Veranstaltung mit dem Thema: „Verschwörungstheorien und Antisemitismus“

Hanau
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In der Vergangenheit wurden Jüdinnen und Juden aus religiösen Gründen ausgegrenzt, diskriminiert und verfolgt.



Sie wurden auf zahlreiche Weise verleumdet, u. a. wurde behauptet, sie würden Brunnen vergiften oder Kinderblut trinken. Oft wurden sie beim geringsten Anlass vertrieben, galten deswegen als heimatlos und ohne Loyalität zu ihrem Aufenthaltsort. Im Mittelalter erhielten sie zahlreiche Berufsverbote und konnten die meisten Gewerbe nicht ausüben. Übrig blieb vor allem der Geldverleih, der Christen verboten war. Ab dem 19. Jahrhundert konnten sich Juden emanzipieren und juristische Freiheiten erlangen. Sie waren aber immer noch schlechter gestellt als nichtjüdische Menschen. Auch die bösartigen Legenden aus der Vergangenheit hafteten ihnen immer noch an. Vor allem aber wurden sie nach wie vor mit Geld und dem Kreditwesen zusammengebracht. Die meisten Verschwörungstheorien wollen ebenfalls die moderne Welt erklären. Auch sie wollen eine chaotische, von Widersprüchen gezeichnete Wirklichkeit vereinfacht darstellen. Sie folgen meist einer heimtückischen Struktur: „Die Welt könnte so schön sein, aber eine kleine Gruppe von Menschen kämpft aktiv dagegen. Diese kleine Gruppe ist international, heimatlos und herrscht vor allem über das Geld. Wenn wir diese Gruppe bekämpfen, dann wird die Welt automatisch gut!“

So müssen Verschwörungstheoretiker*innen gar nicht explizit von jüdischen Menschen sprechen: Alle Hinweisschilder, die sie aufstellen, weisen in dieselbe Richtung. Ihr Publikum ergänzt automatisch „die Juden“. Die einzelnen Komponenten einer Verschwörungstheorie können sich verändern, solange aber Wegweiser in diese Richtung zeigen, ist eine Verschwörungstheorie antisemitisch. Irgendwann spricht es jemand aus – und schon tritt der Antisemitismus ganz klar und deutlich aus dem Kokon der Verschwörungstheorie hervor. Wohin er führt, hat das 20. Jahrhundert gezeigt.

Veranstaltung mit dem Thema: „Verschwörungstheorien und Antisemitismus“
Am 13.11.23, 19,00 Uhr Ins AJOKI, Johanneskirchplatz 1, 1. Etage, Hanau.
Referentin: Deborah Krieg von der Bildungsstätte Anne Frank

Die Veranstaltung wird gefördert von Demokratie (ER) Leben Hanau, und dem Bundesamt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Anmeldung erbeten! E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und VVN-BdA Main-Kinzig, c/o: DGB-Region Osthessen, Am Freiheitsplatz 6, 63450 Hanau


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