Basis dieser Feststellung war ein Treffen von FDP Hanau und dem Stadtschülerrat Hanau. Damit folgten Vertreter des Stadtschülerrats Hanau der Einladung der Hanau Liberalen, um in einen gemeinsamen Austausch zu kommen und das aktuelle Forderungspapier der Bundesschülerkonferenz zu diskutieren.

Bereits zu Beginn des Gesprächs stellte sich eine große Gemeinsamkeit von FDP und Stadtschülerrat heraus, dass zeitgemäße Schulen sowohl aktuelle Unterrichtsmaterialien als auch gut ausgebildete Lehrkräfte benötigten, die Digitalisierung mehr als Chance und minder als Belastung begriffen. „Häufig müssen wir mit großer Bestürzung feststellen, dass die digitalen Kompetenzen der sowieso rar gesäten Lehrkräfte noch nicht einmal dem Einführungskurs für neue digitale Tafeln entsprechen“, berichtet Max Tischberger, Stadtschulsprecher und Schüler der Karl-Rehbein-Schule.

„Dieses Problem muss unbürokratisch und direkt vor Ort in Angriff genommen werden. Ohne eine gute Aus- und ständige Weiterbildung unserer Lehrkräfte werden wir langfristig aus dem bundesweiten Bildungsdurchschnitt noch weiter auf die hinteren Plätze zurückfallen“, benennt Marc Schmidt, Europabeauftragter der FDP Hanau, das Problem und fügt hinzu: „Nur durch eine optimale Kombination aus Einsatz von aktuellsten Unterrichtsmaterialien, zeitgemäß ausgebildeten Pädagogen und darüber hinaus einem zukunftsgerichteten Lehrplan wird Hessen wieder an die Bundesspitze kommen.“

Im weiteren Gesprächsverlauf stellte sich heraus, dass es beide Stadtschulsprecher nach Entscheidungsfreiheit über die eigene Fachauswahl, damit Schwerpunktsetzung und somit Weichenstellung für eine Fokussierung vor dem Hintergrund des Abiturs, dürstet. Eine zentrale Forderung beider Stadtschulsprecher ist in diesem Zusammenhang die Etablierung von Vor-Leistungskursen. „Flexibel belegbare Leistungskurse in der Einführungsphase sind für uns Schüler die beste Möglichkeit, um unsere Stärken in einer Leistungskursatmosphäre herauszufinden, um für das Abitur eine bestmögliche Fächerbelegung wählen zu können“, fasst Nouha El-Jazouli von der Hohen Landesschule zusammen, wo dies bereits seit vielen Jahren der Fall ist.

Der Etablierung von Vor-Leistungskursen stehen auch die Hanauer Liberalen offen gegenüber. „Gemäß unserer Auffassung stellen Vor-Leistungskurse ein sehr gutes Instrument dar, um zusätzlich zum Herausfinden der eigenen Stärken eine Fehlbelegung zu vermeiden, die sich am Ende des Tages negativ auf die Resultate des Abiturs auswirkt. Entsprechend sind wir der Auffassung, dass Vor-Leistungskurse mittelfristig wieder flächendeckend eingeführt werden sollten“, findet Marc Schmidt, der auch Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Main-Kinzig ist.

Zusätzlich zur Schwerpunktsetzung sprechen die beiden Schüler die in die Jahre gekommene Pflichtbelegung von zahlreichen künstlerischen Fächern auf Kosten von neuen, zeitgemäßen an. Fächer wie Informatik würden nur sehr dosiert unterrichtet und auch das berufsbildende Angebot sei genau wie die digitale Bildung an Schulen sehr unzureichend. „Die Praktika an unseren Schulen müssen besser unterstützt und die Berufsberatungsangebote von einem halbherzigen schulischen Pflichtangebot zum Herzensthema einer jeder Schule werden“, fordert Henrik Statz. „Nur mit einem breit gefächerten Berufsinformationsangebot schaffen wir an Schulen die bestmöglichen Rahmenbedingungen, um Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl angemessen unterstützen zu können. Das bedeutet für uns vor allem auch, dass speziell das Handwerk und die damit einhergehenden Möglichkeiten an Schulen vermittelt werden müssen, um den Eindruck zu vermeiden, ein Studium sei die einzige Möglichkeit, eine gute Karriere durchleben zu können“, schlägt Marc Schmidt vor.

Im Zuge der Optimierung von Praktika-Angeboten wünschen sich die beiden Hanauer Stadtschulsprecher neue und mehr Kooperationen von Unternehmen und Schulen, um einen besseren Einblick in Unternehmen, die häufig auch direkt vor Ort ihren Sitz haben, erhalten zu können. Abseits der bloßen fachlichen Ausbildung an Schulen geriete laut der Stadtschulsprecher auch zunehmend die pädagogische Komponente an Schulen in den Fokus, um angemessene Aufklärungsarbeit für junge Menschen in akuten und aktuellen Themen leisten zu können und verkrusteten Meinungen in der Schülerschaft vorbeugen zu können.

„Schulen entwickeln sich von bloßen Orten der Lehrstoffvermittlung zu Stätten der Lebensvorbereitung und Persönlichkeitsbildung. Diesem Anspruch müssen wir in Hessen wieder gerecht werden, um eine funktionierende Gesellschaft beibehalten zu können“, fassen Statz und Schmidt zusammen.


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