, wie es auch der ausdrückliche Wunsch des Seniorenbeirats ist. Zwei neue Kitas werden entstehen, das Schulzentrum HessenHomburg wird zu einer 9-zügigen Gesamtschule erweitert und die städtischen Mitarbeiter erhalten 12% mehr Lohn. Die Grundsteuer und die Gewerbesteuer werden nicht erhöht. Es gibt also große finanzielle Herausforderungen zu stemmen.

Auf dem ehemaligen Bautzgelände, auf dem ein neuer Stadtteil entstehen soll, hat die Stadt ausgehandelt, dass 20% der zukünftigen Wohnungen unter der ortsüblichen Vergleichsmiete vermietet werden. Die BUWOG, eine 100%ige Tochter von VONOVIA, ist abhängig von Entscheidungen des Mutterkonzerns. Bei den derzeitigen Baupreisen ist ein Baubeginn unklar.

Dr. Bieri hält den Anteil von 26/27% öffentlich geförderten Wohnraum für sinnvoll, damit Investitionskosten niedrig gehalten werden. Das Thema sozialverträglicher Wohnungstausch im Quartier wurde andiskutiert. Der Beiratsvorsitzende Herr Hain wies darauf hin, dass es wünschenswert sei, Einrichtungen für Betreutes Wohnen und Pflege in allen Stadtteilen zu haben. Die Bedarfe dafür sollten genau erforscht werden. Herr Dr. Bieri wies auf zwei beispielhafte Projekte hin. Im Pionierpark bietet der Arbeiter-Samariter-Bund ab dem Herbst 2023 neu Tagespflege in Hanau an. Und in Klein-Auheim entsteht derzeit eine moderne Senioren-Wohnanlage mit betreutem Wohnen der Caritas.

Zu dem Vorschlag des Seniorenbeirats eine Gesamtbroschüre aller Veranstaltungen und Angebote für Senioren, z.B. auch über eine digitale Plattform durch die Stadt erstellen zu lassen, ließ den Bürgermeister schmunzeln. Er holte einen umfangreichen Stapel von Broschüren und Flyern heraus, um zu zeigen, was es schon alles gibt. Das löst aber nicht das Problem, der Informationsflut durch die sich jeder Interessierte erst einmal durcharbeiten muss.  Die Idee, aus dieser Fülle ein Destillat zu machen, bleibt bestehen.

Die Zukunft der Nachbarschaftshilfen war ein weiteres Thema. Die Eigenständigkeit der Nachbarshafthilfen in der Sorge um jüngeren Nachwuchs wurde betont. Es wird ab November im Seniorenbüro eine engagierte Mitarbeiterin geben, die gute Ideen hat und an der Vernetzung der Nachbarschaftshilfen arbeiten wird und „Wind unter die Flügel“ dieser langjährig gewachsenen Arbeit bringen will. Dem Wunsch des Seniorenbeirats seinen Jahresbericht in ausführlicherer Version im Ausschuss Jugend und Soziales vorzutragen wurde zugestimmt.

Als letzter Punkt wurde ein Seniorenfestival angefragt. „Warum kein Festival für Ältere?“. Ein Jugendfestival hat es im letzten Jahr gegeben. Der Senioreneirat möchte multikulturelle Verbindungen knüpfen und verspricht sich von einem solchen Festival in der Innenstadt mehr Vielfalt und mehr Bekanntheitsgrad bei der älteren Bevölkerung. Der Bürgermeister begrüßt die Idee eines „Seniorensommerfestivals“ ausdrücklich und sagt seine und die Unterstützung der Stadt Hanau zu.

Der Seniorenbeirat bedankt sich bei Bürgermeister Dr. Bieri für diesen regen Austausch.

senionbeirbieri az


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