Cybermobbing- Erkennen und Handeln

Beate Kremser: Mobbing kann nur stattfinden, wo es zugelassen wird!

Hanau
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Mit Beate Kremser, die seit 20 Jahren in der Medienpädagigik tätig und Mitbegründerin der Digitalen Helden in Hessen ist,



konnte der Soroptimist International Club Hanau eine erfahrene Expertin zu diesem wichtigen Thema gewinnen. Digitale Medien umgeben uns und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter, auch bei der Erziehung unserer Kinder. Diese wachsen damit auf, dass die Eltern, Großeltern und Verwandte das Smartphone immer zur Hand haben.

Wer kennt das nicht und es ist ja auch verständlich: wir fotografieren unsere Kinder gerne, gerade, wenn sie klein sind. Sei es beim Sportevents, oder ganz aktuell beim Laternenumzug. Und diese Schnappschüsse möchten wir dann gerne anderen zeigen und mit unserer Familie teilen. Sobald das Bild aber geteilt wird, auch wenn es nur der Familien- oder Freundechat ist, verliert man die Kontrolle über das Foto. Mit allen Konsequenzen. Denn wer garantiert denn dafür, dass die Bilder nicht doch weitergeleitet werden?

Es ist Lebenswirklichkeit der Kinder, dass die Erwachsenen - häufig ohne zu fragen - fotografieren und teilen. Und genau das machen sie dann auch, sobald sie ein Smartphone besitzen, oft unbedacht, sich der Konsequenzen nicht bewusst. Hier müssen Eltern ansetzen und sich selbst die unangenehme Frage stellen, wie es mit der eigenen Nutzung des Handys, der Social Media aussieht. Kinder leben von Vorbildern. Wie oft schauen wir selbst auf das Handy, sind dadurch unkonzentriert, ungeduldig und abgelenkt.

Wie vertreiben wir unsere Zeit und womit füllen wir die Stunden der Muße oder Familienzeit? Ist nicht doch ganz schnell das Handy, irgendein belangloser Chat oder ein Spiel, dass schon viele Stunden unserer Zeit verschlungen hat, wichtiger als unserem Nachwuchs aufmerksam zuzuhören? Beate Kremser nutze ein zutreffendes Gleichnis: Im Straßenverkehr müssen Kinder auch erst lernen, wie sie sich richtig verhalten und bewegen. Es bedarf der Erklärung und des Vorbildes. Ebenso funktioniert das beim Umgang mit dem Handy und Social Media. Feste Regeln und Strukturen einführen, klären, was man tut und was man bleiben lassen sollte. Spätestens in der WhatsAppgruppe der Klasse, müssen Richtlinien – dos and don´ts - geklärt sein.

Mobbing kann nur dort stattfinden, wo es von allen zugelassen wird! Wenn Cybermobbing passiert, ist es an jedem Einzelnen einzuschreiten, zu sagen: Stopp, das reicht! Wenn einer einschreitet und zur Vernunft aufruft, folgen andere. Es ist wichtig sich zu bemühen, mit den Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Nachfragen und Interesse zeigen, hilft. Warum sollte man sich beispielsweise nicht von den Jugendlichen erklären lassen, wie Social Media für sie funktioniert? Denn sehr bald nutzen diese völlig andere Kanäle, eine andere Sprache, sind anders unterwegs. Wer in Kontakt bleibt, bekommt mit, wie es den Kindern und Jugendlichen ergeht.

Wenn Cybermobbing passiert, sollte man Hilfe holen, das ist klar. Wo? Zunächst erst einmal bei beim KlassenlerhrerIn. Viele Schulen haben einen Social Media Beauftragten oder eine/n SchulpsychologenIn. Weitere Hilfeangebote findet man unter:

https://www.klicksafe.de/

https://digitale-helden.de/

https://www.polizei-beratung.de/.../gefahre.../cybermobbing/

https://www.schau-hin.info/

beatekremser az

Beate Kremser: Mobbing kann nur stattfinden, wo es zugelassen wird!


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