Gisela Illert im Alter von 84 Jahren verstorben

Hanau
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„Sie hat sich immer weit mehr engagiert, als die Gesellschaft hätte erwarten dürfen, und auf diese Weise zu einem Klima beigetragen, das unsere Stadt menschlich, lebenswert und auch liebenswert macht. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke.“



Mit großer Trauer und Betroffenheit haben Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (SPD) die Nachricht aufgenommen, dass Gisela Illert am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren gestorben ist.

"Wir haben eine Mitbürgerin verloren, der es immer ein persönliches Anliegen war, die Welt im Kleinen zu verbessern." Diesem Ziel habe sich Gisela Illert Zeit ihres Lebens zutiefst verpflichtet gefühlt, was sich in einem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz widergespiegelt habe.

Bereits seit Mitte der sechziger Jahre hatte sich Gisela Illert im sozialen und kommunalpolitischen Bereich engagiert. Von 1967 bis 1975 war sie Mitglied im Schulelternbeirat. Viele Jahre wirkte sie in dem 1982 gegründeten Gesprächskreis Kultur mit. Von 1974 bis 1991 war sie Mitglied der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Hier engagierte sie sich besonders in der Krankenhauskommission und im Struktur- und Umweltausschuss. Von April 1989 bis 1991 übte sie das Amt der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin aus.

Auch außerhalb der Grenzen Hanaus war Gisela Illert parteipolitisch aktiv – unter anderem als Vorstandsmitglied der Frauen-Union der CDU Main-Kinzig und von 1976 bis 1986 als deren Vorsitzende. Darüber hinaus war Gisela Illert von 1986 bis 1991 Mitglied des Ausländerbeirates der Stadt Hanau.

Über ihr politisches Engagement hinaus war Gisela Illert von Januar 1981 bis Dezember 1984 Hilfschöffin beim Schöffengericht und von Januar 1989 bis Dezember 1992 Schöffin bei der Strafkammer des Landgerichts Hanau.

1974 war Gisela Illert auch in die "United Service Organisation" (USO) in Hanau eingetreten und gehörte ihr bis 1998 an. Diese karitative Einrichtung hatte den Auftrag, den auswärts stationierten Mitgliedern der US-Streitmacht einen "Hauch von Heimat" zu vermitteln. Seinerzeit gab es 120 weltweit USO-Zentren in der Welt. Nachdem Gisela Illert 1974 dort beigetreten war, wurde sie 1979 zur Präsidentin des Beirates der USO Hanau gewählt. Für ihren Einsatz in diesem Gremium wurde ihr 1985 den Titel "Women of the Year" verliehen. Anlässlich des 50. Jubiläums wurde Gisela Illert 1990 zur Ehrenbürgerin der Amerikanischen Armee mit der Bezeichnung "Order of Marit" ernannt.

1995 übernahm die engagierte Hanauerin den Vorsitz des Vereins "Lebensgestaltung e.V. Hanau, eine Aufgabe, der sie sich fast zwei Jahrzehnte mit großer Hingabe widmete. "Ihr tatkräftiges Engagement mit und für psychisch kranke Menschen hat den Verein entscheidend geprägt", erinnert OB Kaminsky daran, dass Gisela Illert über viele Jahre quasi das "Gesicht des Vereins" war. Es sei ihr immer ein großes Anliegen gewesen, dass psychisch kranke Menschen sich nicht an das Anforderungsprofil einer Einrichtung anpassen müssten, sondern dass das psychiatrische Versorgungsangebot die Bedürfnisse der hilfesuchenden Personen berücksichtigt. Unter ihrer Leitung entstand das Psychosoziale Zentrum in der Nordstraße 88 mit ganzheitlichen Angeboten zur Beratung, Betreuung und Freizeitgestaltung von seelisch kranken Menschen. Hinzu kamen Angebote des Betreuten Wohnens, ein Wohnheim sowie der Betrieb der Cafeteria in der Psychiatrischen Klinik.

Als sie den Vorsitz 2013 abgab, erhielt sie für ihr außergewöhnliches und langjähriges Engagement in vielen Gremien die Hanauer Bürgerplakette. Dies war aber nur die letzte offizielle Würdigung ihrer Lebensleistung. Zuvor war sie 1987 schon mit der Konrad-Adenauer-Medaille des CDU-Kreisverbandes geehrt worden. 1989 erhielt sie für ihren vielfältigen Einsatz den Ehrenbrief des Landes Hessen. 2001 wurde sie schließlich mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Durch ihren vielfältigen Einsatz in der Stadtgesellschaft sei Gisela Illert immer eine allseits beliebte Ansprechpartnerin für die unterschiedlichen Belange ihrer Mitmenschen gewesen. "Ich habe sie immer positiv gestimmt und sachlich streitend für die gute Sache erlebt. Die Stadt ist ihr für den außergewöhnlichen Einsatz im politischen, sozialen und kulturellen Bereich immens dankbar und wird ihr ein ehrendes Andenken wahren."


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